Im öffentlichen Nahverkehr in Cottbus sollen künftig wasserstoffbetriebene Busse fahren. Zudem ist geplant, eine Wasserstofftankstelle und eine Elektrolyseanlage zu bauen. Wirtschaftsminister Jörg Steinbach hat heute die Zuwendungsbescheide in Höhe von rund 5,62 Millionen Euro an das Energieunternehmen Leag und die Cottbusverkehr GmbH überreicht. Wie Cottbusverkehr mitteilte, soll ein Teil der Fahrzeugflotte mit aktuell insgesamt 55 Bussen künftig mit „grünem Wasserstoff“ fahren.
Cottbusverkehr teilte dazu mit:
Das Land Brandenburg unterstützt das erste kommunale und privatwirtschaftliche Gemeinschaftsprojekt der Cottbusverkehr GmbH und Lausitz Energie Kraftwerke AG (LEAG) mit einer Fördersumme von insgesamt 5,62 Millionen Euro. Die entsprechenden Zuwendungsbescheide übergab Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Jörg Steinbach am heutigen Donnerstag, 9. Dezember, in Cottbus am Betriebshof von Cottbusverkehr.
Die Cottbusverkehr GmbH plant in den kommenden Jahren die Umstellung ihres Omnibusfuhrparks auf CO2-neutrale Antriebe. Ein Teil der Fahrzeugflotte mit aktuell insgesamt 55 Bussen soll künftig mit „grünem Wasserstoff“ fahren. Dabei will die LEAG die Cottbusverkehr GmbH unterstützen und die Erzeugung des tankbaren, grünen Wasserstoffs übernehmen. Die Anlage zur Herstellung des Wasserstoffs soll im Umfeld des Betriebshofes von Cottbusverkehr entstehen. Die Errichtung von zunächst einer Tankstelle für Wasserstoff gehört zum Projektbereich der Cottbusverkehr GmbH. Partner des Projektes „Nachhaltige Nutzung von Wasserstoff im ÖPNV“ sind die LEAG-Tochter Transport- und Speditionsgesellschaft Schwarze Pumpe (TSS) GmbH und das im sächsischen Schleife ansässige Transport und Logistik-Unternehmen REINERT LOGISTICS.
„Die LEAG setzt bei ihrem Umbau zu einem modernen und breit aufgestellten Energie-, Infrastruktur und Serviceunternehmen auf die Nutzung von Wasserstoff als Zukunftstechnologie“, betonte Andreas Huck, LEAG Vorstand für Neue Geschäftsfelder, anlässlich der Übergabe des Zuwendungsbescheids. „Deshalb freuen wir uns und sind stolz darauf, mit der praktischen Umsetzung der Produktion von Wasserstoffkraftstoff an diesem regionalen Projekt beteiligt zu sein. Wir sind sicher, dass die Initialzündung in Cottbus eine positive Ausstrahlung auf andere Landkreise in der Lausitz haben wird. Unser Ziel muss es sein, ein wirtschaftlich und flexibel funktionierender Verbund von Wasserstoffproduzenten und -nutzern zu werden, der deutschlandweit Modellcharakter hat.“
Auch Ralf Thalmann, Geschäftsführer der Cottbusverkehr GmbH, freut sich darüber, dass das Projekt jetzt mit finanzieller Unterstützung des Landes Brandenburg starten kann: “Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit die Emissionen im Verkehrssektor nachhaltig zu senken, müssen und wollen wir als Verkehrsunternehmen vorangehen. Schnell war für uns klar, dass Wasserstoff für unsere betrieblichen Bedürfnisse die sinnvollste zukünftige Antriebsform ist, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Parallel dazu haben wir die Chance gesehen, mit dieser Umstellung unserer Busflotte einen Beitrag zur Strukturentwicklung in der Lausitz zu leisten. Diesem Ziel sind wir mit dem heutigen Tag ein großes Stück näher gekommen. In der Erarbeitung dieses Projekts haben alle an einem Strang gezogen: Cottbusverkehr, LEAG, Stadt Cottbus und auch die Wirtschaftsregion Lausitz sowie unser Wasserstoffnetzwerk “durcH2atmen”. Das stimmt zuversichtlich, dass wir die noch anstehenden Herausforderungen des Strukturwandels bewältigen werden.”
Stefan Korb, Dezernent und Leiter des Geschäftsbereiches Wirtschaft, Digitalisierung und Strukturentwicklung der Stadt Cottbus, sagte: „Seit Beginn des Strukturentwicklungsprozesses war für uns klar, dass wir aus der Region selbst die Dinge in die Hand nehmen und gestalten müssen. Umso wichtiger war es, dass sich hier unser kommunales Unternehmen Cottbusverkehr mit dem privatwirtschaftlichen Unternehmen LEAG zusammengefunden haben, ein gemeinsames Initial-Projekt aus der Region und für die Region zu entwickeln. Diese zielgerichtete Zusammenarbeit von öffentlichen und privaten Akteuren ist ein essentieller Baustein für das Gelingen des Strukturwandels. Als Stadt Cottbus setzen wir hiermit das Signal zum Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft, die gemäß der Lausitzstrategie 2050 eine Grundlage der künftigen Wertschöpfung sein wird. Nicht nur durch zu erwartende Ansiedlungen, sondern auch durch das Angebot eines modernen und klimafreundlichen ÖPNV, der zu einem Qualitätsmerkmal für Cottbus heranwachsen wird.”
Jens Krause, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Cottbus und Sprecher des Wasserstoffnetzwerks “durcH2atmen”, begrüßte die Unterstützung durch das Land Brandenburg ebenfalls: „Dieses Projekt ist für unser gesamtes Netzwerk ein großer Erfolg und zeigt, dass unsere Netzwerkarbeit Früchte trägt. Wir sind 2019 mit dem Ziel angetreten, Partner in der Region zusammenzuführen, die den Strukturwandel gemeinsam angehen wollen und ihre ganz individuellen Stärken in den Prozess mit einbringen können. Im Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft sehen wir eine große Chance für die Zukunft unserer Energieregion. Dass das Modellprojekt Nachhaltige Nutzung von Wasserstoff im ÖPNV nun in die Umsetzung kommt, ist Bestätigung unserer gemeinsamen Arbeit. Wir sind sicher, dass weitere starke Projekte aus dem Kreis unseres Netzwerks für den Umbau unserer Region folgen werden.”
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Red. / Presseinfo
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