…. der Schwammige wird blass, denkt wohl, ich zieh’ eine Knarre, drückt zittrig einen Knopf unter seinem Schreibtisch – ein paar Sekunden vergehen, dann fliegt die Tür auf, zwei Sicherheitsleute, ganz in schwarz, stürmen rein … alles O.k.? Ich sitze ruhig auf meinem Stuhl, Möhring schwitzt, sagt: sorry, bin wohl an den Knopf gekommen …
Draußen vor der Agentur, hupt, rollt und lärmt der Verkehr vorbei. Die Flügeltüren hinter mir schwingen, klipp, klapp, auf und zu – volles Haus, heute am Sprechtag.
Ich stehe auf der Straße: frustiert ,verletzt, gedemütigt; eine nichtsnutzige Ratte, der man das Fell gehörig verbrüht hat – ab in die Kanalisation, wo du hingehörst!
Die nach mir rauskommen, sehen genauso bedeppert aus. Alle eint der Drang sich zu verkriechen, zu fliehen; ich kann nicht abhauen – muss mich um meine kranke Mutter kümmern: füttern, waschen, windeln, Tag und Nacht ….na, Jungchen, wie ist’s gelaufen – warste auch warm angezogen?
Und dieser Arsch will mich nach Palermo schicken.
Eine Straßenbahn rattert vorbei, von vorn bis hinten beklebt: Werbung für Eigentumswohnungen mit Kamin und Dachterasse: ohne Sorge mietfrei wohnen, für’s Alter vorsorgen, lese ich – sie trägt Kaschmirpullover und liest ein Buch, er tippt Zahlen in ein Notebook, zwei Gören hantieren im Hintergrund …. alle haben fröhliche Gesichter.
Die Welt ist ungerecht:
Trapattoni sitzt mit 73 als Cheftrainer auf der Bank, ich stehe mit 43 auf der Straße …. eigene Schuld? Blöde Sprüche sind das Letzte, was ich jetzt brauche.
Wer spielt überhaupt heute abend?
Hoffentlich treffe ich nicht Möhre beim Public-Viewing.
Was guckst du?
Kein Bock auf Palermo I