Die anhaltende Sommerhitze stellt vor allem ältere Menschen vor große Herausforderungen, warnt Dr. Karin Schmidt, Chefärztin der Geriatrie an den Sana Kliniken Niederlausitz. Ältere Menschen sind durch Vorerkrankungen und körperliche Schwäche besonders gefährdet, bei hohen Temperaturen ernsthafte gesundheitliche Probleme zu erleiden. Erste Warnsignale wie Schwindel, Übelkeit oder trockene Haut sollten ernst genommen werden, rät die Expertin. Besondere Vorsicht gilt beim Flüssigkeitskonsum, da Senioren oft weniger Durst verspüren oder das Trinken vergessen. Dr. Schmidt empfiehlt, Getränke gut erreichbar zu platzieren und darauf zu achten, dass mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag getrunken werden – idealerweise verdünnte Schorlen, Tee oder Wasser mit Zitronensaft. Auch eine angepasste Ernährung mit leichten Gerichten wie Suppen und Salaten sowie wasserreichen Früchten kann helfen, die Belastung durch die Hitze zu mindern Zudem sollten körperliche Anstrengungen auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegt werden.
Die Sana Kliniken Niederlausitz teilten dazu mit:
Die Hitze macht derzeit vielen zu schaffen. Doch ganz besonders häufig leiden vor allem ältere Menschen unter den hohen Temperaturen. Dr. Karin Schmidt, Chefärztin der Klinik für Geriatrie an den Sana Kliniken Niederlausitz, erklärt, worauf Lausitzer Senioren jetzt vor allem achten sollten, um die Sommertage gesund und sicher zu überstehen.
“Die Wärme macht älteren Patienten ordentlich zu schaffen. Viele haben Erkrankungen oder sind geschwächt. Wenn sie sich bei solchen Temperaturen dann auch noch bewegen sollen, ist das für einige eine große Belastung“, weiß Dr. Karin Schmidt. Die Fachärztin für Innere Medizin und Geriatrie kennt die vielen Herausforderungen, die der Alltag für ältere Menschen mit sich bringt. Sie weiß aus der jahrelangen Arbeit mit älteren Patienten, dass manche Aufgaben bei hohen Temperaturen noch schwerer fallen als ohnehin schon.
Erste Warnsignale ernst nehmen
Die Chefärztin appelliert daran, bei extremen Temperaturen besonders aufmerksam zu sein. Die älteren Menschen selbst, aber vor allem auch ihre Ehepartner, Kinder und Enkel sollten gut auf mögliche Warnsignale achten. „Wir fühlen uns bei der Hitze alle ein bisschen müder als sonst. Aber erste Anzeichen neben Müdigkeit können Schwindel, Schlappheit, Übelkeit, Muskelschmerzen oder sogar Krämpfe sein. Wenn die Haut am Arm oder Bein beim Zusammendrücken als Falte stehen bleibt und sich nicht löst, dann ist schon Gefahr im Verzug. Auch eine trockene Zunge, die borkig belegt ist, oder dunkelverfärbter Urin sind ernste Hinweise. Die Patienten merken all das vielleicht sogar weniger als Angehörige“, zählt die Expertin auf, welche roten Flaggen darauf hindeuten, dass ältere Patienten mit ernsten gesundheitlichen Schwierigkeiten durch die Hitze zu kämpfen haben und besser medizinisch durchgecheckt werden sollten.
Genügend trinken leicht gemacht– richtig essen
Um gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch die Hitze vorzubeugen und die heißen Tage für ältere Menschen etwas erträglicher zu machen, gibt es einige einfach umsetzbare Tipps für den Alltag. Die wichtigste Empfehlung ist: genügend trinken. „Ältere Menschen haben ohnehin das Problem, dass sie zu wenig trinken – bei solchen Temperaturen ist das nicht anders“, erläutert Dr. Karin Schmidt. Zum Teil vergessen Senioren das Trinken einfach, zum Teil verändert sich jedoch auch das Durstgefühl im Alter. „Manchmal kommen sie aber auch einfach nicht mehr an Getränke heran, weil sie es von ihrem Bewegungsradius her nicht mehr schaffen, diese zu ergreifen. Daher ist von allen Seiten darauf zu achten, dass genügend Flüssigkeit aufgenommen wird“, betont die Chefärztin. Wie viel genügend ist, ist individuell sehr unterschiedlich. Die frühere Empfehlung von zwei Litern pro Tag sei inzwischen überholt, weil die optimale persönliche Trinkmenge von vielen Faktoren wie Allgemeinzustand, Erkrankungen, Gewicht, Alter und äußeren Gegebenheiten wie Wetter und Klima abhängig ist. Die Ärztin rät Älteren beziehungsweise deren Angehörigen und Pflegekräften dazu, täglich 1,5 bis zwei Liter Getränke an all den Orten im Umfeld abzustellen, die für den Betroffenen gut erreichbar sind. „Das muss nicht nur Wasser sein, sondern auch verdünnte Schorlen, Wasser mit etwas Zitronensaft, Tee oder auch einmal eine Tasse Kaffee eignen sich. Wichtig ist, dass die Getränke nicht eiskalt aus dem Kühlschrank kommen, weil der Körper sonst gegenreguliert und weiterschwitzt“, erklärt die Expertin für Altersmedizin.
Auch mit den richtigen Speisen kann man dazu beitragen, dass der Körper die Hitze besser meistert. Leichte Gerichte wie Suppen und Salate statt deftiger Braten sind ideal. Auch wasserreiche Früchte, zum Beispiel Melonen, reife Birnen und Nektarinen, eignen sich. Außerdem rät die Chefärztin dazu, körperliche Anstrengung während der heißesten Stunden des Tages zu vermeiden. Stattdessen sollten kleine Erledigungen und Wege besser in den frühen Morgenstunden oder gegen Abend erledigt werden, wenn es draußen nicht so brütend warm ist.
Vorsicht vor Klimaanlagen und Durchzug
„Wichtig ist auch regelmäßiges Lüften. Wann immer es möglich ist, sollte man nachts Durchzug machen und dabei aber darauf achten, dass der ältere Mensch zugedeckt im Bett liegt und nicht schwitzend im Durchzug sitzt“, rät Dr. Karin Schmidt. Danach helfen verschlossene Rollos und Vorhänge dabei, die größte Hitze draußen zu halten. Für eine kühle Brise können auch Klimaanlagen sorgen. Jedoch gilt hier ebenfalls Vorsicht: Große Temperaturunterschiede sollten lieber vermieden werden, um den Kreislauf nicht noch mehr zu belasten. „Besser ist es, sich ein kühles, nasses Tuch auf die Stirn, in den Nacken oder auf die Heizung zu legen“, hat die Ärztin einen weiteren Tipp parat, um möglichst stressfrei die Hitzetage zu überstehen.
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Red. / Presseinformation