Große, kleine, alte und junge verzauberte Anhänger des Steampunks zogen am heutigen Samstag durch die Straßen der Neißestadt – hin zur Wehrinsel des Rosengartens. Bereits zum dritten Mal ist Forst der Ort, an dem sich Zeitreisende, skurrile Gestalten und Freunde des viktorianischen Zeitalters wie in einem Sammelbecken treffen.
3. Steamrose-Festival in Forst
Sowohl Erfinder und Bastler utopischer Fortbewegungsmittel als auch kreative Kostümgestalterinnen, Zauberer, Artisten und Schriftsteller frönten im Rosengarten ihrer Leidenschaft. Lichtfieber aus der Oberpfalz begeisterten mit ihrer spektakulären Rakete und der Stelzenperformance die Zuschauer auf den Wegen.
Zwei tapfere Feuerwehrkameraden präsentierten in ihren Uniformen die historische Handdruckspritze aus dem Jahr 1923. Sie waren froh, dass in diesem Jahr die Wehrinsel als Austragungsort des Steamrose-Festivals gewählt wurde. Auf dem früheren Veranstaltungsplatz rund um die Stadtkirche wäre es bei diesen hochsommerlichen Temperaturen kaum auszuhalten gewesen. Überhaupt haben heute viele Akteure und Besucher die vielen schattigen Plätze zu schätzen gewusst.
Auf den Wegen zur Wehrinsel flanierten die Damen und Herren der „Old Style Company“, Dampffahrräder von Ralf Feckenstedt und Hochräder versetzten Besucher ins Staunen. Einige ließen es sich nicht nehmen, selbst einmal ein Hochrad zu besteigen. Es sah jedenfalls nicht so einfach aus, in luftiger Höhe im Sattel Platz zu nehmen.
Im Palmenhaus hatte sich erstmals Doc Schneider – ein Steampunk-Barbier – niedergelassen. Nebenan waren die neuesten Fotos von Heiner Stephan zu bewundern. Er hat in seiner aktuellen Serie Models in feurigen Momenten zwischen ermüdeten Dampfloks in Szene gesetzt. Fotos, welche auch in den neuesten Wandkalender zur Unterstützung des Lausitzer Dampflok Clubs e.V. eingeflossen sind. Die amtierende Forster Rosenkönigin Joanna I. ließ sich ebenfalls vom Kalender begeistern.
Der Musikpavillon im Forster Rosengarten ist noch bis spät in die Nacht die Bühne für sehr rockige Klänge. SISC, Daniel Malheur, Schneewittchen, Victor Sierra sowie Drachenflug und Circus of Fools versorgen die unkonventionellen Gehörgänge der Festivalbesucher.
Frisches Holzofenbrot, saftiger Blechkuchen, Gegrilltes, verschiedene Burger-Variationen und Getränkestände sorgten für das leibliche Wohl. Dank der vielen Helfer und Sponsoren war das Festival auch in diesem Jahr wieder kostenlos für alle Besucher zu erleben.
Fotos: Simone Noack