Es passiert selbst in der romantischsten, perfektesten Beziehung: Die Widrigkeiten des Alltags schieben die Lust und Erotik immer weiter beiseite, bis die schönste Nebensache der Welt zu einer seltenen und manchmal sogar wenig beliebten Ausnahme geworden ist. Für solche Situationen ist das Internet voll mit Ratschlägen und Angeboten für Pillen, Superfood und Nahrungsergänzungsmittel. In den allermeisten Fällen gilt allerdings: Es braucht weder einen Arzt noch vermeintliche Wundermittel zu Mondpreisen. Mit ein paar Tipps, Tricks und vielleicht auch etwas Spielzeug kann man die Liebe an der Lust wieder neu entflammen lassen. Nur wenn das alles nicht klappt, kann vielleicht tatsächlich medizinische Hilfe angeraten sein.
Kleine Auszeiten bieten Platz für Lust und Leidenschaft
Die Welt dreht sich Gefühl so schnell wie nie zuvor. Trotzdem oder gerade deswegen ist es keineswegs gesund, rund um die Uhr und sieben Tage pro Woche unter Strom zu stehen. Wichtig sind also kleine Auszeiten, in denen man sich Zeit für die eigenen Bedürfnisse nehmen kann. Die Sexualität gehört selbstverständlich dazu. Bereits diese Form der Entschleunigung kann Wunder bewirken. Aber bitte ohne Drehbuch: Wer darauf pocht, in einem solchen Moment beim BDSM Höchstleistungen zu erbringen, setzt sich selber unnötig unter Druck. Dieser kann sich als echter Lustkiller erweisen. Auf Sexspielzeug muss man natürlich trotzdem nicht verzichten. Denn realistische Dildos lassen sich vielseitig einsetzen und erlauben ein fantasievolles Vorspiel.
Ein offenes Wort ist der Anfang neuer Leidenschaft
Klar ist: Wer bereits zu Beginn einer neuen Beziehung seine heimlichen Wünsche und Gelüste auf das Tableau bringt, kann seine Erotik später offener und ungezwungener leben. Allerdings entwickeln sich viele Neigungen erst im späteren Verlauf der Beziehung. Wer sie jetzt nicht offen auszusprechen wagt, wird entweder zunehmend unglücklicher oder wird sich die Erfüllung trotz schlechtem Gewissen irgendwann an einer anderen Stelle holen. Wie packt man es also an, ohne die Partnerin oder den Partner damit zu überrumpeln? Eine gute Gelegenheit bietet ein gemeinsamer Bummel durch den Sexshop, gerne auch auf virtuellen Wegen. Es genügt bereits ein recht harmloser Vorwand, um gemeinsam durch die Angebote zu streifen – und ein kleiner Klick ermöglicht einen Abstecher in die gewünschte Richtung. Eine unverfängliche Frage wie „Schatz, was hältst du davon?“ oder eine flapsige, aber nicht lächerliche Bemerkung kann das Eis an dieser Stelle sprengen und liefert wichtige Informationen. In den meisten Fällen wird er oder sie sicher keine fundamental andere Meinung haben. Und wenn doch, ist jetzt noch Zeit für einen Rückzieher, ohne etwas riskiert zu haben.
Weg mit den Scheuklappen
Auch verliebte Paare, die einen offenen Umgang mit der gemeinsamen Sexualität pflegen, brauchen manchmal etwas Mut zu neuen Abenteuern. Ist es in Ordnung, in erotischer Hinsicht vor allem Spaß am Fetisch- und BDSM-Bereich zu haben? Sind Rollenspiele erlaubt, bei denen Lack, Leder, Latex und vergleichbare Materialien eine Rolle spielen? Hierzu gibt es einen guten Satz, dessen Verfasser leider nicht bekannt ist: „Pervers ist, wenn keiner mehr mitmachen möchte.“ Außerdem hört die eigene Freiheit bekanntlich dort auf, wo die Freiheit eines Anderen beginnt. Wer diese Dinge beherzigt, kann sich sexuell aber so ausleben, wie er oder sie es gerne möchte. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob aus konservativen Kreisen oder den eher spießigen Teilen des eigenen Umfeldes Ansichten von vorgestern vertreten werden. Eine ausschweifende Sexualität ist immer besser als eine eingerostete Libido. Der Weg zurück zu einer lustvollen, erfüllten Sexualität ist nicht weit – und jeder einzelne Schritt macht wirklich großen Spaß.