Cottbus an einem Tag zu entdecken, ist kein sportliches Unterfangen. Die Universitätsstadt in Brandenburg kann man mit einer kostenlosen Stadttour auf eine völlig neue Art innerhalb von 24 Stunden kennenlernen, und zwar mit einer Routenführung auf dem Handy.
Cottbus liegt an der Mittleren Spree und ist die größte Stadt in der Niederlausitz. Entsprechend viel gibt es dort zu sehen, zu entdecken und zu erleben:
- beim Besteigen des Spremberger Turm
- die Altstadt bei einem Rundgang besichtigen
- Geschichte im brandenburgischen Apothekenmuseum schnuppern
- durch den Branitz Park bummeln
- Fürst-Pückler-Eis im Parkcafé essen
Zwar gibt es bereits für die meisten Sehenswürdigkeiten auf dieser Welt Audioguides, aber nun erobern digitale Tourenführer allmählich die Smartphones. Als Tourist ist man damit nicht mehr auf eine Reisegruppe angewiesen und kann seine Stadttour ganz individuell und zeitlich flexibel gestalten. Dieses Konzept gibt es bereits in vielen Museen, dort stehen Leihgeräte zur Verfügung, die Informationen und Erklärungen zu den Exponaten liefern.
In Cottbus beispielsweise wird eine kostenlose Routenführung auf dem Handy vorgegeben, was einer klassischen Tour mit einem Reiseleiter ähnelt.

Damit man die Zeit in Cottbus ideal genießen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt aus den verschiedensten Blickwinkeln kennenlernen kann, gibt es nachfolgend ein paar beste Tipps für 24 Stunden in Cottbus.
Flache und bequeme Schuhe
Mit hochhackigen, schicken Schuhen eine Stadt zu erkunden, ist eine völlige Fehleinschätzung, da früher oder später Blasen an den Füßen entstehen. Wenn man an einem Tag durch Cottbus einige Kilometer zurücklegt, dann sollte man sich für flache und vor allem bequeme Schuhe entscheiden. Optische Ansprüche kann man hierbei über Bord werfen. Denn niemand hat etwas davon, wenn er zwar gut aussieht, aber sich mit blutigen Füßen und Blasen herumquälen muss.
Nur das Nötigste
Für den Cottbuser Stadtspaziergang sollte man nicht zu viele Gegenstände mitnehmen und in den Rucksack packen. Generell ist ein Rucksack praktischer als eine Tasche, um die Hände beispielsweise zum Fotografieren, zum Essen oder Trinken frei zu haben. Was aber unbedingt mit muss, sind folgende Dinge:
- ein Tuch und eine Jacke zum Überziehen
- Wechselschuhe, falls doch die Füße wehtun
- Kamera, SD-Karte und Wechselakku
- etwas zum Trinken und zum Essen
- Geld und/oder Visa-/EC-Karte
- ein Regenschirm oder ein Regencape
Keine unnötigen Fotos
Wir alle neigen dazu, viel zu viele Fotoaufnahmen von immer den gleichen Gebäuden oder Landschaften zu machen. Daher sollte man sich nicht dazu neigen, die Stadt nur durch die Kameralinse zu besichtigen. Was wirklich interessant ist, sind die Menschen und ihre Gesichter. Daher ist es ratsam, am besten sich selbst fotografieren zu lassen oder Menschen in Aktion zu fotografieren.
Hält man sich an die Tipps, dann steht einer ausgiebigen 24-Stunden-Stadttour in Cottbus nichts mehr im Weg und es kann endlich losgehen.
Den Spremberger Turm besteigen
Beim Erkunden von Cottbus sollte man auf jeden Fall einen Panoramablick vom Turm aus auf die Stadt werfen. Einen solchen Blick kann man genießen, nachdem man die 131 Stufen im Spremberger Turm hinaufgestiegen ist. Vom Turm aus lassen sich nicht nur die Innenstadt mit ihrem vielen Grün entdecken, sondern auch schöne alte Stadtvillen sowie – bei gutem Wetter – die landläufige Umgebung der Stadt.
Der Aufstieg lässt sich gut bewältigen. Und wenn man sich entsprechend Zeit nimmt, kann man im Treppenaufgang auch die aktuelle Ausstellung bewundern. Außerdem sind der Einblick ins Uhrwerk interessant sowie auch das Pendel der Turmuhr. Übrigens: Bei Heimspielen des heimischen Fußballvereins Energie Cottbus weht stets die Vereinsflagge auf dem Spremberger Turm.
Die Altstadt bei einem Rundgang besichtigen
Die vielen Besonderheiten einer Stadt lassen sich am besten zu Fuß entdecken. Ein Cottbuser Highlight ist deshalb auch ein Rundgang durch die schöne Altstadt mit einem Besuch in der Klosterkirche mit ihrem schönen Innenraum. Dort gibt es neben der Sauer-Orgel, ein hölzerner Altar sowie eine hölzerne Kanzel aus dem Jahr 1617, zu bestaunen.
An den idyllischen Klosterplatz mit der Klosterkirche schließt sich die Stadtmauer an, an deren Rückwand man eine Jugendherberge erkennen kann. In nächster Nähe zum Stadttor steht die Plastik des Cottbuser Postkutschers und ebenfalls ganz in der Nähe kann das Beispiel wunderschöner Street-Art entdeckt und fotografiert werden.
Auf dem Weg zum Spremberger Turm liegt eine Synagoge, die seit 2015 wieder der jüdischen Gemeinde gehört und als Gotteshaus genutzt wird.

Geschichte im brandenburgischen Apothekenmuseum schnuppern
Bevor es weiter in die herrlichen weitläufigen Parks von Cottbus geht, sollte man sich das absolute Highlight in der Altstadt von Cottbus nicht entgehen lassen: das Brandenburgische Apothekenmuseum. Dort sind die Apotheken aus verschiedensten Epochen ausgestellt. Auch der Arbeitsraum (Offizin) einer ehemaligen DDR-Apotheke ist zu sehen sowie eine Gift- und Kräuterkammer und ein Galenisches Labor.
Durch den Branitz Park bummeln und Fürst-Pückler-Eis essen
Eine kulinarische Leckerei gibt es im Parkcafé am Rand des Spreeauenparks: Fürst-Pückler-Halbgefrorenes. Übrigens: Auch wenn das Halbgefrorene nach Fürst Hermann von Pückler-Muskau benannt wurde, eigentlich erfunden wurde das Eis aber von Pückler-Koch Louis Ferdinand Jungius.
Nach dem Eis-Genuss kann man dann im Fürstlichen Park Branitz spazieren gehen. Ganz in der Nähe des Parkcafés überquert man die Straße und kommt direkt in die wunderschöne Parklandschaft. Dort gibt es ein fotografisches Highlight mit der Seepyramide, in der sich die Grabstätte des Fürsten Pückler und seiner Gemahlin befindet.
Der Branitzer Park befindet sich als Gartendenkmal auch auf der Denkmalliste von Brandenburg, wobei ein Antrag läuft, ihn in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufzunehmen. Der Park ist nach dem Vorbild englischer Landschaftsgärten gestaltet und es gibt beispielsweise keine geraden Wege, die alle knapp unterhalb der Rasenflächen angelegt sind.
Direkt um das Schloss hat Fürst Pückler den Pleasureground (gartenkünstlich gestalteter Gartenabschnitt) anlegen lassen. Anders als der übrige Park Branitz war dieser Teil nur für die Familie und ihre Gäste bestimmt.