Mit einer Wahlbeteiligung von 72,9 Prozent verzeichnete Brandenburg bei der Wahl des 8. Landtages die höchste Beteiligung seit der Wiedervereinigung. Im neuen Landtag stellt die SPD mit 32 Sitzen die stärkste Fraktion, gefolgt von der AfD mit 30 und der CDU mit 12 Sitzen. Das BSW zieht aus dem Stand mit 14 Sitzen ein, während Grüne, Linke und BVB/Freie Wähler den Einzug verpassten. Ein Drittel der Mandate wird von Frauen besetzt, der jüngste Abgeordnete ist der 24-jährige Kurt Fischer von der SPD. Rund ein Drittel der Wählerschaft hat per Briefwahl abgestimmt. Der neu gewählte Landtag tritt spätestens am 30. Tag nach der Wahl zusammen, also bis zum 22. Oktober.
Die Ergebnisse der Landtagswahl in Zahlen und Fakten
72,9 Prozent der insgesamt rund 2,1 Millionen wahlberechtigten Brandenburgerinnen und Brandenburger beteiligten sich an der Wahl des 8. Landtages Brandenburg. „Wir verzeichnen die höchste Wahlbeteiligung bei Landtagswahlen seit Bestehen des Landes Brandenburg“, teilte Landeswahlleiter Josef Nußbaum heute in Potsdam mit. Per Briefwahl gaben 484.168 Wählerinnen und Wähler ihre Stimme ab (2019: 296.472). Das sind 32,0 Prozent der Wählenden (2019: 23,1 Prozent).
Die Sitzverteilung im 8. Landtag Brandenburg
SPD: 32 (+ 7)
AfD: 30 (+ 7)
CDU: 12 (- 3)
BSW: 14 (+ 14)
GRÜNE/B 90, DIE LINKE sowie BVB / FREIE WÄHLER ziehen nicht wieder in den Landtag ein. Alle Parteien blieben unter der Fünf-Prozent-Hürde und konnten auch kein Direktmandat erringen. Für die einzelnen Parteien stellt sich das Ergebnis der Zweitstimmen folgendermaßen dar. Bei den Stimmenanteilen der amtsangehörigen Gemeinden sind die Stimmen der Briefwahl nicht berücksichtigt, da diese auf Amtsebene und nicht für die amtsangehörigen Gemeinden erfasst werden.
SPD
30,9 Prozent (+ 4,7 Prozent) | Direktmandate: 19 (- 6) | Die SPD erhielt die meisten Stimmen in der Gemeinde Dahmetal (Amt Dahme/Mark in Teltow-Fläming) mit 40,3 Prozent. Die wenigsten Stimmanteile gab es in der Gemeinde Hirschfeld (Amt Schradenland in Elbe-Elster) mit 13,4 Prozent.
AfD
29,2 Prozent (+ 5,7 Prozent) | Direktmandate: 25 (+ 10) | Am meisten gewählt wurde die AfD in der Gemeinde Hirschfeld (Amt Schradenland in Elbe-Elster) mit 61,3 Prozent. Am wenigsten votierten in Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 11,5 Prozent die Wählenden für die AfD.
CDU
12,1 Prozent (- 3,5 Prozent) | Keine Direktmandate (- 2) | Die meisten Stimmen entfielen auf die CDU in der Gemeinde Großbeeren (Teltow-Fläming) mit 22,7 Prozent. Am wenigsten stimmten die Wählenden in der Gemeinde Jämlitz-Klein Döbern (Amt Döbern-Land in Spree-Neiße) mit 3,4 Prozent für die CDU.
BSW
13,5 Prozent (+ 13,5 Prozent) | Keine Direktmandate | Den höchsten Wählerstimmenanteil erhielt das BSW in der Stadt Lychen (Uckermark) mit 19,6 Prozent. In Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) war der Stimmenanteil für die Partei mit 6,7 Prozent am geringsten.
GRÜNE/B 90
4,1 Prozent (- 6,7 Prozent) | Keine Direktmandate (- 1) | Den höchsten Stimmenanteil bekam GRÜNE/B 90 in der Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit 14,2 Prozent. Keine Stimmen erhielt die Partei in den fünf Gemeinden Legde/Quitzöbel (Amt Bad Wilsnack/Weisen in der Prignitz), Frauendorf (Amt Ortrand in Oberspreewald-Lausitz), Bleyen-Genschmar (Amt Golzow in Märkisch-Oderland), Schraden (Amt Plessa in Elbe-Elster) und in Hermsdorf (Amt Ruhland in Oberspreewald-Lausitz).
DIE LINKE
3,0 Prozent (- 7,7 Prozent) | Keine Direktmandate (+/- 0) | Für die DIE LINKE gab es die meisten Stimmen in der Gemeinde Schönermark (Amt Gransee und Gemeinden in Oberhavel) mit 7,8 Prozent. In den drei Gemeinden Hohenbocka (Amt Ruhland in Oberspreewald-Lausitz), Kroppen (Amt Ortrand in Oberspreewald-Lausitz) und Alt-Zauche-Wußwerk (Amt Lieberose/Oberspreewald in Dahme-Spreewald) erhielt DIE LINKE keine Stimmen.
BVB / FREIE WÄHLER:
2,6 Prozent (- 2,5 Prozent) | Keine Direktmandate (- 1) | Die meisten Stimmen entfielen auf BVB / FREIE WÄHLER in Bernau bei Berlin (Barnim) mit 9,5 Prozent. Keine Stimmen erhielt die Partei in den Gemeinden Gräben (Amt Ziesar in Potsdam-Mittelmark) und Fichtwald (Amt Schlieben in Elbe-Elster).
Knapp ein Drittel Frauen im Landtag
Unter dem Vorbehalt des endgültigen amtlichen Ergebnisses sowie der Prämisse der Mandatsannahme werden insgesamt 26 weibliche Abgeordnete dem 8. Landtag Brandenburg angehören. Zehn von ihnen haben ein Direktmandat errungen (SPD: 7; AfD: 3), sechszehn weitere werden über die jeweiligen Landeslisten der Parteien einziehen (SPD: 8; AfD: 1; CDU: 4; BSW: 3). Der älteste Mandatsträger wird voraussichtlich Herr Simon Reinhard (Geburtsjahr 1951) sein, der über die Landesliste des BSW (Listenplatz 11) einzieht. Herr Kurt Fischer von der Landesliste der SPD (Listenplatz 19) wird mit 24 Jahren voraussichtlich der jüngste Abgeordnete sein.
Heute in der Lausitz – Unser täglicher Newsüberblick
Mehr Infos und News aus der Lausitzer und Südbrandenburger Region sowie Videos und Social-Media-Content von heute findet ihr in unserer Tagesübersicht –>> Hier zur Übersicht
Red. / Presseinformation