Die Initiative “Hey Alter! Alte Rechner für junge Leute” in Cottbus will Schüler in Südbrandenburg mit Laptops, Rechnern und Tablets austatten und somit unterstützen. Damit soll vor allem die Digitalisierung vorangebracht und den Schülerinnen und Schülern, die keinen eigenen Computer zu Hause besitzen, in Zeiten der Corona-Pandemie das Homeschooling ermöglicht werden. Unterstützung wird jederzeit weiter benötigt, es geht auf der einen Seite um Computerspenden von Privatpersonen und Unternehmen, die alte Rechner ausmustern, aber auch um Geldspenden, damit erforderliche Ersatzteile für gespendete Rechner gekauft werden können. Die ersten Schüleranfragen sowie gespendete Rechner sind bereits in der Umrüstung. Dabei unterstützt das FabLab in Cottbus die Aktion tatkräftig.
Alle Infos dazu gibt es im Videotalk mit dem Cottbuser Initiator, Benjamin Andriske.
Gebrauchte Rechner für Schüler*innen
Leider kann sich nicht jede Familie Computertechnik für zu Hause leisten oder Eltern benötigen die Technik durch eigenes HomeOffice selbst und die Anschaffung von Zweitgeräten ist nicht möglich. Dadurch geraten Schüler*innen beim digitalen Unterricht ins Hintertreffen und der Aufwand, Schulaufgaben zu erledigen wird noch größer. Die Initiative “Hey Alter! Alte Rechner für junge Leute!” hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke zu schließen und sammelt gebrauchte, aber nicht mehr benötigte Computer ein. Die Geräte werden aufbereitet und an die Schüler*innen verteilt. Seit Ende Dezember 2020 gibt es die Initiative auch in Cottbus und Südbrandenburg, ursprünglich wurde sie in Braunschweig ins Leben gerufen, mittlerweile beteiligen sich zehn Regionen in ganz Deutschland.
Knapp 30 Computer bereits gesammelt
Seit dem ersten Aufschlag haben sich bereits etwa 30 Spendenzusagen für Desktop-PCs, Tablets und Laptops in Cottbus ergeben, etwa 20 sind bereits angeliefert. Mit dem IT-Systemhaus Scholz hat auch ein erstes Unternehmen bereits Computer, die von Firmen zurückkamen an die Initiative gespendet, AddMedia hat ebenfalls technische Unterstützung und Computerbeteiligung zugesagt. Ein weiteres Unternehmen der Region tauscht in den kommenden Monaten seinen Rechnerpark komplett aus und hat die “Hey Alter-Aktion” ins Auge gefasst, um den Rechnern einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen. Einige der Conmputer kommen ohne Festplatte, Webcam, Maus oder Tastatur. Andere Geräte benötigen ein RAM-Upgrade, dafür sucht die Cottbuser Geldspender, um die Ersatzteile kaufen zu künnen. Unternehmen können über das FabLab Cottbus auch eine Spendenquittung erhalten. Die Mitmachwerkstatt ist Partner der ersten Stunde und hilft mit technischem Wissen und Lagerräumen.
Am Freitag kam eine Frau sogar bis aus Luckau nach Cottbus gefahren, nur um ihren alten PC der Initiative zu überlassen. “Ich fahre lieber die 60 Kilometer, der Aufwand ist sinnvoller, als ihn einfach wegzuschmeißen.” sagte sie bei der Übergabe.
Schülerbedarfe melden
Auf der anderen Seite haben sich bereits Schulsozialarbeiter, Familienbegleiter und Lehrer*innen bei der Cottbuser Initative gemeldet und etwa 50 Computerbedarfe in der Region angemeldet. “Das ist aber nur ein Anfang, wir rechnen damit, dass pro Schulklasse ein bis drei PCs zuhause fehlen. Hier geht es um Chancengleichheit für unsere Kinder, die den alltäglichen Umgang mit dem Computer lernen müssen, für ihr weiteres Leben. Lehrer können sich per Email oder Telefon bei uns melden, damit wir einen Überblick bekommen, wo was fehlt. Das fängt in der Grundschule an und hört in den Abschlussklassen der weiterführenden Schulen auf”, sagt Benjamin Andriske. Bisher haben Lehrer einzelner Schulen aus Spremberg, Cottbus und Guben Bedarf angemeldet, die ersten Rechner sollen kommende Woche rausgegeben werden. Lehrer und Sozialarbeiter könenn sich per E-Mail an [email protected] oder per Telefon unter 0151 729 16884 (auch WhatsApp) melden.
Daten werden gelöscht. Computer betriebsbereit gemacht
Im FabLab werden die Computer gesammelt und aufbereitet, die Festplatten, sofern vorhanden, werden mit einem speziellen Programm mehrmals gelöscht und überschrieben. Auch eine Reinigung der Geräte findet statt und es wird ein Ubuntu-Linux inklusive Browser und freien Office-Programmen installiert. Danach sind sie fertig zur Auslieferung an die Schulen, wo sie den Eltern und Schülern übergeben werden.
Auf der Projektwebseite www.heyalter.com/cottbus gibt es weitere Informationen zu Spende- und Kontaktmöglichkeiten.