Im Technologie- und Wissenschaftspark in Wildau wurde gestern das Zentrum für Zukunftstechnologien eröffnet. Innerhalb der letzten 24 Monate wurde eine rund 7.000 Quadratmeter große Hallen- und Bürofläche für Forschung, Entwicklung und Produktion geschaffen. Dem Landkreis zufolge sind bereits 90 Prozent des Technologiezentrums vermietet, unter anderem mit acht Hightech-Unternehmen und rund 250 hochqualifizierten Beschäftigten aus den Bereichen Digitalisierung, Mobilität, Life Science und Greentech. Größter Mieter ist das Robert Koch-Institut, das ein Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public-Health-Forschung aufbaut.
Der Landkreis Dahme-Spreewald teilte dazu mit:
Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Dahme-Spreewald hat gestern gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik das Zentrum für Zukunftstechnologien (ZFZ) im Technologie- und Wissenschaftspark Wildau offiziell in Betrieb genommen. Der hochmoderne Gebäudekomplex ist in der Ludwig-Witthöft-Straße in direkter Nachbarschaft zur Technischen Hochschule Wildau entstanden. Dieser ging nach einer Bauzeit von nur 24 Monaten in Betrieb und bietet rund 7.000 Quadratmeter attraktive Hallen- und Bürofläche für Forschung, Entwicklung und Produktion unter einem Dach.
Rund 23,2 Millionen Euro investierte die Wirtschaftsförderung als 100-prozentige Tochter des Landkreises Dahme-Spreewald in das Projekt. Generalplaner war die ASSMANN BERATEN + PLANEN AG, die technische Gebäudeausstattung verantwortete die techlogis GmbH. Gemeinsam entwickelten sie eine Immobilie, die höchste Ansprüche an Hightech-Produktion und Dienstleistung erfüllt und sich hervorragend in die gegebene Struktur der Bestandsgebäude eingliedert.
Acht Unternehmen mit 250 Beschäftigten
Es sind bereits 90 Prozent des neuen Technologiezentrums vermietet. Acht Hightech-Unternehmen mit rund 250 hochqualifizierten Beschäftigten haben in den vergangenen Wochen ihren neuen Firmenstandort bezogen. Sie arbeiten an Zukunftsthemen aus den Bereichen Digitalisierung, Mobilität, Life Science und Greentech. Satellitengestützte Navigationssysteme, medizinische Notfallsysteme zur Ferndiagnostik oder klimafreundliche Gasturbinentechnologien sind nur einige innovative Lösungen, an denen die Fachleute im neuen Zentrum für Zukunftstechnologien zukünftig forschen.
„Mit dem Neubau des mittlerweile fünften Technologiezentrums in Wildau ist es uns gelungen, etablierte Firmen im Landkreis zu halten und neue Firmen und Forschungseinrichtungen anzusiedeln. Hierdurch entstehen hochwertige Arbeitsplätze und unsere Branchenschwerpunkte erhalten zusätzliches Gewicht“, sagt Gerhard Janßen, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Dahme-Spreewald und Betreiber des ZFZ.
RKI eröffnet Zentrum für künstliche Intelligenz
Größter Mieter ist das Robert Koch-Institut (RKI), das im ZFZ ein Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public-Health-Forschung (ZKI-PH) aufbaut. Laut RKI ist es das Ziel, mit neuen Methoden das transdisziplinäre Feld der öffentlichen Gesundheit zu stärken und sowohl national als auch international neue Impulse zu setzen. Der Einsatz KI-basierter Technologien soll es ermöglichen, zukünftig große und komplexe Datenquellen nutzbar zu machen, um zum Beispiel Epidemien umfassender zu analysieren und Frühwarnsysteme weiterzuentwickeln.
Dorothee Bär (MdB, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung): „Das Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public-Health-Forschung des RKI in Wildau ist ein weiteres Projekt des Bundes für zukunftsweisende Arbeitsplätze in der Lausitz. Wir sehen in der Pandemie, wie wichtig Technologien und Datengrundlagen sind. Das RKI schafft mit der Neuansiedlung einen wesentlichen Baustein, um mithilfe von Künstlicher Intelligenz Krankheiten in Zukunft effektiver begegnen zu können. Gleichzeitig heben wir die Public-Health-Forschung in Deutschland damit ganzheitlich auf ein neues Niveau.“
Dahme-Spreewald-Landrat Stephan Loge freut sich über die Ansiedlung des renommierten Forschungsinstitutes: „Das Robert Koch-Institut wird gemeinsam mit der benachbarten Technischen Hochschule, dem nah gelegenen Fraunhofer IAP und dem zur Helmholtz-Gemeinschaft gehörenden DESY in Zeuthen die vorhandene wissenschaftliche Kompetenz in unserem Landkreis weiter stärken und regionalen Unternehmen der Lausitz hervorragende Kooperationsmöglichkeiten bieten.“
Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach sieht ebenfalls die Zusammenarbeit von Einrichtungen und Unternehmen entlang der A13, der „Wissenschafts- und Innovationsaorta der Lausitz“, als eine greifbare Chance für die Bewältigung des Strukturwandels. „Das Projekt ‚InnoHub13‘ zwischen der TH Wildau und der BTU Cottbus-Senftenberg ist ein Paradebeispiel für gelungene Zusammenarbeit in der Region. Diese Kooperation findet weitere Verstärkung durch die im Zentrum für Zukunftstechnologien ansässigen Unternehmen und die KI-Aktivitäten an der BTU und in Wildau“, erklärte der Minister.
