Wie heute in NL-aktuell berichtet, wirbt das Land mit einem Fotowettbewerb für die neue Brandenburgische Gleichstellungsinitiative. Der Wettbewerb wurde von Frauenminister Günter Baaske und der Landesgleichstellungsbeauftragten Friedericke Haase gestartet.
Wie wär’s denn mit einem Foto von Herrn Baaske – denn ein Mann als Frauenminister dürfte doch wohl bahnbrechend bzw. klischeebrechend genug sein. Natürlich, er ist ja insgesamt Minister für Arbeit, Soziales, Frauen und Familie. Aber ehrlich, auch wenn es verstaubt klingt, hatten sie denn für den Job keine “Määdschen” mehr in Potsdam?
Doch “Spaß” beiseite: es ist schon mehr als bedenklich, wenn es überhaupt einer neuen Brandenburgischen Gleichstellungsinitiative bedarf. Und auch die Notwendigkeit von Gleichstellungsbeauftragten wirkt grundsätzlich befremdlich. Wobei es interessant wäre zu erfahren, was denn nun wie genau gleichgestellt wird – beispielsweise durch einen Fotowettbewerb. Daß ein solcher tatsächlich Partizipation, gerechte Entlohnung, gewaltfreies Leben und bessere Möglichkeiten, Beruf und Familie in Einklang zu bringen, bewirken soll, ist nicht ohne weiteres nachzuvollziehen. Aber: das gleichstellungspolitische Programm soll in den nächsten vier Jahren “alltagstaugliche Antworten” auf die Herausforderungen der Zukunft entwickeln. “Herausforderungen der Zukunft” – ach so! Da drängt sich doch ein kurzer Rückblick auf: also man kann ja manches über die frühere DDR sagen, und dabei sicher nicht viel Gutes, aber eins steht fest: die Gleichberechtigung von Mann und Frau, oder, wer es lieber hört: von Frau und Mann, war tatsächlich kein! Thema.
Übrigens, das Programm wird durch einen umfangreichen Maßnahmenkatalog ergänzt und es sollen “konkrete Projekte” entwickelt werden. “Projekte” hört sich immer sehr nach Vorzeigeobjekten an. Besser wären wohl konkrete politische Maßnahmen, durch welche derartige Programme, Maßnahmenkataloge und auch Gleichstellungsbauftragte nicht mehr erforderlich wären.