Landkreis Dahme-Spreewald präsentierte seine Familienfreundlichkeit im Partnerkreis Wolsztyn
Der demografische Wandel in der Europäischen Union macht auch vor dem Arbeitsmarkt nicht halt. Im Land Brandenburg wird bis zum Jahr 2030 die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um rund 30 Prozent zurückgehen. In der vergangenen Woche präsentierte sich der Landkreis Dahme-Spreewald auf einer Tagung im polnischen Wolsztyn zum Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Herausforderung der Nachbarländer in der Europäischen Union“ und stellte verschiedene familienfreundliche Strategien zur Fachkräftesicherung im Landkreis vor. Die Tagung initiierte einen Austausch zwischen den Verwaltungen, Unternehmen und Verbänden der Partnerkreise Wolsztyn und Dahme-Spreewald. In den Gesprächen zu Theorie und Praxis familienfreundlicher Maßnahmen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich ein umfassendes Bild von möglichen Ansätzen zur Förderung einer familienfreundlichen Arbeitswelt machen.
Im LDS gibt es bereits eine Vielzahl von guten Beispielen an familienfreundlichen Maßnahmen in Unternehmen und Verwaltung. So werden zum Beispiel flexible Arbeitszeiten ermöglicht, betriebliche Kinderbetreuung organisiert oder Kooperationen von Unternehmen mit Pflegeeinrichtungen etabliert. Bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt der Landkreis sogar den dritten Platz von bundesweit 402 kreisfreien Städten und Landkreisen ein. Alle zwei Jahre werden Unternehmen im Wettbewerbsverfahren mit dem Preis „Familienfreundliches Unternehmen“ ausgezeichnet. „Immer mehr Unternehmen schaffen attraktive, familienfreundliche Angebote und leisten damit einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Dahme-Spreewald. Auch die Kreisverwaltung versteht sich als ein familienfreundliches Unternehmen“, betonte Wirtschaftsdezernent Wolfgang Starke während seiner Präsentation.
Die Schelchen GmbH aus Königs Wusterhausen präsentierte sich in diesem Rahmen als Preisträgerin des Wettbewerbs „Familienfreundliches Unternehmen“ 2013. Deren Personalentwicklerin, Sabine Timm, stellte einige besonders erfolgreiche Maßnahmen zur Familienförderung vor und erläuterte deren Umsetzung.
Im Landkreis Wolsztyn wird Familienfreundlichkeit dagegen anders verstanden. Die Arbeitslosenquote liegt bei 5,1%, darunter sind alleinerziehende Mütter und Väter aber nur mit 2,5 % vertreten. Viele Unternehmen arbeiten als Call Center und beschäftigen gern junge Mütter und Väter. Damit finden Eltern dort bereits eine offene Arbeitskultur vor, die geprägt ist von großer Flexibilität.
Mitgereist zu der Tagung waren Vertreter/innen von Frauenorganisationen, die vom Kreistagsvorsitzenden Martin Wille sowie der Gleichstellungsbeauftragten Elke Voigt begleitet wurden.