Sharenting, ein Begriff, der sich aus den Wörtern „Sharenting“ und „Parenting“ zusammensetzt und erstmals 2012 in einem vom Steven Leckart verfassten Wall Street Journal Artikel auftauchte. Gemeint ist damit das Teilen von Videos und Bildern der eigenen Kinder. Vor 12 Jahren war das Interesse hieran noch schwindend gering. Schließlich nahmen die Social-Media-Plattform noch keinen allzu hohen Stellenwert in unserem Alltag ein.
Mittlerweile sieht die Welt anders aus und die Elternteile posten jährlich durchschnittlich 70 Bilder und 29 Videos. Ganz frei von Gefahren ist das Sharenting allerdings nicht, wie Cyberghost berichtet. Cyberkriminelle könnten beispielsweise die Stimme aus Videos extrahieren und hierdurch gezielte Telefonbetrügereien durchführen oder es wird zum Schauplatz von Cybermobbing! Für Sie als Elternteil gilt es deshalb: Seien Sie besonders vorsichtig mit dem, was Sie teilen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen deshalb 5 Tipps an die Hand geben, die Sie sich wirklich zu Herzen nehmen sollten.
Tipp 1: Sie sollten bestimmen, wer welche Inhalte sieht
In den Einstellungen der gängigsten Social-Media-Plattformen wie Instagram oder auch Facebook können Sie filtern, wer Ihre Inhalte sehen kann. Eines vorweg: Sie sollten ohnehin nur Freundschaftsanfragen oder Follower bestätigen, denen Sie vertrauen beziehungsweise, die Sie persönlich kennen. Dann gehen Sie zu den Beitragseinstellungen und stellen diese auf „Privat“ um.
Es gibt auch die Option „Für alle sichtbar“, dann würde jeder, der Ihr Profil sieht, auch die Fotos und Videos Ihrer Kinder sehen. Bei der „Privat“ Einstellung sehen nur Ihre Freunde beziehungsweise Follower Ihre Inhalte. Alternativ können Sie die Inhalte auch nur für eine spezifische Gruppe sichtbar schalten, beispielsweise für die Familie. In diesen Gruppen fügen Sie bestimmte Personen aus Ihrer Freundschaftsliste hinzu. So bleiben ungewollte Blicke von den schönen Familienaugenblicken fern.
Tipp 2: Deaktivieren Sie die Standortfreigabe
Grundsätzlich sollten Sie die Standortfreigabe (Standort-Tagging) in den Social-Media-Plattformen deaktivieren. Andernfalls erscheint direkt oberhalb des Beitrages der Ort, an dem Sie sich gerade befinden, beziehungsweise wo Sie Ihren Sprössling fotografierten. Oftmals taggen Facebook & Co. Ihren Standort automatisch, deshalb sollten Sie unbedingt einmal in den Einstellungen nachschauen – schließlich sollen vor allem fremde Personen nicht wissen, wo Sie gerade gemeinsam mit Ihrem Kind schöne Familienmomente erleben.
Tipp 3: Löschen Sie die Metadaten des Bildes
Normalerweise speichert ein Foto nicht nur die schönen Erinnerungen, sondern auch spezielle Metadaten, wie Standort und Geräteinformationen. Doch bevor Sie das Foto hochladen, sollten Sie genau diese Daten mithilfe spezieller Apps wie Foto Exif Editor löschen. So verraten Sie den Personen auf der Seite des anderen Bildschirms nicht zu viel!
Tipp 4: Verpixeln Sie einige Ausschnitte des Fotos
In der Praxis hat es sich oft bewährt, einige Abschnitte in den Fotos zu verpixeln. Apps wie YouCam Perfect bieten Ihnen genau diese Funktion. Ob Sie jetzt das Gesicht Ihres Kindes, das Sportlogo auf dem Fußballtrikot oder das Werbeschild des Restaurants, welches Sie gerade besuchen, verbergen, bleibt natürlich Ihnen überlassen. So teilen Sie zwar die tollsten Familienmomente mit der Social-Media-Welt, schützen jedoch auch wichtige Details.
Tipp 5: Nutzen Sie ausschließlich verschlüsselte Messenger-Dienste
Cyberkriminelle gehen immer geschickter vor! So gelingt es ihnen unter Umständen sogar, gesendete Nachrichten, Videos oder auch Bilder abzufangen. Das heißt natürlich nicht, dass Sie keine Inhalte mehr verschicken sollten – Sie müssen nur auf die richtigen Messenger-Apps setzen. Bei den Messenger-Diensten Whatsapp und Signal teilen beziehungsweise versenden Sie die Inhalte über eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE). Das bedeutet: Die E2EE wandet lesbaren Klartext mithilfe von Kryptografie in unlesbaren Chiffretext um, den nur der Sender und der Empfänger entschlüsseln können. Ein Prozess, der vollständig automatisch im Hintergrund abläuft.
Die 5 Tipps helfen Ihnen, die Vorteile des Sharentings voll auszukosten und die Risiken zu minimieren. So können Sie bedenkenlos die Inhalte mit Freunden und Familie auf den Social-Media-Plattformen teilen.