Auch in Südbrandenburg schließen sich die Apotheken heute dem deutschlandweiten Protest gegen die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplanten Honorarkürzungen an. Seit 12 Uhr sind viele Apotheken geschlossen. Der Notdienst wird aber weiterhin gewährleistet. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Politiker im Bund die objektiven Hinweise auf die Unterfinanzierung der Apotheken nicht nur ignorieren, sondern diese durch neue Belastungen noch weiter verstärken wollen…Jede geschlossene Apotheke habe eine so desolate wirtschaftliche Basis, dass sie nicht mehr verkauft werden könne. Ihr bleibe dann nur noch die Pleite”, so der Präsident der Brandenburger Landesapothekenkammer Jens Dobbert.
Die Landesapothekenkammer Brandenburg teilte dazu mit:
„Die Landesapothekerkammer erklärt sich solidarisch mit den Apothekenschließungen, zu denen der Apothekerverband Brandenburg aufgerufen hat.“ Dies erklärte Kammerpräsident Jens Dobbert heute in Potsdam. Unter dem Motto „Apotheken protestieren, um auch in Zukunft da zu sein!“ wollen viele Apotheken auch in Brandenburg am Mittwoch, 19. Oktober, ab 12 Uhr schließen, um auf die Bedrohung der Versorgung durch die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministers hinzuweisen.
„Da der Notdienst nicht betroffen ist, also trotzdem gewährleistet wird, ist diese Aktion auch nach der geltenden Allgemeinverfügung der Kammer rechtlich zulässig“, so Dobbert. „Politisch notwendig ist sie angesichts der immer schlechter werdenden wirtschaftlichen Lage der Apotheken auf alle Fälle! Denn obwohl das Apothekenhonorar seit 2013 nicht mehr angehoben wurde und seit Jahren eine Schließungswelle zu verzeichnen ist, soll den Apotheken nun auch noch das verbleibende Honorar gekürzt werden.“
Die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher teilt die Besorgnis der Apothekerinnen und Apotheker. Dafür sind wir ihr dankbar. Auf Initiative des Landes Brandenburg hatte der Bundesrat die Bundesregierung geschlossen dazu aufgefordert, auf diese Maßnahme zu verzichten. Das wurde von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach jedoch zurückgewiesen. Mit den Stimmen der Ampelkoalition soll dieses nicht zustimmungspflichtige Gesetz nun trotz des Votums der Länder vom Bundestag beschlossen werden. „Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass die Politiker im Bund die objektiven Hinweise auf die Unterfinanzierung der Apotheken nicht nur ignorieren, sondern diese durch neue Belastungen noch weiter verstärken wollen“, so Dobbert. Jede geschlossene Apotheke habe eine so desolate wirtschaftliche Basis, dass sie nicht mehr verkauft werden könne. Ihr bleibe dann nur noch die Pleite. „Gerade in einem Flächenstaat wie Brandenburg wird sich so die Versorgungssituation vor allem auf dem Lande erheblich weiter verschlechtern. Im Interesse der Versorgungssicherheit wollen und müssen die Apothekerinnen und Apotheker die Politik, aber auch die Bevölkerung darauf hinweisen. Ungewöhnliche Situationen erfordern eben auch ungewöhnliche Aktionen. Die Situation der Apotheken ist dramatisch. Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung wird durch die Politik der Bundesregierung dennoch bewusst zusätzlich massiv gefährdet,“ erklärte Jens Dobbert. „Das muss, wenn irgend möglich, verhindert werden!
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Red. / Presseinfo