Indium ist ein Metall, das sehr selten vorkommt. Aufgrund seiner Bedeutung in der industriellen Produktion hochtechnologischer Erzeugnisse gehört Indium neben Gallium, Molybdän und Wismut zur Gruppe der Technologiemetalle oder strategischen Metalle.
Bisher lässt sich Indium durch keinen anderen Stoff ersetzen. Daher gehen viele Anlageexperten davon aus, dass Indium, das derzeit für etwa 400 Euro pro Kilogramm gekauft wird, vor einem rasanten Preisanstieg steht. Zumal der Rohstoff inzwischen auch von Privatinvestoren gehandelt werden kann.
Dieser Artikel geht auf die Hintergründe von Indium ein und beschäftigt sich damit, ob das Metall in absehbarer Zukunft nennenswerte Gewinne abwirft.
Was ist Indium?
Bei Indium handelt es sich um ein seltenes, silberweißes und sehr weiches Schwermetall, von dem keine toxischen Eigenschaften bekannt sind. Laut dem Anbieter Atomeon ist Indium in einer ähnlichen Größenordnung in der Erdkruste abgelagert wie Silber. Das Metall wird in verschiedenen Legierungen in Flachbildschirmen und Touchscreens eingesetzt. Die damit verbundene Nachfrage hat seit der Jahrtausendwende zu einem ersten Anstieg des Indium-Preises geführt.
Für Investoren gilt Indium als ein Sachwert, der in physischer Form erworben werden kann. Marktübliche Größen sind Barren mit 100, 250 und 500 Gramm Gewicht. Am beliebtesten ist derzeit noch die Kilo-Einheit. Dies könnte sich aber bald ändern, da immer mehr Investoren diese Anlageform für sich entdecken. Zumal Indium nicht als reines Finanzprodukt zählt und daher nicht an der Börse gehandelt wird. Daher wird beim Verkauf von Indium keine Abgeltungssteuer fällig. Ein weiterer großer Vorteil ist, dass die Preise nicht durch undurchsichtige Spekulationen beeinflusst werden können, sondern nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden.
Eigenschaften des seltenen Metalls
Das Metall besitzt eine Siedetemperatur von 2.080° Celsius. Bei Temperaturen von -150° Celsius bleibt es noch dehn- und formbar. Als Legierung mit anderen Metallen steigert Indium schon in geringster Konzentration deren Härte und Korrosionsbeständigkeit.
Vorkommen
Obwohl Indium nur sehr selten vorkommt, ist es rund um den Globus verteilt. Die größten Vorkommen liegen dabei in China, Peru und Kanada. Die Reserven werden auf etwa 16.000 Tonnen geschätzt, wobei 11.000 Tonnen wirtschaftlich nutzbar sind.
Verwendung von Indium
Die Verwendung von Indium im industriellen Bereich ist vielfältig. Hauptsächlich kommt das Metall bei den folgenden Anwendungen zur Geltung:
- In Form von Indium-Zinn-Verbindungen als transparenter Stromleiter für Flachbildschirme in Smartphones, Notebooks, Fernsehgeräten und Touchscreens – außerdem dient es als Beschichtung zur elektromagnetischen Abschirmung von Fensterflächen
- In der Photovoltaik wird Indium zur Herstellung von Dünnschicht-Photovoltaikzellen eingesetzt
- Indium gilt als besonders strapazierfähiges Lötmetall
- Als Legierung verbessert Indium die physikalischen Eigenschaften der verschiedensten Metalle
- Als Quecksilber-Ersatz in alkalischen Batterien
- Als Dichtungen in der Kryotechnik
- Als Kontrollstäbe in Kernreaktoren
- In Zahnlegierungen
- Als Verbindungshalbleiter
Zukünftiger Verbrauch
Indium steht sowohl bei der Europäischen Union (EU)* als auch beim US-Geological Survey (USGS)** auf der Liste der kritischen Rohstoffe. Bisher lässt sich Indium nicht durch andere Materialien ersetzen. Die Deutsche Rohstoffagentur gibt an, dass vornehmlich die Displaytechnik und die Photovoltaik auf Indium nicht verzichten können. Forscher der Technischen Universität Freiberg gehen davon aus, dass allein diese beiden Branchen dafür verantwortlich sind, dass die Nachfrage nach Indium im Zeitraum von 2006 bis 2030 um den Faktor acht ansteigen wird.
Auch eine Verwendung in Akkus führt zu leistungsfähigeren und langlebigeren Akkus.
