Der Zoo in Hoyerswerda beginnt ab Montag, die Bärenanlage zu sanieren. Die beiden Europäischen Braunbären Björn und Bengt ziehen währenddessen über den Winter in den Zoologischen Garten Augsburg. Wie der Zoo mitteilte, hat sich durch die Grabetätigkeit der Bären der Schlossgraben in der Anlage stetig erweitert, wurde wasserdurchlässiger und soll jetzt wieder an seine ursprüngliche Breite angepasst werden. Ende des Monats geht es für die Brüder dann nach Augsburg.
Der Zoo Hoyerswerda teilte dazu mit:
Ab Montag wird die Bärenanlage des Zoo Hoyerswerda saniert. Dafür ziehen die beiden Europäischen Braunbären Björn und Bengt in den Zoologischen Garten Augsburg. Durch die Grabetätigkeit der Bären hat sich der Schlossgraben in der Anlage stetig erweitert und wurde wasserdurchlässiger. Nun soll er wieder an seine ursprüngliche Breite angepasst und abgedichtet werden. Während der aufwendigen Sanierungsarbeiten möchte der Zoo Hoyerswerda den Bären den unnötigen Baustress ersparen und schickt sie deshalb in den Bärenurlaub.
Im April 2013 bezogen die beiden Bärenbrüder die neugebaute Anlage. In der Zeit wurden Baumstämme erklommen, unzählige Höhlen gebuddelt und viele Schwimmstunden im Schlossgraben verbracht. „Durch die artgerechte Gestaltung der Anlage konnten die Bären ihr natürliches Verhalten voll und ganz ausleben. Das ist der Anlage mittlerweile anzumerken und Bedarf einer Generalüberholung“, erklärt Eugène Bruins, Zoologischer Leiter des Zoo Hoyerswerda. Ein wichtiger Arbeitsschritt auch für die Standsicherheit des Schloss Hoyerswerda: „Das Schlossgebäude ist von einem Wallgraben umgeben, dessen Wasser die Durchfeuchtung des Erdreiches unter dem Schloss und damit der Eichenpfähle, auf denen das Schloss gegründet ist, absichert. Die Sicherstellung des Sollpegels hat in den letzten Jahren die Zuleitung erheblicher Mengen Trinkwasser erforderlich gemacht“, erklärt Arthur Kusber, Geschäftsführer der Zoo, Kultur und Bildung Hoyerswerda gGmbH (ZooKultur).
Mit Hilfe zweier Absperrbauwerke wird der Graben bei den Bären trocken gelegt und anschließend mit Beton ausgekleidet. Eine darin eingebaute Belüftung soll dabei helfen das Wasser im Winter eisfrei zu halten. Eine Anbringung des Stromzaunes auf dem Uferbereich der Schlossseite ermöglicht es den Bären zusätzlich, die Anlage auch an den besonders kalten Wintertagen zu nutzen. Bei der derzeitigen Stromzaunanbringung bilden Eisschollen ein zu hohes Sicherheitsrisiko. „Unsere beiden Bären waren in den vergangenen Wintern immer aktiv und haben keine Winterruhe gehalten. Wir wollten daher nicht, dass die Bären den ganzen Winter im kleineren Vorgehege verbringen müssen, damit die notwendigen Baumaßnahmen auf der Außenanlage durchgeführt werden können. Dank des Bärenurlaubs können die Bären nun den ganzen Winter eine großzügige Anlage genießen, auch wenn das bedeutet, dass sie für unsere Besucher eine Zeit lang nicht zu sehen sein werden“, erzählt Eugène Bruins. Im Zoologischen Garten Augsburg wartet auf die Brüder nun eine 1 Hektar große Anlage mit Wassergraben, einem Innengehege und zusätzlichem Überwinterungsquartier. „Vor einem halben Jahr verstarb unsere Bärin“, berichtet Dr. Barbara Jantschke, Direktorin des Zoologischen Gartens. Seit dem war die Einrichtung auf der Suche nach neuen Bewohnern. Glück für die Hoyerswerdschen Brüder, die so nun wieder bayrischen Luft schnuppern können.
Sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen, wird auch der Komfort für die Bären auf der Außenanlage erhöht. Sie erhalten festangebrachte Höhlen und neue Bäume zur Verschattung und robuste Baumstämmen zum Klettern und Toben. Insgesamt werden die Bauarbeiten bis zum Frühjahr des nächsten Jahres andauern. Besucher, die die Bären noch einmal besuchen möchten, sollten dieses Wochenende dafür noch nutzen. Ab Montag werden die Bären im Vorgehege auf ihren Transport Ende des Monats vorbereitet.
Die geplanten Baukosten liegen bei 151.100 Euro und werden durch das Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus anteilig gefördert, auf der Grundlage des vom sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts i. H. v. 75.551 Euro, welche über den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien ausgereicht werden.
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Red. / Presseinfo
Bild: Stefanie Jürß