Die kürzlich gegründete Bürgerinitiative setzt sich für den Erhalt der alten Segeltuchfabrik “Max Lehmann“ im Denkmalgebiet “Westliche Stadterweiterung“ der Stadt Cottbus ein. „Als neuer Zugang zur Stadt kommt dem Karree am Spreewaldbahnhof in Zukunft eine besondere Bedeutung zu, daher bestreben wir hier eine durchdachte Neugestaltung. Insbesondere die Stadt, aber auch den Investor sehen wir hier in der Verantwortung zu prüfen, ob die angedachte Nutzung des Geländes nicht auch unter den gegebenen Voraussetzungen möglich ist.“ sagt ein Vertreter der Initiative.
Die Bürgerinitiative möchte die ehemalige Fabrik als Zeugnis der Stadtgeschichte im neuen Karree integrieren und plädiert für eine Umnutzung unter Beibehalt wesentlicher Elemente und im Einklang mit der Denkmalschutzbehörde.
Das Areal, auf dem sich die alte Segeltuchfabrik befindet, ist in Privatbesitz von Helmut Rauer. Er will als Investor die alten Fabrikgebäude abreißen lassen und ein Seniorenheim, einen Komplex für Betreutes Wohnen und weitere Wohngebäude errichten.
Die brandenburgische Denkmalbehörde hat Bedenken gegen das Vorhaben eingebracht. “Die Stadt Cottbus will den Abriss zugunsten anzunehmender monotoner Neubauten dennoch genehmigen. Dies empört uns zutiefst und deshalb haben wir diese Bürgerinitiative (BI) gegründet. Vielmehr sollte es Interesse der Stadt Cottbus sein, dieses Gebäude zumindest in wesentlichen Bestandteilen erhalten zu wollen und entsprechende Auflagen zu erteilen. Die geplante Nutzung ist durch einen Anbau möglicherweise sehr wohl möglich, erfordert ein Umstrukturieren des Bebauungsplanes, wäre aber zum Erhalt des Stadtbildes die wünschenswerte Lösung.” schreibt die Initiative auf ihrer Homepage.
“Zudem sollte die grundsätzliche Abwägung, ob nicht das Interesse des Investors mit der geplanten Nutzung an anderer Stelle bedient werden könnte, getroffen werden.” heißt es dort weiter und die Bürgerinitiative schlägt eine Nutzung der Fabrik für die Öffentlichkeit vor. Konkret nennt sie Einzelhandelskonzepte im Sinne einer Markthalle, die in direkter Bahnhofsnähe eine Chance hätten. Eine schriftliche Anfrage in der Sache an die Stadverordnetenversammlung wurde damit beantwortet, dass eine alternative Nutzung der Gebäude aus Sicht der Betreiber der gepanten Einrichtungen “funktional und wirtschaftlich” nicht möglich wäre.