Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 übernimmt die Deutsche Bahn (DB) unter anderem die Strecke des RE2 vom Havelland über Berlin bis Cottbus, weiterhin den Nachfolger des RB24, die RE7 und weitere Strecken im Elbe-Spree-Netz mit den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg Vorpommern. Die DB modernisiert im Auftrag dieser Länder rund 200 Fahrzeuge.
Hintergrund ist der neue Verkehrsvertrag „Netz Elbe-Spree“. Mit ihm ändern sich teilweise die Betreiberinnen der Linien, und die Angebote in der Region verbessern sich deutlich. DB Regio hatte im Ausschreibungsverfahren die Lose 2 und 3 von insgesamt vier Losen gewonnen. Die Lose 1 und 4 übernimmt die ODEG, die ebenfalls Streckenerweiterungen und Kapazitätserhöhungen einher bringen (Niederlausitz aktuell berichtete) In den DB-Werken Wittenberge und Dessau werden bis November 2022 die Doppelstockwagen und Lokomotiven modernisiert, bei Alstom in Hennigsdorf 41 Triebwagen umfassend erneuert.
Modernisierung unter rollendem Rad
Die Züge werden auf den nachfragestarken Linien RE2, RE7 (neu bis Senftenberg), FEX, RE20, RB10, RB14, RB24 (neue Streckenführung), RB32, RB20, RB21, RB22 und RB23 fahren.
Da die Modernisierung im laufenden Betrieb „unter rollendem Rad“ stattfindet, profitieren Fahrgäste bereits seit März 2021 Stück für Stück von den erneuerten Zügen; derzeit zum Beispiel auf der RB20 (Potsdam – Oranienburg), RB24 (alt Senftenberg – Eberswalde) und RE7 (alt Dessau-Roßlau – Berlin – Wünsdorf-Waldstadt). Und auch auf der Linie RE1 (Magdeburg – Brandenburg Hbf – Berlin – Frankfurt (Oder) – Eisenhüttenstadt) sind immer mehr umgebaute Wagen unterwegs, die ab Dezember 2022 zum Beispiel auf den Linien RE2, FEX, RB14, RB24 und RB32 verkehren.
Heute wurden in Berlin-Lichtenberg ein modernisierter Doppelstockzug und ein umgebauter Triebwagen vorgestellt. Die umfangreiche Neuausstattung umfasst komfortablere Sitze, WLAN, zusätzliche Steckdosen und ein neu gestaltetes WC-Design.
Deutlichere Markierungen für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen sowie größere Monitore für die Fahrgastinformation in Echtzeit sorgen für eine bessere Orientierung und die zusätzliche Videoüberwachung für mehr Sicherheit. In vielen Zügen gibt es außerdem mehr Platz für Gepäck und Fahrräder. Durch zusätzliche oder längere Züge werden rund 30 Prozent mehr Sitzplätze angeboten.
Südbrandenburger Linien
RE2
Nauen – Berlin – Cottbus
Der Regional-Express RE2 verbindet im Stunden-Takt das Havelland mit Berlin und der Lausitz-Metropole Cottbus. Auf der von Pendlern stark nachgefragten Relation zwischen Nauen und Berlin bietet der RE2 zusammen mit den Linien RB10, RB14 sowie dem RE8 mit 4 Zügen je Stunde und Richtung einen vergleichbar dichten Takt wie den der Berliner S-Bahn. Es wird in den 5-teiligen Doppelstockzügen mit 550 Sitzplätzen nun deutlich mehr Sitzplätze geben. Zwischen Berlin und Lübbenau fährt der RE2 gemeinsam mit dem RE7 zweimal stündlich und kommt damit auch auf dieser Strecke der großen Pendler-Nachfrage entgegen.
Auch die Orte Kunersdorf, Raddusch und Kolkwitz werden ab Dezember 2022 wieder vom RE2 angefahren, Raddusch stündlich, Kunerdorf und Kolkwitz zweistündlich.
Dessau – Berlin – Lübbenau – Senftenberg
Die Regionalbahn-Linie RB24 ist ab Dezember 2022 in zwei Abschnitte unterteilt. Eingesetzt werden 5-teilige Doppelstockzüge mit 485 Sitzplätzen und zusätzlichen Abstellmöglichkeiten für Gepäck.
