“… ich bin die Erleuchtung, ich bin das Leben.
Der Engel breitet kraftvoll seine Schwingen aus.
Schaut auf die, die unter ihm ruhn …. bald wird er sich mit mächtigem Schwung vom Sockel abheben und davonfliegen.
Ich eile nach Hause: beneide den Engel….
… das Kind strahlt. Draußen rauschen Flügel …. Er wird mir fehlen …., muss der sich davonmachen , ausgerechnet jetzt?
Wochen später: treibt mich frisch gefallener Schnee oder Neugier zum Friedhof ?
Gut, dass ich darüber niemand Auskunft geben muss. Jeder Mensch braucht Geheimnisse, stille Gewässer, wo sein Zuhause ist.
Die Hauptwege auf dem Nordfriedhof sind beräumt. Dekorativ ragen Kreuze aus dem glitzernden Weiß.
Schlichtes, naturbelassenes Holz; wuchtiger, schwarz polierter Marmor.
Durch die Wipfel der Kiefern fegt ein leiser Wind, zerstäubt unstet Flocken, die niedersinken, wie Puderzucker auf frisch gebackenen Stollen. Das Christkind ist gegangen. Das neue Jahr steht vor der Tür.
Der Engel ist zurück …
….wie in den alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat.