Es wird kaum überraschen, dass die frisch gekürte Dreifach-Weltmeisterin Emma Hinze auch ein Leben neben der Radrennbahn, auf der sie täglich ihre Runden dreht, genießt. Jung und im Radsport erfolgreich trifft auch auf ihren Partner zu, denn die Sportlerin vom RSC Cottbus ist seit ziemlich genau einem Jahr in festen Händen. Und zwar in denen von Maximilian Dörnbach, der den Radsport-Insidern ein Begriff ist, weil auch der heute 24-jährige schon in großem Stil in den Reihen der Nationalmannschaft des BDR abgeräumt hat. Am Rande der Ehrungsveranstaltung im Foyer der Lausitzer Sportschule hat er unter anderem auch über seine bisherigen sportlichen Erfolge gesprochen.
Ist die Annahme richtig, dass sich zwei junge Menschen, die beinahe Tag und Nacht auf der Radrennbahn zubringen, sich nicht bei einer Party oder einer Disco-Veranstaltung kennengelernt haben?
Maximilian Dörnbach: „Genau, denn unsere Leben wird nun mal von unserem Sport bestimmt, so dass für Feierlichkeiten eigentlich recht wenig Platz ist. Darum kennen wir uns auch schon viele Jahre, aber eben über die Jahre auch als Sportfreunde aus unterschiedlichen Vereinen, die gemeinsam Lehrgängen oder auch Trainingslager besucht haben.“
Wann wurde mehr aus dieser Sportler-Bekanntschaft und wer hat den ersten Schritt in Richtung des anderen gemacht?
Maximilian Dörnbach: „Das war in den ersten Monaten des vergangenen Jahres. Irgendwie haben wir zeitgleich gespürt, dass es mehr ist als die Bekanntschaft, die uns verbindet. Da musste ich ihr nicht hinterherlaufen und um sie kämpfen, genauso wenig wie sie es bei mir tun musste. Irgendwie war es ein Selbstläufer und so sind wir seit dem Frühjahr 2019 ein Paar. In diesen Tagen haben wir unser einjähriges Jubiläum. Die dazugehörige Feier werden wir aber ein paar Tage vorziehen müssen, denn wir sind ja in der Woche davor zusammen auf Fuerteventura zu einem echten Bade- und Erholungsurlaub unterwegs. Gleich danach gehts dann schon wieder los ins Trainingslager des BDR nach Mallorca. So wird es weitergehen bis Olympia, dass wir jeden Monat irgendwo ein Trainingslager haben werden.
Sie können zwar nicht auf drei WM-Titel in einem einzigen Wettbewerb verweisen, aber internationale Medaillen haben Sie ja über die Jahre auch schon reichlich eingefahren.
Maximilian Dörnbach: „Meine Spezialdisziplin ist ja das 1000-Meter-Zeitfahren in der ich 2013 Junioren-Weltmeister geworden bin. Dazu kommen einige EM-Titel und auch Deutsche Meisterschaften, die ich gewinnen konnte. Ich bin mit meinem Weg zufrieden und hoffe derzeit, dass ich bei Olympia in Tokio aus der Position des Ersatzmannes beim Teamsprint den Sprung in den Stamm schaffe.“
Dominiert in Ihrer Zweisamkeit auch das Thema Radsport jede zweite Unterhaltung?
Maximilian Dörnbach: „Ganz vermeiden lässt sich das ja nicht. Aber wir nehmen uns genügend Zeit füreinander, soweit das eben möglich ist, denn ich bin ja beim TheedProjektCycling, einer Chemnitzer Bahnmannschaft unter Vertrag. Die gemeinsamen Lehrgänge beim BDR bieten aber auch regelmäßige Möglichkeiten, dass wir uns sehen. Während unserer Radsport-Gespräche greife ich hier und da schon korrigierend ein, denn von der Art Rennen zu fahren sind wir schon recht verschieden.“
Wollen Sie verraten, was Sie beide unterscheidet?
Maximilian Dörnbach: „Na ja, im Gegensatz zu Emma bin ich der aufgeweckte und oft aggressivere Fahrer. Sie hat in Sachen Taktik ihre Vorteile, ist aber mitunter zu verhalten, da animiere ich sie schon oft, doch mehr aus sich rauszugehen.“
Hintergrund:
Emma Hinze wurde am 03.03.2020 nach dem DreifachWM-Titel bei der Weltmeisterschaft in Berlin in der Lausitzer Sportschule in Cottbus empfangen
Am 01.03.2020 holte sie ihren dritten WM-Titel im Keirin
Am 28.02.2020 holte sie im Einzelsprint WM-Gold
Am 26.02.2020 holte sie gemeinsam mit Pauline Grabosch und Lea Friedrich Gold im Teamsprint