Wünsdorf-Waldstadt – BER
Die RB24 fährt im Stundentakt von Wünsdorf-Waldstadt zum Flughafen BER (Terminal 1-2) und über den Flughafen hinaus weiter als FEX nach Berlin.
Eberswalde – BER T5
Personalübergang
Die Strecken des Netzes Elbe-Spree (NES) werden ab Dezember 2022 von DB Regio und der ODEG betrieben. Ab Ende 2022 wird der Verkehr verstärkt und es kommt zu einem Linientausch. Während die Linie RE1 zwischen Frankfurt (Oder) und Magdeburg künftig von der ODEG befahren wird, übernimmt die Deutscshe Bahn den Betrieb auf der Linie RE2 zwischen Nauen und Cottbus.
Triebfahrzeugführer*in (Tf) oder Zugbegleitpersonal (KiN) auf diesen Strecken erhalten die Möglichkeit, über einen so genannten Personalübergang zum jeweils anderen Verkehrsunternehmen zu wechseln.
Reaktionen
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Mehr Angebote, mehr Service und vor allem: mehr Nachhaltigkeit. Das neue Netz Elbe-Spree schafft deutlich bessere Verbindungen innerhalb von Brandenburg und in unsere Nachbarländer. Mit geräumigeren und rundum erneuerten Zügen vom WLAN bis zum WC machen wir den Schienenverkehr deutlich attraktiver. Ich bin mir sicher, dass wir damit noch mehr Menschen dazu bewegen werden, auf die umweltfreundliche Bahn umzusteigen. So nähern wir uns Schritt für Schritt der Mobilitätswende und gehen auf diesem Weg immer weiter.“
Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Durch intensive Zusammenarbeit und das Engagement der Länder Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt wird das neue Netz Elbe-Spree zum kommenden Fahrplanwechsel deutliche Verbesserungen für die Pendlerinnen und Pendler im Regionalverkehr bringen. Mit mehr Zugkilometern, dichteren Takten, längeren Zügen mit mehr Platz für Fahrgäste, Gepäck und Fahrräder setzen wir attraktive Anreize, mehr mit der Bahn als mit dem Auto zu fahren. Ich freue mich, dass wir mit dieser Weichenstellung in der gesamten Region spürbare Verbesserungen für eine klimafreundliche Mobilität schaffen und damit die Mobilitätswende erheblich voranbringen.“
Peter Panitz, Geschäftsführer Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH: „Die Qualitätssteigerung bei den Fahrzeugen der Linie RE7 ist für uns besonders bedeutsam, verbindet diese Linie doch unsere Bauhausstadt Dessau-Roßlau mit Berlin und Brandenburg. Wir hoffen hierdurch, weitere Fahrgäste zum Reisen in den Zügen gewinnen zu können, um die Bundeshauptstadt aber auch unser schönes Anhalt zu besuchen.“
Thomas Dill, Bereichsleiter Center für Nahverkehrs- und Qualitätsmanagement Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg: „Eine solche Ausschreibung, mit insgesamt 28 Millionen Zugkilometern, einem Mehrangebot von mehr als 30 Prozent und einem Füllhorn an Innovationen hat es in Deutschland noch nicht gegeben. Besonders hervorheben möchte ich die hohen Qualitätsstandards, die wir im Sinne der Fahrgäste setzen konnten sowie die konkreten Angebotsverbesserungen, die in Form von zusätzlichen Sitzplätzen und zusätzlichen Verbindungen deutlich spürbar werden. Ich möchte mich ganz herzlich beim VBB-Vergabeteam und alle anderen Abteilungen, die an der Vergabe beteiligt waren, bedanken.“
Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für die Länder Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Wir sehen in diesem Sommer, dass sehr viele Menschen den umweltfreundlichen Zug wählen. Mit diesen modernisierten Fahrzeugen investieren wir nicht nur in Komfort, sondern auch in Kapazität. So kann die Verkehrswende langfristig gelingen.“
Carsten Moll, Vorsitzender von DB Regio Nordost: „Die modernisierten Züge, Triebwagen und Loks sind auch ein Zeichen von Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, denn wir haben gebrauchte Fahrzeuge auf den neuesten Stand gebracht. Das Ergebnis überzeugt und kann sich sehen lassen.“
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Red. / Presseinfo