Die im Dezember 2019 als 100 prozentige Tochter des Carl-Thiem-Klinikums gegründete Thiem Research GmbH nimmt jetzt konkrete Formen an, seit März ist die erste Wissenschaftlerin an Bord. Ihr werden in kurzer Zeit weitere folgen – geplant ist momentan ein Team von 10 wissenschaftlichen Mitarbeitern. Geleitet wird die Thiem-Research GmbH von Dr. Steffen Ortmann, der zusammen mit Projektkoordinator Prof. Dr. Dr. Kurt Schmailzl das Forschungsteam aufbauen wird.
Weiter teilte das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus dazu mit:
Auch das erste eigene Forschungsprojekt steht fest. Die Thiem-Research GmbH wird sich dem HiGHmed Verbund der Medizininformatik Initiative des BMBF anschließen (Internetseite highmed). Zu diesem Verbund gehören u.a. auch die Universitätskliniken Heidelberg und Göttingen, die Medizinische Hochschule Hannover und die Charité in Berlin. Die Thiem-Research errichtet dazu ein zentrales, medizinisches Datenintegrationszentrum (DIZ) direkt auf dem Gesundheitscampus des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus. Das DIZ am CTK wird mit den weiteren HiGHmed-Standorten vernetzt. Dadurch werden die medizinischen und nichtmedizinischen Daten aller beteiligten Forschungspartner untereinander zur Verfügung gestellt – Krankheitsbilder können so künftig noch umfassender und besser analysiert werden.
Das erste Anwendungsgebiet wird die Vernetzung der ambulanten und stationären Kardiologie sein. Zusammen mit den Partnern wird mobile Medizintechnik (EKG und Diagnostik) entwickelt, erprobt und mit dem neuen Datenzentrum in Cottbus vernetzt. Das heißt konkret, Patienten mit Herzinsuffizienz bekommen ein spezielles EKG-Pflaster – ein mobiles Kleinst-EKG, das auf die Brust geklebt wird und Patientendaten im Bedarf live zur Verfügung stellt. Im Fall eines Herzinfarkts kann so automatisch ein Notruf ausgelöst werden. Durch die gewonnene Zeit erhöhen sich die Überlebenschancen der Patienten.
Damit einhergehend erfolgt die Umsetzung einer telemedizinischen Infrastruktur, bei der stationäre und ambulante Versorger, insbesondere das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) des CTK und niedergelassene Ärzte eingebunden werden. Mit diesem ersten Forschungsprojekt beschreiten die Thiem-Research-GmbH und das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus den ersten Schritt in Richtung Cottbuser Universitätsmedizin.
Für das Projekt hat das CTK jetzt einen Fördermittelbescheid in Höhe von 2,8 Millionen Euro aus den Sofortmaßnahmen des Bundes zum Strukturwandel erhalten, damit ist zunächst die Anschubfinanzierung bis 2021 gesichert.
Red./Presseinfo
Foto:© CTK Cottbus