Am Samstag den 20. Mai 2017 eröffnete die neue Ausstellung „Wie die Bilder nichts wären …” von Hans-Peter Klie.
Eine multimediale Videoinstallation mit aktuellen Reformatoren im abgedunkelten Raum, ein „Abendmahl”-Tisch auf Stelzenbeinen mit einer Fülle von Fundstücken, das „Auge Gottes“, das sich auf einer Dornenkrone aus Stacheldraht dreht, und ein „Beichtstuhl“, ein Leiterstuhl in Verbindung mit einem Sternenhimmel, der verschwindet, wenn man die Leiter aufklappt – das sind einige der Ausstellungsstücke, die noch bis 28. Oktober im Kunst&Archiv in der Dorfstraße 13 in Kolochau zu sehen sind.
Mit seiner Ausstellung will Klie zum Innehalten aufrufen und daran erinnern, was der Anfang allen Re-formierens ist: Das kritische Nachdenken, das Hinterfragen, der Zweifel an dem, was als wahr gilt. Der Begriff „glauben“ ist zentral für Hans-Peter Klie in der Auseinandersetzung mit den Impulsen der Reformation. Das Spiel zwischen Sein und Schein und die Lust am Auseinandernehmen und neu einordnen sind es, die Hans-Peter Klie immer wieder reizen und mit denen er den Betrachter in sein Universum des Weiterdenkens einlädt.
Der Ausstellungstitel entstammt einer Predigt Luthers. Er mahnte, es hätte gereicht, den Gläubigen die Nichtigkeit der Bilder zu erläutern statt sie zu zerstören. Nicht die Bilder an sich seien verwerflich, sondern nur ihr Missbrauch in der Anbetung. Eine Ironie des Schicksals ist es, dass später ausgerechnet die Bilder der Person Martin Luther selbst zum Kultobjekt wurden.
Amtsdirektor Andreas Polz aus Schlieben und Gabi Lang, stellvertretende Bürgermeisterin von Herzberg begrüßten locker und gemeinsam in der Dorfkirche von Kolochau. Die informative Eröffnungsrede hielt Gudrun Gorka-Reimus vom Kunstverein KunstHaus Potsdam.
Ausstellung “WIE DIE BILDER NICHTS WÄREN”
20. Mai bis 28. Okt. 2017
Kunst&Archiv, Kolochau, Dorfstr. 13
Die Ausstellung findet vom 20. Mai bis 28. Okt. 2017 statt, geöffnet nach Vereinbarung
Foto: Kunst&Archiv Hans-Peter Klie
pm/red