Brandenburgs Wissenschaftsministein Prof. Dr. Johanna Wanka hat scharfe Kritik an der gestern präsentierten „Studie zur Lebenssituation von Frauen in Brandenburg“ geübt. Die Fakten seien zum Teil falsch, positive Befunde fänden unzureichend Berücksichtigung und es würden merkwürdige Schlüsse gezogen.
Bedauerlicherweise seien Recherchen im Ministerium durch die Autoren im Vorfeld ausgeblieben. „Ich habe selbst jahrelang Vorlesungen in Statistik gehalten, und hätte den Autoren Fragen gern qualifiziert beantwortet“, so Wanka.
„So kommt der Hinweis, Chancengleichheit als Leistungsindikator im Mittelverteilungsmodell zu berücksichtigen, fünf Jahre zu spät. Das tun wir bereits seit 2004“, nannte Wanka ein Beispiel.
Falsch ist auch die Aussage, der Anteil junger Frauen an den Promotionen in Brandenburg sei unterdurchschnittlich: Er lag im angeführten Jahr (2005) bei 35,4 Prozent und damit über dem Bundesschnitt (34,9). Mittlerweile (2007) ist er sogar auf rund 44 Prozent gestiegen, was dokumentiert, dass die Anstrengungen des Landes zur Frauenförderung an den Hochschulen wirksam sind.
Zudem versuchen die Autoren ihre Grundaussage, Brandenburger Hochschulen seien für Frauen unattraktiv, mit teilweise selektiven Zahlen zu belegen.
So räumen sie zwar durchaus ein, dass der Anteil junger Frauen an den Studierenden in Brandenburg mit rund 50 Prozent überdurchschnittlich ist und der Anteil der Frauen unter den Professoren mit 18,3 Prozent sogar einen bundesweiten Spitzenplatz darstellt. Im folgenden werden jedoch weitere – durchaus erfreuliche – Indikatoren verschwiegen.
So sind in den vergangenen Jahren – insbesondere auch seit den Jahren, die dem Bericht zugrunde liegen – die Studienanfängerzahl der jungen Frauen in Brandenburg deutlich höher als die der Männer. Im letzten Wintersemester hat Brandenburg mit einer Steigerung von 23,6 Prozent bei den weiblichen Studienanfängerinnen bundesweit mit großem Abstand den höchsten Wert (Bundesdurchschnitt 5,7 Prozent).
In den für die Landesentwicklung enorm wichtigen Ingenieurwissenschaften, auf die die Studie besonders abhebt, schneidet gerade Brandenburg überdurchschnittlich ab: So beträgt der Frauenanteil der Studierenden in Brandenburg 28 Prozent, im Bundesdurchschnitt nur 20 Prozent. Auch bei den Promotionen in den Ingenieurwissenschaften liegt der brandenburgische Wert mit 21 Prozent 7 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.
Und eine letzte Zahl: Von den 5.290 jungen Menschen, die aus anderen Bundesländern oder dem Ausland 2007 nach Brandenburg neu zum Studium kamen, waren 3.040 Frauen und 2.250 Männer. Auch diese Tatsache widerlegt die Schlussfolgerungen der Studie.
In den vergangenen Jahren sind Brandenburger Hochschulen immer wieder für Familienfreundlichkeit und Frauenförderung ausgezeichnet worden, so erhält die Uni Potsdam bereits zum dritten Mal in Folge das Prädikat „Total E-Quality“, das in diesem Jahr auch an die BTU Cottbus verliehen wird.
Aber auch andere Hochschulen wie die FH Eberswalde oder die FH Potsdam wurden bereits für Frauenförderung ausgezeichnet, letztere, als eine von nur acht Hochschulen bundesweit, die in ein „Best-Practice-Netzwerk“ gewählt wurden. Zusätzlich hat das Wissenschaftsministerium im vergangenen Jahr ein Förderprogramm aufgelegt, das die Bemühungen der Hochschulen in diesem Bereich für zunächst vier Jahre mit insgesamt 3,2 Millionen Euro unterstützt.
„Wir sind auf bestem Weg zum familienfreundlichsten Hochschulstandort Deutschlands. In diesem Sinne optimistisch werde ich morgen zur Eröffnung der neuen Außenanlagen der Kita an der BTU Cottbus fahren“, so Wanka.
