Der Handwerksbetrieb mit Sitz am Südbahnhof hat sich auf moderne Gebäudetechnik spezialisiert. Dienstleistungen gibt es nicht von der Stange sondern individuell auf jeden einzelnen Kunden zugeschnitten. Dafür braucht das Unternehmen gut ausgebildete Fachkräfte. Gern nimmt man auch Abiturienten. “Sie bekommen von uns die Chance, im Unternehmen Karriere zu machen. Wir bilden nicht für andere aus, sondern für unseren Bedarf”, sagen die Geschäftsführer Kai Schultchen und Jens Kurrar. Zwei Lehrlinge werden derzeit noch gesucht.
Einer der Karriere im Unternehmen machen kann, ist Dennis Muschick. Er absolviert demnächst ein duales Studium nach dem Erfurter Modell bei Dörr. Das erste Jahr hat der 20-Jährige bald hinter sich. Die Ausbildung fand im Handwerksbetrieb und in der Berufsschule statt.
Im Herbst startet das Studium mit einer Dauer von sieben Semestern an der Fachhochschule Erfurt. In 4,5 Jahren kommt er so zu zwei Abschlüssen: den Gesellenbrief zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs-, und Klimatechnik (SHK) und den Bachelor of Engineering in Gebäude- und Energietechnik. Bezahlt wird das Ganze vom Unternehmen. Von dem Geld könnte man sich einen Mittelklassewagen kaufen. “Wir sehen es als Investition in die Zukunft”, sagt Kai Schultchen. “Wenn er seine Sache gut macht, winkt Dennis im Unternehmen eine Führungsposition.”
Der SHK-Beruf hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Die digitale Vernetzung aller Geräte ist ein großes Thema. Zudem wird der Fokus mehr und mehr auf die Energiekosten gelegt. Umweltaspekte spielen eine immer größere Rolle. “Wir brauchen Mitarbeiter, die ein hohes Maß an technischem Verständnis mitbringen und die offen für Neues sind.” Dennis Muschick hat diese Eigenschaften.
Die Dörr GmbH testet das erste Mal das duale Studium und würde es gerne ausbauen. “Dafür brauchen wir gute Schulabgänger”, so Kai Schultchen.
Hintergrund:
Auch an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und an der Technischen Hochschule Wildau werden duale Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen angeboten. Einige Handwerksbetriebe haben in den letzten Wochen und Monaten Kooperationsverträge mit den jeweiligen Instituten abgeschlossen.
Zum Unternehmen:
Rund 40 Beschäftigte arbeiten für die 1994 gegründete Dörr GmbH in Lübben (Spreewald). Das Unternehmen akquiriert Aufträge überwiegend aus der Region und aus Berlin. Zum Leistungsspektrum gehört Gebäudetechnik jeder Art.
Foto: Lehrling und ab Oktober dualer Student Dennis Muschick (li.) sowie Kai Schultchen, Geschäftsführer der Dörr GmbH in Lübben (Spreewald); Foto: HWK Cottbus