Indium als sinnvolle Wertanlage
Indium als Rohstoff besitzt die besten Voraussetzungen, um als Investitionsgut gehandelt zu werden. Das Metall kommt äußerst selten vor und eine großangelegte Produktionssteigerung scheint unwahrscheinlich. Zudem lässt es sich innerhalb der Produktionsprozesse nicht ersetzen und der Bedarf steigt stetig an.
Handelbar ist Indium in Form von Barren. Wer Indium als Wertpapier an der Börse erwerben möchte, kann auf Aktien von Minengesellschaften zurückgreifen, die Zinkabbau betreiben sowie Seltene Erden und andere strategische Metalle schürfen.
Welche Gründe sprechen für Indium als Teil des Portfolios
Laut den Vertretern von Atomeon ist Indium das Technologiemetall, dem die strahlendste Zukunft vorausgesagt wird. Sowohl die weltweite Verbreitung in Flachbildschirmen und Touchscreens aller Art als auch die Energiewende werden die Nachfrage nach Indium auf hohem Niveau halten und weiter nach oben treiben.
Schon heute mahnt die Industrie an, dass der Markt zu wenig des wertvollen Metalls bereitstellt. Es ist daher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass der Wert von Indium auf Jahre hinaus steigen wird. Diese Entwicklung lässt sich an den folgenden Aspekten festmachen:
- Derzeit ist Indium für viele elektronische Anwendungen unverzichtbar
- Ein Ende der Produktion von Solarzellen, Smartphones, Notebooks und LCDs ist nicht absehbar
- Die meisten Experten und Institutionen geben bezüglich der Preisentwicklung von Indium sehr positive Prognosen ab
- Mit einer Steigerung des Preisniveaus wird in Kürze gerechnet
Prognose für den Wertsteigerungsprozess
Indium wird in der Finanzbranche sehr wohlwollend betrachtet. Es gehört zu den Technologiemetallen, die noch über Jahre hinaus unverzichtbar für die industrielle Produktion sind. Dabei ist Indium momentan noch eher unterbewertet.
Dieser Umstand wird damit begründet, dass China Indium auf Vorrat abbaut und den Weltmarkt überschwemmt. Sobald diese Kapazitäten aufgebraucht sind, wird davon ausgegangen, dass aufgrund des steigenden Bedarfs der Preis für Indium explosionsartig ansteigen könnte.
Preisentwicklung von Indium
In den letzten Jahren zeichnet sich der Preis von Indium ebenso wie viele börsengehandelte Werte durch eine ausgeprägte Volatilität aus. So zog er Anfang des Jahrtausends sehr stark an. Ein Umstand, der mit dem Wachstum der Produktion von Flüssigkristallanzeigen in Zusammenhang gebracht wird. Obendrein steigerte sich die Nachfrage nach Indium-Zinnoxid-Beschichtungen, die in Touchscreens und elektronischen Anzeigen verarbeitet werden. 2007 erreichte Indium eine Preishöchstgrenze von 930 Euro pro Kilogramm.
Im Zuge der Finanzkrise in den Jahren 2008/2009 notierte man einen starken Preisverfall. In den Jahren 2010 bis 2014 bewegte sich der Kilopreis zwischen 460 und 650 Euro. Seither schwankt der Preis von Indium aufgrund neuer Entwicklungen in der Elektronikindustrie sowie diverser Weltwirtschaftskrisen. Derzeit pendelt er um etwa 400 Euro pro Kilogramm.
Wie sicher ist Indium als Wertanlage?
Nach Aussagen des Anbieters Atomeon hängt die Sicherheit der Anlage mit mehreren Faktoren zusammen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Preisentwicklung von Indium einen ausgeprägt volatilen Charakter hat. Für ein Investment spricht, dass das Metall ein sehr seltener Rohstoff ist, dessen Gewinnung mit hohen Kosten verbunden ist. Daher gilt es als sicher, dass sich die verfügbare Gesamtmenge von Indium weltweit nicht wesentlich erhöhen wird.
Die goldene Regel für Technologiemetalle als Investment
Der Handel von Indium findet auf klassischen Kanälen vom Produzenten über Großhändler und die Industrie statt. Für Außenstehende erscheint die Preisbindung eher intransparent. Der Einkauf sollte nur realisiert werden, wenn die Barren in Originalverpackung mitsamt einer dazugehörigen Analyse geliefert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass beim Verkauf mit erheblichen Preisnachlässen gerechnet werden muss.