Quelle: Ministerium f. Wissenschaft, Forschung und Kultur
Brandenburgs Wissenschaftsministein Prof. Dr. Johanna Wanka hat scharfe Kritik an der gestern präsentierten „Studie zur Lebenssituation von Frauen in Brandenburg“ geübt. Die Fakten seien zum Teil falsch, positive Befunde fänden unzureichend Berücksichtigung und es würden merkwürdige Schlüsse gezogen.
Bedauerlicherweise seien Recherchen im Ministerium durch die Autoren im Vorfeld ausgeblieben. „Ich habe selbst jahrelang Vorlesungen in Statistik gehalten, und hätte den Autoren Fragen gern qualifiziert beantwortet“, so Wanka.
„So kommt der Hinweis, Chancengleichheit als Leistungsindikator im Mittelverteilungsmodell zu berücksichtigen, fünf Jahre zu spät. Das tun wir bereits seit 2004“, nannte Wanka ein Beispiel.
Falsch ist auch die Aussage, der Anteil junger Frauen an den Promotionen in Brandenburg sei unterdurchschnittlich: Er lag im angeführten Jahr (2005) bei 35,4 Prozent und damit über dem Bundesschnitt (34,9). Mittlerweile (2007) ist er sogar auf rund 44 Prozent gestiegen, was dokumentiert, dass die Anstrengungen des Landes zur Frauenförderung an den Hochschulen wirksam sind.
Zudem versuchen die Autoren ihre Grundaussage, Brandenburger Hochschulen seien für Frauen unattraktiv, mit teilweise selektiven Zahlen zu belegen.
So räumen sie zwar durchaus ein, dass der Anteil junger Frauen an den Studierenden in Brandenburg mit rund 50 Prozent überdurchschnittlich ist und der Anteil der Frauen unter den Professoren mit 18,3 Prozent sogar einen bundesweiten Spitzenplatz darstellt. Im folgenden werden jedoch weitere – durchaus erfreuliche – Indikatoren verschwiegen.
So sind in den vergangenen Jahren – insbesondere auch seit den Jahren, die dem Bericht zugrunde liegen – die Studienanfängerzahl der jungen Frauen in Brandenburg deutlich höher als die der Männer. Im letzten Wintersemester hat Brandenburg mit einer Steigerung von 23,6 Prozent bei den weiblichen Studienanfängerinnen bundesweit mit großem Abstand den höchsten Wert (Bundesdurchschnitt 5,7 Prozent).
In den für die Landesentwicklung enorm wichtigen Ingenieurwissenschaften, auf die die Studie besonders abhebt, schneidet gerade Brandenburg überdurchschnittlich ab: So beträgt der Frauenanteil der Studierenden in Brandenburg 28 Prozent, im Bundesdurchschnitt nur 20 Prozent. Auch bei den Promotionen in den Ingenieurwissenschaften liegt der brandenburgische Wert mit 21 Prozent 7 Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt.
Und eine letzte Zahl: Von den 5.290 jungen Menschen, die aus anderen Bundesländern oder dem Ausland 2007 nach Brandenburg neu zum Studium kamen, waren 3.040 Frauen und 2.250 Männer. Auch diese Tatsache widerlegt die Schlussfolgerungen der Studie.
In den vergangenen Jahren sind Brandenburger Hochschulen immer wieder für Familienfreundlichkeit und Frauenförderung ausgezeichnet worden, so erhält die Uni Potsdam bereits zum dritten Mal in Folge das Prädikat „Total E-Quality“, das in diesem Jahr auch an die BTU Cottbus verliehen wird.
Aber auch andere Hochschulen wie die FH Eberswalde oder die FH Potsdam wurden bereits für Frauenförderung ausgezeichnet, letztere, als eine von nur acht Hochschulen bundesweit, die in ein „Best-Practice-Netzwerk“ gewählt wurden. Zusätzlich hat das Wissenschaftsministerium im vergangenen Jahr ein Förderprogramm aufgelegt, das die Bemühungen der Hochschulen in diesem Bereich für zunächst vier Jahre mit insgesamt 3,2 Millionen Euro unterstützt.
„Wir sind auf bestem Weg zum familienfreundlichsten Hochschulstandort Deutschlands. In diesem Sinne optimistisch werde ich morgen zur Eröffnung der neuen Außenanlagen der Kita an der BTU Cottbus fahren“, so Wanka.
Quelle: Ministerium f. Wissenschaft, Forschung und Kultur