Jahrelang wurde im Cottbuser Stadtteil Schmellwitz nur abgerissen. Der Wegzug nach 1990 zeigte sich im nörlichen Bereich der Stadt besonders deutlich. Mit Hilfe von Fördermitteln verschwanden alte “Platten”, Grünflächen blieben zurück. Nun setzt ein Umkehrtrend ein. Die eG Wohnen und die Extra.Drei Cottbus GmbH wollen insgesamt 62 Eigenheime im Gebiet zwischen dem Betriebshof von Cottbusverkehr und der Schmellwitzer Straße nach Döbbrick errichten. Im Bürgerverein Schmellwitz stößt das generelle Vorhaben auf Zustimmung, jedoch herrscht Diskussionsbedarf über den Standort des geplanten Baugebiets.
Der Wirtschafts- und Umweltausschuss der Stadt Cottbus beschäftigte sich in der vergangenen Woche mit dem Thema, dort fand das Vorhaben “Märkische Siedlung” seine Zustimmung. Im Bürgerverein jedoch, der zu einer Stellungnahme aufgefordert wurde, sieht man die Sache kritischer.
In dem Schreiben an die Stadtverwaltung heißt es: “Das Gebiet stellt sich nach unserer Meinung als Außenlage dar und wir verstehen nicht, warum richtigerweise in anderen Ortsteilen ähnliche Gebietslagen der Bebauung verwehrt werde und in Schmellwitz dies aber möglich ist. Wir sehen unseren Stadtteil gemäß dem Stadtentwicklungskonzept INSEK eher in die Richtung Cottbuser Ostsee zu entwickeln und sehen hier eine gegenteilige Lage.”
Weiterhin fragt der Bürgerverein, weshalb eine neue Fläche erschlossen werden muss, obwohl innerhalb von Neu Schmellwitz viele Rückbauflächen brach liegen, die angeschlossen sind und zudem eine sehr gute infrastrukturelle Lage haben. “Wir wissen natürlich, dass die Freiflächen in unserem Stadtteil noch an Fördermittel gebunden sind, doch gibt es sicher die Möglichkeit mit dem Fördermittelgeber ins Gespräch zu kommen und eine Ablösesumme zu erfragen. Wenn diese dann für einen Investor finanziell tragbar sind, steht einer Bebauung der Freiflächen sicher nichts im Wege. Wir möchten in diesem Zuge die Stadtverwaltung bitten, diese genannten Ablösesummen für die Freiflächen zu erfragen und so die Möglichkeit zu geben vorhandene erschlossene Flächen zu nutzen statt neuer Flächen, wie diese in der Vorlage in Randlage zu bebauen. Es ist dem Bürger schwer zu vermitteln, dass Flächen in mitten des Stadtteils frei bleiben und Randlagen bebaut werden.” Viele der Flächen gehören der Gebäudewirtschaft Cottbus GmbH (GWC) und eben der eG Wohnen, die auch die neue Siedlung mitbauen will.