Finsterwalde bekommt seine Stadthalle. Die Stadt hat jetzt den Grundstein für die neue Event- und Kulturlocation gelegt. 2011 wurde die Idee einer eigenen Stadthalle erstmals ins Spiel gebracht, anschließend folgten jahrelange Diskussionen und sogar ein Bürgerentscheid mit dem Ergebnis: Die Stadt soll ihre eigene Stadthalle mit rund 600 Sitzplätzen und zahlreichen Möglichkeiten für Kultur- und Vereinsveranstaltungen bekommen. Insgesamt fließen mit Fördermitteln der EU und des Bundes rund 16,3 Millionen Euro in das Projekt. Ziel ist es, dass das 150. Feuerwehrjubiläum im Juni 2022 bereits in der Stadthalle gefeiert werden kann.
Mehr Infos dazu gibt es auch in den Videostatements von Bürgermeister Jörg Gampe im Titelvideo.
Die Stadt teilte dazu mit:
Die Stimmung war durchaus emotional als Bürgermeister Jörg Gampe die vielen Anwesenden zur feierlichen Grundsteinlegung auf der Baustelle begrüßte, auf der die Finsterwalder Stadthalle in den kommenden Wochen und Monaten weiter entstehen wird. Die bewegte Geschichte, die bereits deutlich vor dem Baustart begann, fand auch in den eigens getexteten Zeilen der vier Finsterwalder Sänger Beachtung. Musikschulleiter Chris Poller und sein Kollege Max Ender spielten ihr erstes Stück zur musikalischen Umrahmung, „Time after Time“, ebenfalls mit einem deutlichen Augenzwinkern.
Erster Workshop 2011
Vom ersten Workshop zur Bürgerbeteiligung unter dem Motto „Braucht Finsterwalde eine Stadthalle?“ im Jahr 2011, dem Abschluss des Architektenvertrages 2013, die über Jahre andauernde Blockierung des Planungsprozesses durch die Klageerhebung von Projektgegnern über den ersten Bürgerentscheid, der im November 2016 mit einer Zweidrittelmehrheit für den Bau der Stadthalle endete, war es ein langer Weg. Anschließend folgte eine lange, umfangreiche Planungsphase mit Aufs und Abs, an deren Ende der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Bau der Stadthalle am 27. Februar 2019 stand.
Grundstein als erster Teilerfolg
Seitdem die Abbrucharbeiten auf dem Gelände der künftigen Stadthalle Ende 2019 begonnen haben, ist ein stetiger Baufortschritt sichtbar, der am 4. September mit der Grundsteinlegung seinen ersten Teilerfolg feiern konnte. Dass daran viele Beteiligte großen Anteil haben, wurde in den Begrüßungsworten von Bürgermeister Jörg Gampe, Architekt Jürgen Habermann und dem Staatssekretär des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), Rainer Genilker, mehr als deutlich.
Sie dankten all denen, die mit Anträgen und Bewilligungen dafür gesorgt haben, dass mehr als zehn Millionen Euro Fördermittel in das Projekt fließen können. Außerdem wünschten sie den Baufirmen, die trotz europaweiter Ausschreibungen überwiegend aus der Region kommen, gutes Gelingen und natürlich einen zügigen Baufortschritt. Bürgermeister Jörg Gampe: „Von Anfang an war es immer unser Ziel, mindestens die Hälfte der Baukosten für die Stadthalle über Fördermittel einzuwerben. Mit der Förderquote von 70 Prozent, die wir durch intensive Arbeit erreicht haben, haben wir nun das Maximale aus allen Töpfen herausholen können. Dafür danke ich allen, die daran Anteil gehabt haben und wünsche den Baufirmen und Planern sowie meinen Kollegen, die nun tatkräftig weiter zum Gelingen beitragen, viel Erfolg. Auch Geduld bei manchen Hindernissen, die im Bauverlauf auftauchen, ist sicher hilfreich. Aufs und Abs sind besonders bei solch komplexen Bauprojekten normal, diese gilt es dann auszuräumen. Die Kombination der verschiedenen Fördermittel von Land, Bund und EU klingt für Außenstehende kryptisch. Auch für die Fachleute in meinem Team ist die Beantragung, Umsetzung und vor allem die Abrechnung der einzelnen Fördermittel eine anspruchsvolle Aufgabe. Vor allem mit der korrekten Abrechnung nach Beendigung der Baumaßnahmen steht uns auch in Zukunft noch ein gewaltiger Arbeitsaufwand bevor.“
Die traditionelle „Zeitkapsel“, die mit dem Grundstein im künftigen Bauwerk verschwand, enthielt neben Kleingeld, einer Ausgabe der Tageszeitung, der Baugenehmigung und –pläne sowie einer Sammlung der Presseartikel, die seit 2010 zur Stadthalle bereits erschienen sind auch ein Geschenk aus der Nachbarschaft: Kjellberg hatte eine metallene Silhouette der Stadt Finsterwalde übergeben, die nun ebenfalls im Grund der Stadthalle ihren Platz gefunden hat. Traditionell brachten Architekt Jürgen Habermann, Bürgermeister Jörg Gampe, die stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Susann Kuhn, und Staatssekretär zur Grundsteinlegung dann auch je drei Wünsche an den weiteren Bauverlauf vor. Gutes Gelingen, Unfallfreiheit und eine positive Entwicklung der Kultur in der Sängerstadt waren die meistgenannten.
Dass auch im Hintergrund mehr als fleißig gearbeitet wird, wussten Bauamtsleiter Frank Zimmermann und seine Kollegin Susan Schüler zu berichten. Von 53 Losen konnten bereits 18 erfolgreich vergeben werden. Bisher sind Aufträge im Gesamtvolumen von ca. 8,9 Millionen Euro netto ausgelöst worden, das entspricht 53 % der baufachlich ermittelten Gesamtkosten.
Mehr als 16 Millionen Euro
Die baufachlich geprüften und vom Land bestätigten Gesamtkosten für den Bau der Stadthalle betragen mehr als 16,2 Millionen Euro netto – das entspricht 19,3 Mio Euro brutto. Rund 6,8 Millionen Euro werden von der Europäischen Union (EFRE) bereitgestellt. Im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbs (SUW) konnte die Stadt Finsterwalde die Fördermittelgeber mit dem eingereichten Konzept für die Stadthalle überzeugen. Der Bund stellt aus dem Förderprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen im Bereich Sport, Jugend, Kultur ca. 2 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere rund 2 Millionen Euro kommen aus der nationalen Städtebauförderung. Die einzubringenden Eigenmittel der Stadt betragen somit knapp 5,4 Millionen Euro, was eine Fördermittelquote von knapp 70 % ergibt.
Red. / Presseinfo