Eigentlich wollte ich ja erst von Cottbus aus den Schwielochsee tollkühn umrunden, war dann aber zu faul und blieb in Burg , bei einer ‘Erdbeere’ hängen, die am Fahrradweg aufgestellt, auf Kundschaft wartete.
Viel LPG, vererbtes Schollenwissen prägen hier die Leute. Im Notfall wissen die sich zu ernähren, aber tauschen möchte ich mit den Knollenfinken nicht.
Würde wahrscheinlich richtig dämlich auf so’n Trecker aussehen und müsste mit Tarnkappe oder nachts die Furchen ziehen, wenn die anderen pennen.
Die Kopftuchfrau in der Erdbeere hievt zwei Plaste-Eimer Senfgurken hoch.
“Neunsechzig, eigne Ernte”,erklärt sie laut dem betuchten Paar, das wohl drüben in der ‘Bleiche’ abgestiegen ist.
“Noch frischer kriegen sie die nich’, auch nicht die Erdbeeren, die wurden vor 2 Stunden gepflückt.
Es sei denn, Sie gehen selbst auf’s Feld zum pflücken, da wird’s billiger – sie blickt auf die gepflegten Hände, die die Gurkeneimer umklammern und winkt ab: vergessen Sie’s …
Der Mann schiebt einen Zehner rüber: “stimmt so”,sagt er und beschließt die einsilbige Verkaufshandlung mit der robusten Spreewälderin.
“Naja” – die Frau zupft an ihrem Tuch und blickt den beiden hinterher, “eigentlich kann ich Wessi’s ja nicht leiden, die Großschnauzen; aber, das sind die Einzigen, die mal ein bisschen Trinkgeld geben.
Ihr Blick huscht über Kartoffeln , Gurken , Salat und Erdbeeren.
“700 Körbe Erdbeeren habe ich gestern verkauft, das ging wie’s Brezelbacken, die Leute haben bis aufs Feld gestanden” …
Fortsetzung am Donnerstag