Das Brandenburger Albert-Schweitzer-Familienwerk drängt auf die Kitarechtsreform und sieht die darin enthaltenden Forderungen als dringend notwendig. Laut Geschäftsführer Kai Noack ist die Reform eine zunächst wichtige, inzwischen aber bereits überfällige Maßnahme. Am 15. Mai finden im Zuge des landesweiten Aktionstags „KitaKollaps“ in allen Brandenburger Kinderbetreuungseinrichtungen übergreifende Aktionen statt, um auf die derzeit prekäre Lage aufmerksam zu machen. Auch die Kitas und Horte des Albert-Schweitzer-Familienwerks beteiligen sich in Sellessen/Haidemühl, Groß Luja, Schwarze Pumpe und Graustein an dem Aktionstag.
Der Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. teilte dazu mit:
Der Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. unterstützt das Bestreben zur Kitarechtsreform und erachtet die darin enthaltenden Forderungen als dringend notwendig. Die Reform soll die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung verbessern und die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte in Kindertagesstätten stärken.
„Kitarechtsreform ist eine überfällige Maßnahme“
An vielen Orten Brandenburgs steht das Kitasystem vor dem Zusammenbruch. Es fehlen Kitaplätze, Fachkräfte und eindeutige gesetzliche Regelungen für Finanzierung und Bildungsqualität. Geschäftsführer Kai Noack: „Die Reform war zunächst einen wichtigen, inzwischen überfälligen Schritt, um die Betreuung und Bildung unserer Kinder zu sichern. Der Beruf der Erziehungsfachkraft muss wieder attraktiver werden – andernfalls kann die Betreuung aufgrund des Personalmangels nicht aufrechterhalten werden. Während der Corona-Pandemie haben wir zu spüren bekommen, was es für die Lebenswelt der Kinder bedeutet, wenn Kitas ihre Öffnungszeiten reduzieren, tageweise sogar schließen oder sie erst gar keinen Kitaplatz bekommen.“ Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg ist Träger von vier Kindertagesstätten, der Kita Kinderland in Schwarze Pumpe, Kita Graustein, Kita Groß Luja und Kita Hummelnest Sellessen/Haidemühl. Zudem werden Kinder in den Horten Kinderwelt Sellessen/Haidemühl und Lausitzer Haus des Lernens betreut. Insgesamt besuchen 307 Kinder die Einrichtungen des Vereins. Das Team besteht aus 44 pädagogischen Fachkräften. Kai Noack: „Auch wir bekommen den Fachkräftemangel zu spüren – noch können wir den Betreuungsschlüssel abdecken, aber das ist inzwischen mit einem Aufwand verbunden, den wir noch nie hatten. Es muss jetzt etwas passieren!“
Kitas nehmen am Protest „Aktionstag KiTAKollaps“ am 15. Mai teil
Zu den Zielen der Kitarechtsreform gehören unter anderem eine verbesserte Personalausstattung, das Einführen von Mindeststandards für die Qualifikation pädagogischer Fachkräfte, Unterstützung der Träger von Kindertageseinrichtungen sowie verbesserte Rahmenbedingung für die Inklusion von Kindern mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf. Zuletzt hatte die Landesregierung des Kita-Gesetzes ausgesetzt. Am 15. Mai soll es im Zuge der landesweiten Aktionstags „KitaKollaps“ in allen Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Brandenburg übergreifende Aktionen stattfinden, um auf die derzeit prekäre Lage aufmerksam zu machen. Auch die Kitas und Horte des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburgs beteiligen sich am 15. Mai in Sellessen/Haidemühl, Groß Luja, Schwarze Pumpe und Graustein mit Aktionen, die auf das Anliegen aufmerksam machen. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.
Über das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V.:
Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg ist ein gemeinnütziger und mildtätiger Verein mit Sitz in Spremberg. Seit 1996 bietet ein multidisziplinäres Team aus inzwischen mehr als 160 Mitarbeitenden und Ehrenamtliche vernetzte Lebenshilfen sowie pädagogische Angebote für Menschen in der Region Spree-Neiße. Ein Schwerpunkt liegt in der Kinder- und Jugendarbeit mit der Erziehungs- und Familienberatung, flexiblen Erziehungshilfen, der Einzelfall- und Integrationshilfe und der Vermittlungsstelle Täter-Opfer-Ausgleich. Außerhalb des Vereinssitzes sind die Familientreffs und Eltern-Kind-Gruppen Spremberg und Welzow, die Praxis für Logopädie Spremberg, die Frühförderstelle, der Offenen Jugendtreff sowie die (Schul-)Sozialarbeit verortet. In Trägerschaft des Vereins liegen zudem die Kindertagesstätten Graustein, Groß Luja, Sellessen/Haidemühl und Schwarze Pumpe, die Grundschule Lausitzer Haus des Lernens mit Hort sowie die Selbsthilfekontaktstelle Spremberg. Einen zweiten Schwerpunkt bildet die Unterstützung von armutsbetroffenen Menschen durch die Tafeln in Cottbus, Lübben, Luckau, Spremberg, Drebkau und Welzow.
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Red. / Presseinfo