Die FTI Engineering Network GmbH, Spezialist für videobasierte Sicherheitssysteme in der Luftfahrt, ist bereits seit neun Jahren eng mit Wildau verbunden: „Im Zentrum für Zukunftstechnologien haben wir nunmehr eine langfristige Perspektive für unsere weitere Firmenentwicklung gefunden. Die hochwertigen Büro- und Hallenflächen mit Hochschule und Hauptstadtanschluss direkt vor der Haustür bieten noch einmal ganz besondere Vorzüge“, sagt Geschäftsführer Michael Weisel.
Prof. Dr. Klaus-Martin Melzer, Vizepräsident der Technischen Hochschule Wildau, freut sich auf weitere Impulse für den Technologie- und Wissenschaftspark Wildau: „Als Vertreter einer anwendungsbezogenen und forschungs- sowie transferstarken Hochschule sehe ich sowohl zu den gewerblichen Unternehmen als auch zum neuen RKI-Standort vielfältige Anknüpfungspunkte. Gerade vor dem Hintergrund fachübergreifender Herausforderungen in Studium und Lehre sowie Forschung und Transfer rücken Spitzenforschung und Spitzentechnologie immer mehr in den Fokus. So bereitet die angestrebte interdisziplinäre Zusammenarbeit einen optimalen Boden, auf dem wir uns gemeinsam hervorragend weiterentwickeln können.“
Die regionalen Akteure aus Wissenschaft und High-Tech verfolgen in dem gemeinsamen Netzwerk „dahme_innovation“ eine langfristige Entwicklungsstrategie. Mit der Eröffnung des „Zentrum für Zukunftstechnologien“ konnte ein weiterer Meilenstein erreicht werden. Als dynamischer Technologiestandort im Umfeld des BER verfolgen die Player konsequent weitere Entwicklungsschritte und Wachstumsprojekte in der Vernetzung der Metropole Berlin mit der Lausitz.
Alle Informationen zum neuen Zentrum für Zukunftstechnologien in Wildau sowie zum Portfolio der Mieter finden Sie unter www.zentrum-fuer-zukunftstechnologien.de.
Hintergrundinformationen
Die südöstlich an Berlin angrenzende Region entlang der Dahme hat sich in den vergangenen 25 Jahren als aufstrebender Standort für Forschung und Entwicklung, Hightech-Produktion und intelligente Dienstleistungen sowie für Studium und Ausbildung etabliert. Um die weitere Entwicklung zu beschleunigen, haben sich ansässige Wissenschaftseinrichtungen, Unternehmen und Start-ups von Zeuthen über Wildau bis Königs Wusterhausen auf Initiative der Wirtschaftsförderung Dahme-Spreewald unter der Dachmarke dahme_innovation (www.dahme-innovation.de) zusammengeschlossen.
In unmittelbarer Nähe der Technischen Hochschule Wildau und des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP betreibt die Wirtschaftsförderung Dahme-Spreewald mittlerweile fünf Technologiezentren, die mit insgesamt 30.000 Quadratmetern hochmodernen Hallen- und Büroflächen punkten. Zu ihnen gehören die Zentren für Luft- und Raumfahrt Schönefelder Kreuz I bis III (www.zlur.de), das Technologie- und Gründerzentrum Wildau (www.tgz-wildau.de) sowie das neu eröffnete Zentrum für Zukunftstechnologien (www.zentrum-fuer-zukunftstechnologien.de). Mehr als 70 innovative Unternehmen aus den Bereichen Mobilität, Digitalisierung, Greentech und Life Science haben sich hier bereits etabliert und international vernetzt. Sie schätzen das durch Hightech-Unternehmen geprägte Umfeld mit vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten und optimaler Anbindung an Berlin und den Flughafen BER sowie das hohe Maß an Lebensqualität im Landkreis Dahme-Spreewald.
Red. / Presseinfo
Bild: LDS