Klimaschutz als Herausforderung und Chance zugleich: Für Kommunen geht mit CO2-Einsparungen auch eine Entlastung des kommunalen Haushalts einher. Doch wo genau liegen die Einsparpotenziale für Kommunen? Welche Klimaschutzmaßnahmen sind im kommunalen Kontext geeignet und förderfähig? Wie können die entsprechenden Fördergelder beantragt werden? Und wie können Kommunen von den Erfahrungen anderer profitieren und Herausforderungen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen überwinden? Diesen Fragen widmete sich am 16. Oktober eine Informationsveranstaltung des Landkreises, zu der Vertreter von Kommunen, Verbänden und Vereinen sowie Institutionen in die Kreisverwaltung in Herzberg eingeladen waren.
Weiter teilte der Landkreis Elbe-Elster dazu mit:
Themen des kommunalen Klimaschutzes lassen sich in Netzwerken besser und effektiver angehen als im Alleingang. „Erfahrungen von Energieeffizienznetzwerken von Unternehmen haben gezeigt, dass durch die enge und kontinuierliche Zusammenarbeit mehrerer Partner Effizienzpotenziale besonders leicht, wirtschaftlich und nachhaltig erschlossen werden können“, sagte Matthias Schneller, der Leiter der Stabsstelle Kreisentwicklung, zum Auftakt der Veranstaltung. Ähnliche positive Effekte werden von der kommunalen Zusammenarbeit auf den Gebieten Energie- und Ressourceneffizienz sowie Klimaschutz erwartet. Denn kleine und mittlere Kommunen besitzen nur in geringem Umfang die personellen und finanziellen Möglichkeiten, Klimarisiken zu erkennen und effektiv zu reduzieren und somit langfristig Anpassungskapazitäten aufzubauen. Vor diesem Hintergrund und um aktive Klimaschutz-Kommunen zu unterstützen, bietet die Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH (KEM) in enger Zusammenarbeit und auf Initiative des Landkreises Elbe Elster die Möglichkeit zur Bildung eines Energieeffizienz- und Klimafolgenanpassungsnetzwerkes an.
Die KEM steht dafür als Ansprechpartner zur Seite. Sie berät u.a. zu den Fördermöglichkeiten der Kommunalrichtlinie, der Landesprogramme sowie weiterer Programme der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Anhand vielfältiger Praxisbeispiele wird aufgezeigt, welche Maßnahmen und Projekte andere bereits erfolgreich umgesetzt haben. Teilnehmende Kommunen werden dabei unterstützt, ihr Klimaschutzpotenzial zu erkennen und auszuschöpfen. Zahlreiche weitere themenspezifische Veröffentlichungen, Handreichungen und Praxistipps runden das Angebot weiter ab.
Während der Veranstaltung in Herzberg wurden neben den Chancen und Rahmenbedingungen für ein kommunales Klimaschutznetzwerk auch Erfahrungen aus der Praxis angesprochen. So hat sich die Stadt Gröditz im Landkreis Meißen in Sachsen in den vergangenen Jahren auf den Weg gemacht und ihr Energiemanagement erfolgreich umgestellt. Über Erfahrungen und Ergebnisse berichteten Vertreter der Stadt in Herzberg. Unterstützung für ein neues Netzwerk sagte auch Dr. Anna Fichtmüller von der Zukunftswerkstatt Lausitz zu. Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind ein wichtiges Handlungsfeld, um die Strukturentwicklung in der Lausitz voranzutreiben. Daran arbeitet das Projekt Zukunftswerkstatt Lausitz unter dem Dach der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH.
Für die Bildung eines kommunalen Klimaschutznetzwerkes im Landkreis sind mindestens sechs und höchstens zwölf Teilnehmer erforderlich. Nach einer Interessensbekundung und einer verbindlichen Teilnahmeerklärung könnte mit der Projektbewilligung frühestens im vierten Quartal 2020 die Netzwerkarbeit beginnen. Dafür sind u.a. über drei Jahre hinweg pro Jahr jeweils vier Workshops vorgesehen.
Red./Presseinfo
Foto ©Pressestelle Kreisverwaltung Torsten Hoffgaard