Energie Cottbus kommt auch gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht vom Fleck. In einer verhaltenen Partie können sie in der 79. Minute durch einen Gjasula-Elfer in Führung gehen, Kaiserslautern schafft aber kurz vor Schluss den Ausgleich, Torschütze Löhmannsröben.
Ohne Wollitz, dafür mit der Gewissheit das Hinspiel auf dem Betzenberg gewonnen zu haben, so geht der FCE in das heutige Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. Der Trainer ist für ein Spiel gesperrt, nachdem er nach dem letzten Spiel in Jena wohl im Kabinengang unpassende Worte gewählt hatte. Er selbst bestreitet das, die Strafe gabs dennoch. An der Linie steht daher heute Frank Eulberg in der ersten Reihe, neben ihm René Renno. Im Tor muss der FCE nach Verletzung von Kevin Rauhut umstellen, Avdo Spahic steht wieder zwischen den Pfosten. Auch die Abwehr präsentiert sich verändert, eine Dreierkette aus Leon Schneider, Robert Müller und Jose Matuwila soll für Stabilität sorgen, davor teilen sich Schlüter, Bohl, Marcelo, Gjasula und Weidlich den Platz, ganz vorn Mamba und Rangelov.
Die Gäste beginnen offensiv, in der zweiten Minute haben sie bereits den ersten Eckstoß, der wird aber zum Fangtraining für Spahic. Vier Minuten später klärt Matuwila einen Freistoß. Energie wartet ab, ähnlich wie im November in Kaiserslautern. Nach 9 Minuten die erste Möglichkeit für die Hausherren. Mamba setzt sich links gut durch, hat den Blick für Marcelo in der Mitte, der muss eigentlich nur direkt abziehen, nimmt den Ball aber erst an, sein Schuss kann dadurch geblockt werden. Lautern bleibt aber die aktivere Mannschaft und zeigt die ein oder andere Lücke in der umgestellten Energieabwehr auf. In der 23. Minute steigt Kevin Weidlich nach einem Freistoß im Strafraum hoch und wird im Fünfer resolut von FCK-Keeper Grill gestoppt, er trifft aber zuvorderst den Ball, Weidlich muss kurz behandelt werden, es geht weiter für ihn. Energie kämpft sich ins Spiel, kann aber bis zur Pause keinen Stich mehr setzen.
Mit 0:0 geht es vor 7.667 Zuschauern, darunter etwa 1.200 Gsätefens, in die Kabine, Cottbus spielte abwartend und ließ Lautern kommen. Mit einem Sieg können sich die Gäste ganz von unten verabschieden, aber entschieden ist hier noch nichts. Unverändert kommen beide Teams zurück auf den Rasen. Ereignisreich ist die erste Viertelstunde nicht, nach 60 Minuten wechselt Eulberg Moritz Broschinski für Dimitar Rangelov ein, der will gar nicht raus, bekommt aber Applaus und bleibt professionell. Wenig später ist es Marcelo, der mit seinem dritten Schussversuch heute die erste Chance der zweiten Hälfte hat, er geht links vorbei. Insgesamt ist die Partie aber sehr abgeflacht, Kaiserslautern spielt früh auf Zeit und steht Cottbus auf den Füßen, Energie selbst fällt nach vorn nicht viel ein. Schiedsrichter Tobias Reichel weckt mit seinem Pfiff in der 79. Minute alle wieder, als er auf den Elfmeterpunkt zeigt. Lauterns Keeper Grill hatte Schlüter im Strafraum von den Beinen geholt, klare Sache. Jürgen Gjasula tritt an und macht den Ball sicher in die linke Ecke, 1:0! Das könnte der Dosenöffner gewesen sein, nun müssen die Gäste aufmachen, was weitere Konter für Energie ermöglicht. Plötzlich haben sie es auch sehr eilig und drängen nach vorn, vier Minuten später ist es Avdo Spahic nach einer Ecke, der einen Kopfball noch um den Pfosten lenkt. Für die letzten vier Minuten verstärkt Eulberg nochmal die Defensive, Luke Hemmerich kommt für Streli Mamba. Lautern drückt und kann in der 89. Minute durch Löhmannsröben ausgleichen. Der Sechser bekommt den Ball im Strafraum vor die Füße und braucht nur noch überlegt einschieben, 1:1.
Kann Energie nochmal zurückschlagen? Die Frage bleibt unbeantwortet, denn Tobias Reichel pfeift bereits nach einer knappen Minute Nachspielzeit ab, trotz vieler Unterbrechungen, Zeitspiel der Lauterer, dem Elfmeter und anderen Situationen. Die Cottbuser Bank und die Nordwand reagieren entsprechend ungehalten und verständnislos.
Unterm Strich bleibt Energie unterm Strich und das Unentschieden ist zu wenig. Fünf Spiel bleiben um zumindest in der Tabelle noch die Wende zu schaffen. Jena rückt durch einen 1:2 Auswärtssieg von hinten sogar auf einen Punkt heran. Nach vorn bleiben es zwei Punkte. Nächsten Sonntag geht es nach Lotte, um 14 Uhr müssen gegen einen direkten Konkurrenten endlich mal drei Punkte her.
Stimmen zum Spiel:
Sascha Hildmann: „Gerade in der ersten Hälfte waren wir gut im Spiel und haben oft gut kombiniert. Nur am Ende waren wir zu schlecht, es war immer wieder ein Bein dazwischen. In der zweiten Hälfte wurde das ganze Spiel schlechter. Man merkte, dass es bei Energie um viel ging. Der Elfer für Energie war berechtigt, aber wir hatten nochmal Glück und können den Ausgleich machen.“
Frank Eulberg: „Das Ergebnis ist für uns enttäuschend. Wir wussten, dass wir auf eine starke Lautererer Mannschaft treffen, wir haben uns darauf eingestellt. Wir haben das System verändert, hatten damit in den ersten 20 Minuten Probleme, sie dann aber in den Griff bekommen. Wir hatten selbst die ein oder andere Situation. In der zweiten Hälfte war es mehr Kampf und Leidenschaft, da wir den Punkt holen wollten. Nach der Führung haben wir gehofft, aber ein Standard wurde unglücklich verlängert, die Zuordnung stimmte nicht und der Lauterer macht ihn rein. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie alles raushauen will, aber am Ende ist es doch enttäuschend.“