„Bienen sind im Ökosystem unserer Landschaft unverzichtbar und dürfen nicht nur auf die reine Honigproduktion reduziert werden. Durch ihre Bestäubungsleistung tragen sie wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei“, sagte Sabine Niels, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen vor etwa 60 Teilnehmer*innen am Mittwochabend auf einer Diskussionsveranstaltung in Eggersdorf/ Müncheberg (Märkisch-Oderland). Auf Einladung der Bündnisgrünen wurde zuvor der preisgekrönte Schweizer Dokumentarfilm „More than honey“ auf dem Hof Apfeltraum gezeigt. Regisseur Markus Imhoof verfolgt in dem Film das Schicksal der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen rund um die Welt. An der anschließenden Diskussion nahmen Henrik Wendorff (Vizepräsident des Landesbauernverbandes Brandenburg), Fabian Lahres (BIOLAND – Berufsimker aus Garzau) und Günther Jesse (Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgische Imker) teil.
„Wir gehen bei uns sorgsamer mit den Bienenvölkern um“. Trotz phantastischer Bilder zeige der Film nicht die Realität in Deutschland, merkte Berufsimker Fabian Lahres zur Dokumentation an. Dennoch, die gezeigten Probleme mit monotonen Agrarsteppen und dem immer stärker werdenden Einsatz von Pestiziden habe man bei uns, sagte Günther Jesse. Der Vertreter der Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgische Imker wies darauf hin, dass Ackerbauern auf Bienen angewiesen seien. So könne die Ernte beispielweise bei Raps um bis zu 20 Prozent gesteigert werden, wenn Bienen „im Feld“ sind. Jesse mahnte auch mehr Rücksicht der Landwirte an: „Während der Bestäubung darf nicht gespritzt werden. Leider halten sich manche Bauern nicht daran“. Das schädige die Bienenvölker erheblich, sagte Jesse. Für den Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg Henrik Wendorff helfe dagegen nur eine bessere Kommunikation zwischen Imkern und Landwirten. Lahres wandte ein, dass die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft in heutigen Studiengängen praktisch nicht mehr gelehrt wird: „Wie sollen denn Landwirte um die Vorteile aber auch um das Gefährdungspotential wissen, wenn der Einfluss der Biene nicht mehr unterrichtet wird“, sagte der Berufsimker.
Alle Beteiligten waren sich einig. Eine breite Artenvielfalt ist für Menschen aber auch für Bienen unerlässlich. „Für die Biene sind weite Felder mit Mais- Monokulturen, was für uns eine Wüste ist“, sagte Sabine Niels. Leider spiele das Thema Biodiversität bei der SPD-geführten Landesregierung keine zentrale Rolle. Bauernverbandsvertreter Wendorff wies darauf hin, dass Landwirte nun mal auch ökonomisch rechnen müssen, und dabei die Ökologie ins Hintertreffen gerate. Insgesamt stehe Brandenburg noch einigermaßen gut da, berichtet Lahres. So kommen immer mehr Berufsimker aus den alten Bundesländern nach Brandenburg, da sie hier noch eine bessere Artenvielfalt vorfinden als in den Maiswüsten Niedersachsens. Imker Jesse stimmte der Aussage zu. „Die Betonung liegt auf dem ‚noch‘. Bei uns wachsen noch die bei den Bienen so beliebten Linden und Robinien, die man in manchen Regionen Westdeutschlands gar nicht mehr sieht.”
Für Sabine Niels ist klar: „Brandenburg braucht eine Neuausrichtung der Agrarförderung, insbesondere mit einer Auflage gezielter Agrarumweltprogramme zur Förderung bienenfreundlicher Landschaften“.
Quelle: Büro Sabine Niels, MdL Brandenburg, Bündnis 90/Die Grünen
„Bienen sind im Ökosystem unserer Landschaft unverzichtbar und dürfen nicht nur auf die reine Honigproduktion reduziert werden. Durch ihre Bestäubungsleistung tragen sie wesentlich zum Erhalt der Artenvielfalt bei“, sagte Sabine Niels, agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen vor etwa 60 Teilnehmer*innen am Mittwochabend auf einer Diskussionsveranstaltung in Eggersdorf/ Müncheberg (Märkisch-Oderland). Auf Einladung der Bündnisgrünen wurde zuvor der preisgekrönte Schweizer Dokumentarfilm „More than honey“ auf dem Hof Apfeltraum gezeigt. Regisseur Markus Imhoof verfolgt in dem Film das Schicksal der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen rund um die Welt. An der anschließenden Diskussion nahmen Henrik Wendorff (Vizepräsident des Landesbauernverbandes Brandenburg), Fabian Lahres (BIOLAND – Berufsimker aus Garzau) und Günther Jesse (Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgische Imker) teil.
„Wir gehen bei uns sorgsamer mit den Bienenvölkern um“. Trotz phantastischer Bilder zeige der Film nicht die Realität in Deutschland, merkte Berufsimker Fabian Lahres zur Dokumentation an. Dennoch, die gezeigten Probleme mit monotonen Agrarsteppen und dem immer stärker werdenden Einsatz von Pestiziden habe man bei uns, sagte Günther Jesse. Der Vertreter der Interessengemeinschaft Berlin-Brandenburgische Imker wies darauf hin, dass Ackerbauern auf Bienen angewiesen seien. So könne die Ernte beispielweise bei Raps um bis zu 20 Prozent gesteigert werden, wenn Bienen „im Feld“ sind. Jesse mahnte auch mehr Rücksicht der Landwirte an: „Während der Bestäubung darf nicht gespritzt werden. Leider halten sich manche Bauern nicht daran“. Das schädige die Bienenvölker erheblich, sagte Jesse. Für den Vizepräsidenten des Landesbauernverbandes Brandenburg Henrik Wendorff helfe dagegen nur eine bessere Kommunikation zwischen Imkern und Landwirten. Lahres wandte ein, dass die Bedeutung der Bienen für die Landwirtschaft in heutigen Studiengängen praktisch nicht mehr gelehrt wird: „Wie sollen denn Landwirte um die Vorteile aber auch um das Gefährdungspotential wissen, wenn der Einfluss der Biene nicht mehr unterrichtet wird“, sagte der Berufsimker.
Alle Beteiligten waren sich einig. Eine breite Artenvielfalt ist für Menschen aber auch für Bienen unerlässlich. „Für die Biene sind weite Felder mit Mais- Monokulturen, was für uns eine Wüste ist“, sagte Sabine Niels. Leider spiele das Thema Biodiversität bei der SPD-geführten Landesregierung keine zentrale Rolle. Bauernverbandsvertreter Wendorff wies darauf hin, dass Landwirte nun mal auch ökonomisch rechnen müssen, und dabei die Ökologie ins Hintertreffen gerate. Insgesamt stehe Brandenburg noch einigermaßen gut da, berichtet Lahres. So kommen immer mehr Berufsimker aus den alten Bundesländern nach Brandenburg, da sie hier noch eine bessere Artenvielfalt vorfinden als in den Maiswüsten Niedersachsens. Imker Jesse stimmte der Aussage zu. „Die Betonung liegt auf dem ‚noch‘. Bei uns wachsen noch die bei den Bienen so beliebten Linden und Robinien, die man in manchen Regionen Westdeutschlands gar nicht mehr sieht.”
Für Sabine Niels ist klar: „Brandenburg braucht eine Neuausrichtung der Agrarförderung, insbesondere mit einer Auflage gezielter Agrarumweltprogramme zur Förderung bienenfreundlicher Landschaften“.
Quelle: Büro Sabine Niels, MdL Brandenburg, Bündnis 90/Die Grünen