Nachdem am 11. März 2021 an der Ostböschung des Knappensees (südöstlich der Stadt Hoyerswerda) durch eine Böschungsbewegung ein sogenannter Rutschungskessel mit einer Breite von 300 Meter Breite und 370 Meter Tiefe entstanden war, steht nun die Vorzugsvariante für die Sanierung dieses Kessels durch den Projektträger, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), fest. Die aufwändigen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahrzehnts andauern. Es gilt ein besonders hohes Maß an Sicherheit. Die Kosten sind mit mindestens 30 Millionen Euro beziffert.
30 Millionen Euro, Dauer bis 2030
Wie gefährlich die locker gelagerten Kippen sind, zeigte ein Setzungsfließen im März 2021, das sich an einem besonders sensiblen Kippenareal ereignete. Rund eine Million Tonnen Bodenmassen rutschten in den See und erzeugten auf dem gegenüberliegenden Ufer eine hohe Schwallwelle, die zu Schäden an Gebäuden führte.
“Wir wollen die Herstellung der dauerhaften Standsicherheit des Böschungssystems an dieser Seite des Knappensees gewährleisten”, informiert Martin Herrmann, Abteilungsleiter Tagebau im Sächsischen Oberbergamt Freiberg, in dessen Auftrag die Arbeiten am Knappensee durchgeführt werden.
Die aufwändigen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich bis zum Ende des Jahrzehnts andauern. Es gilt ein besonders hohes Maß an Sicherheit. Die Kosten sind mit mindestens 30 Millionen Euro beziffert.
“Aufgrund der langen Sanierungszeit streben wir die Nutzung des Sees vorher an, so es geotechnisch möglich ist«, so Herrmann weiter. Voraussetzung dafür ist, dass ein stabilisierender Damm vor dem Kessel aufgeschüttet und verdichtet wird, um ein Ausfließen von Erdmassen zu verhindern. »Wir werden alles dafür tun, die Arbeiten zügig und sicher voranzubringen”, ergänzt Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV.
Geplant ist des Weiteren, im Zeitraum der Sanierung des Rutschungskessels den Schutz des Badestrands in Groß Särchen durch einen Schüttdamm zu gewährleisten. Dazu laufen Abstimmungen mit den zuständigen Behörden.
Hintergrund
Der Knappensee nahe Hoyerswerda ist ein in den Kriegswirren 1945 unkontrolliert gefluteter Bergbaufolgesee in Ostsachsen. Er wurde lange Jahre vor allem touristisch genutzt und ist seit dem 1. Mai 2014 für die Allgemeinheit auf Grundlage einer Allgemeinverfügung des Sächsischen Oberbergamtes gesperrt. Das Oberbergamt beauftragte als zuständige Polizeibehörde die LMBV mit der Durchführung notwendiger Sanierungsaufgaben am Knappensee im Rahmen der Gefahrenabwehr. Ziel ist die Herstellung dauerstandsicherer Böschungen und Hinterlandbereiche, um vorhandene Gefahren für Leben, Gesundheit und Eigentum zu beseitigen.
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