Im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie in Potsdam findet heute die Auftaktveranstaltung des Projektes „Frauenbeauftragte in Einrichtungen. Eine Idee macht Schule“ statt. Veranstalter ist der Verein Weibernetz, der im Rahmen des Projektes vom Ministerium gefördert wird. Gäste sind u.a. Frauen mit Lernbehinderung aus Werkstätten und Wohnstätten, die sich für die Tätigkeit der Frauenbeauftragten interessieren. Frauenstaatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt sagte in ihrem Grußwort: „Frauen mit Behinderungen in Einrichtungen sind mit guter Unterstützung in der Lage, eigene Probleme und die Sorgen und Nöte anderer Frauen zu erkennen, anzusprechen und Lösungen voran zu bringen.“
Mit dem Blick auf das Land führte sie weiter aus: „Auch für das Land Brandenburg ist wichtig, dass erkannt wird: Frauen in Einrichtungen sind wichtige Akteurinnen für ein gutes gemeinsames Miteinander – auch am Arbeitsplatz Werkstatt. Sie können und wollen befähigt werden, ihre Interessen selbst zu vertreten. Sie lernen sich Unterstützung zu holen, sich gegenseitig zu stärken, auch Gewalterfahrung anzusprechen und dieser entgegenzutreten. Die Erfahrungen der Arbeit von Weibernetz werden auch Frauen in Brandenburg stärken.“
Das Projekt „Frauenbeauftragte in Einrichtungen. Eine Idee macht Schule“ wurde im Hinblick auf die besondere überproportionale Gewaltbetroffenheit von Frauen mit Behinderungen von Weibernetz e.V. entwickelt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Gesundheit unterstützt. Dieses Jahr beteiligen sich mit Brandenburg fünf Bundesländer an der Finanzierung. Brandenburg steuert rund 10.000 Euro aus Mitteln des Behindertenpolitischen Maßnahmenpaketes bei.
Durch das Projekt wird das Thema Frauenbeauftragte in der Landschaft der Wohnstätten der Eingliederungshilfe, den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen und in den Netzwerken erstmalig ins Gespräch gebracht. Die Sensibilisierung der Träger für die Selbstvertretung von Frauen mit Behinderungen als ein Weg der Gewaltprävention steht noch am Anfang. Durch die finanzielle Förderung des Sozialministeriums ist es möglich, ab Mai dieses Jahres in Brandenburg Multiplikatorinnen ausbilden zu können. Geschult werden aus jedem teilnehmenden Land zwei Trainerinnen-Teams, jeweils bestehend aus einer Frau mit Lernschwierigkeiten (Frauenbeauftragte) und einer Unterstützerin. Diese Trainerinnen-Teams sollen in den kommenden Jahren gemeinsam selbst Frauenbeauftragte schulen.
Quelle: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Brandenburg