Probleme mit der Verdauung sind unangenehm und niemand spricht wirklich gerne darüber. Dabei sind Frauen und Männer gleichermaßen von verschiedenen Symptomen betroffen und die Vielfalt an möglichen Darmerkrankungen ist sehr groß. Doch was ist eigentlich eine Darmerkrankung, welche Varianten gibt es und aus welchem Grund sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gastroenterologen so wichtig?
Welche Darmerkrankungen gibt es?
Geht es um Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Verstopfung oder Durchfall, dann kann vermutlich jeder nachfühlen, wie unangenehm die Beschwerden mit dem Magen-Darm-Trakt sein können. Wer schon einmal eine sogenannte Magen-Darm-Grippe hatte, weiß: Diese unangenehmen Symptome kommen im Rahmen einer Infektion gelegentlich und über einen begrenzten Zeitraum vor. Doch spätestens dann, wenn derartige Anzeichen in regelmäßigen Abständen auftreten, ist es für Betroffene von großer Bedeutung auf Ursachenforschung zu gehen. So gibt es auf der einen Seite verschiedene Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder einen Reizdarm. Auf der anderen Seite kann aber auch eine chronische Darmerkrankung, wie beispielsweise Colitis Ulcerosa oder Morbus Crohn beziehungsweise sogar eine Krebserkrankung vorliegen. Stellt sich entsprechend die Frage, was eine Darmerkrankung ist, dann gibt es nicht nur eine einzige Antwort, sondern eine Vielfalt an unterschiedlichen Möglichkeiten, die idealerweise vom Allgemeinarzt oder einem Gastroenterologen (Spezialist für Magen-Darm-Erkrankungen) abgeklärt werden sollten. Doch welche Darmerkrankungen gibt es und durch welche Symptome zeigen sie sich?
Reizdarm
Leiden Betroffene zum Beispiel regelmäßig unter Bauchschmerzen oder Problemen mit dem Stuhlgang, dann stellt sich zunächst die Frage, was das für eine Darmerkrankung ist. Dabei führt beispielsweise ein Reizdarm bei etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung zu unspezifischen Beschwerden. Dabei kommen Verstopfungen gleichermaßen vor wie Durchfälle, Krämpfe, Blähungen oder sogar schleimiger Ausfluss aus dem After, weshalb der Reizdarm als chronische Darmerkrankung schwierig zu diagnostizieren ist.
Chronisch entzündliche Darmprobleme
„Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn“ – so lautet die Antwort auf die Frage, was eine chronisch entzündliche Darmerkrankung ist. Beide Krankheitsbilder verlaufen entweder in Schüben oder fortlaufend. Die Diagnostik ist komplex und die Therapie hat das Ziel, die Lebensqualität der Betroffenen trotz der schmerzhaften Symptome zu verbessern und beispielsweise die Teilnahme am Berufsleben überhaupt erst wieder zu ermöglichen. Eine gute therapeutische Versorgung ist für Betroffene essenziell und stellt unter anderem eine wichtige Vorsorge da, denn das Risiko für die Entstehung von Krebserkrankungen ist im Fall chronisch entzündlicher Darmprobleme erhöht.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Wer unter Beschwerden wie Blähungen und Durchfällen leidet und sich fragt, welche Darmerkrankungen es gibt, stößt auch auf das große Thema der Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Auch hier sind die Darmprobleme eher unspezifischer Natur, doch über gezielte Ernährungs- und Beschwerdeprotokolle beziehungsweise -tagebücher lässt sich eine gute Ursachenforschung betreiben. Doch was ist eigentlich eine Nahrungsmittelintoleranz und welche Varianten gibt es? Es handelt sich jeweils um eine Darmerkrankung, bei der ein Nährstoff aus Lebensmitteln nicht verdaut wird und so meist im Dickdarm zu Symptomen führt. Hier kommen beispielsweise Gluten, Histamin, sowie Frucht- und Milchzucker in Frage, aber auch Weizen kann von Fall zu Fall dazu führen, dass Darmprobleme und weitere unangenehme Beschwerden entstehen.
Darmerkrankungen verlaufen schleichend
Darmprobleme zeigen sich oftmals zunächst mild und schleichen sich in den individuellen Alltag ein. Bestehen hin und wieder Blähungen oder grummelt es im Bauch, dann ist dies wohl für die meisten Personen noch kein Grund, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das Schwierige hierbei ist, dass sich auch schwerwiegende Fälle wie eine chronische Darmerkrankung oder sogar Darmkrebs erst langsam und zunächst ohne belastende Symptome entwickeln. Doch wie kommt es dann zu einer chronischen Darmerkrankung? Besteht individuell eine entsprechende Veranlagung, spielen Umwelteinflüsse, der Umgang mit Genussmitteln (wie etwa Zigaretten oder Alkohol) sowie das körpereigene Immunsystem eine große Rolle.
Es ist wichtig zu wissen, was eine Darmerkrankung ist und durch welche Symptome sie sich besonders im Anfangsstadium zeigen kann. Das Verdauungssystem ist komplex aufgebaut und verschiedenste Mechanismen spielen hier eng zusammen. Eine ausgewogene Mahlzeitengestaltung, ein bewegter Alltag, ein maßvoller Genussmittelkonsum und ein gesundes Maß an Selbstbeobachtung stellen wichtige Pfeiler für eine sinnvolle Vorsorge dar. Treten regelmäßig Blähungen oder Bauchkrämpfe auf? Zeigen sich Veränderungen in der Frequenz, Form oder Beschaffenheit des Stuhlgangs? Findet sich eventuell Schleim oder sogar Blut am Stuhl? Dann ist spätestens jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Vorstellung beim Arzt. Die oben stehende Auswahl zeigt nur einen kleinen Ausschnitt davon, welche Darmerkrankungen es gibt. Ob Reizdarm, Morbus Crohn oder andere Darmprobleme – eine gezielte Vorsorge kann helfen, Beschwerden zu lindern und die Entwicklung gefährlicher Folgen verhindern.