Betriebe im Land Brandenburg sind stärker von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen als der Bundesdurchschnitt. Das besagt das Ergebnis einer IHK-Blitzumfrage. Demzufolge werden bei acht von zehn Betrieben die Folgen des Krieges spürbar. So machen sich beispielsweise die steigenden Energie- und Rohstoffkosten, aber auch gestörte Lieferketten bei den Unternehmen bemerkbar. Zudem hat sich bei etwa zwölf Prozent die finanzielle Situation verschlechtert, weitere 30 Prozent haben aufgrund des Krieges Geschäftspartner verloren.
Die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs teilte dazu mit:
Acht von zehn Brandenburger Betrieben spüren die Folgen des Krieges in der Ukraine. Das ist ein Ergebnis aus einer IHK-Blitzumfrage zu den Folgen des russischen Angriffs. Rund 16 Prozent der Unternehmen berichten von einer direkten Beeinträchtigung ihrer Geschäfte durch Sanktionen und Gegensanktionen. Weitere zwei Drittel spüren indirekte Auswirkungen wie steigende Preise und Störungen in der Lieferkette. Damit sind brandenburgische Betriebe stärker betroffen als der Bundesdurchschnitt.
„Fast 90 Prozent unserer Unternehmen geben an, dass sie die Belastung insbesondere bei den steigenden Energiekosten spüren oder sie mit einer solchen Entwicklung rechnen. Auch höhere Preise für Rohstoffe und Vorleistungen bereiten zwei Drittel der Betriebe Kopfzerbrechen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichtet von Störungen in der Lieferkette und der Logistik”, sagt Carsten Christ, Präsident der IHK Ostbrandenburg als Sprecher für die Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburgischen IHKs.
Appell an die Politik
“Deshalb richtet die Brandenburger Wirtschaft den Appell an die Politik, alles zu unternehmen, um den Frieden in Europa wieder herzustellen”, so Carsten Christ. „Dazu zählt jetzt, den unzähligen Geflüchteten mit offenen Armen Schutz zu bieten und ihnen bei der Verarbeitung des Erlebten zu helfen. Hierbei kann das Land auf die regionale Wirtschaft zählen.”
Verlust von Geschäftspartnern / Schlechtere Finanzlage
Nennenswert sind der Verlust von Geschäftspartnern (30 Prozent), die Zunahme von Handelshemmnissen (16 Prozent) sowie eine deutlich schlechtere Finanzlage (12 Prozent). Vor dem Hintergrund dieser gravierenden Auswirkungen reagieren die Betriebe mit verschiedenen Maßnahmen. Der Großteil von ihnen (70 Prozent) gibt die Kostensteigerungen an seine Kunden weiter. Die Verbraucherpreise werden daher in absehbarer Zeit weiter zunehmen. Eine Reduzierung von Investitionen sowie eine intensivere Nutzung Erneuerbarer Energien planen 33 bzw. 28 Prozent der Unternehmen. Vor allem der verstärkte Einsatz der Erneuerbaren Energien erhält in Brandenburg ein höheres Gewicht als im Bundesdurchschnitt (21 Prozent). Eine größere Bedeutung kommt außerdem einer verstärkten Lagerhaltung (26 Prozent), Änderungen im Personaleinsatz (23 Prozent) sowie der Suche nach neuen Lieferanten zu (22 Prozent). Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 157.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.
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Red. / Presseinformation