Am Carl-Thiem-Klinikum kommt es in den nächsten beiden Tagen erneut zum Streik. Vor der vierten Verhandlungsrunde am Freitag sind die 170 Beschäftigten der Thiem-Service GmbH erneut aufgerufen, morgen von 6 Uhr bis Donnerstag um 22:45 Uhr die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft Verdi fordert höhere Löhne. Kundgebungen sind demnach morgen um 6 Uhr und um 8:30 Uhr sowie am 14. Februar um 9:30 Uhr jeweils vor dem dem Haupteingang des CTK geplant.
Die Gewerkschaft Verdi teilte mit:
Beim dritten Verhandlungstermin hatte die Geschäftsführung das Entgeltangebot vom 16. November 2018 um 2%-Punkte erhöht. Danach soll sich zum 1. Januar 2019 das Entgelt um 3,5% und zum 1. Januar 2020 um weitere 2% erhöhen. Zusätzlich soll ab dem 1. Januar 2020 die betriebliche Altersversorgung eingeführt werden, bei welcher der Arbeitgeber zusätzlich 2,5% des Bruttoentgeltes in die Zusatzversorgungskasse einzahlt. Mit Einführung der Altersversorgung muss aber der Arbeitnehmer auch 2,4% von seinem Bruttoentengelt in die Zusatzversorgungskasse einzahlen.Die ver.di-Verhandlungskommission für die Beschäftigten der Thiem-Service GmbH hat das neue verbesserte Arbeitgeberangebot erneut als völlig unzureichend abgelehnt. Mit dem Arbeitgeberangebot bleiben die Stundenlöhne der jetzt beschäftigten TSG-Mitarbeiter/innen unter 12 EUR pro Stunde, aber auch immer noch unter 10,50 EUR pro Stunde.
„Wenn Teile der Politik fordern, dass der Mindestlohn mindestens 12 EUR pro Stunde betragen soll, dann ist es nicht hinnehmbar, wenn eine kommunale Gesellschaft wie die Thiem-Service GmbH (TSG) in Cottbus weniger als 12 EUR pro Stunde zahlen will. Dies gilt erst recht für den Vergabemindestlohn, der in Brandenburg ab 1. April 2019 auf 10,50 EUR pro Stunde steigen wird. Mit dem neuen verbesserten Arbeitgeberangebot wird bei den TSG-Beschäftigten der Vergabemindestlohn von 10,50 EUR pro Stunde aber auch nicht erreicht.“, so Ralf Franke, der ver.di-Verhandlungsführer.
Bei einer Serviceassistentin der TSG würde mit dem Arbeitgeberangebot der Stundenlohn ab Januar 2019 nur auf 9,96 EUR steigen. Bei einer 4jährigen Beschäftigungszeit bzw. 4jährigen einschlägigen Berufserfahrung würde mit dem neuen Arbeitgebervorschlag der Stundenlohn bei einer Serviceassistentin nur auf 10,28 EUR steigen. Damit wird der ab April 2019 in Brandenburg gültige Vergabemindestlohn von 10,50 EUR nicht erfüllt. Die Gewerkschaft ver.di vertritt die Auffassung, dass der Brandenburger Vergabemindestlohn von der Thiem-Service GmbH eingehalten werden muss, wenn das kommunale Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus einen Dienstleistungsauftrag an die Thiem-Service GmbH vergeben hat.
red/(Pressemitteilung)
Bild: Verdi