Nach dem gestrigen Messerangriff in der Cottbuser City ermittelt die Polizei nicht nur wegen der Tat selbst, sondern auch wegen Geheimnisverrats in Polizeikreisen. Kurz nach der Tat wurde in den sozialen Medien ein Einsatzprotokoll mit polzeiinternen Informationen verbreitet. Darauf zu sehen waren personenbezogene Daten. Eine Sonderkommission in der Polizeidirektion Süd ermittelt nun, wie das Bild in die sozialen Medien gelangen konnte.
Laut Polizei werden diese Protokolle als polizeiintern behandelt, weil in diesen sensible und personenbezogene Daten wie der Name des Opfers, Telefonnummer, Zeugennamen sowie Momentaufnahmen während des Einsatzes nachzulesen sind. Diese Informationen stehen unter Datenschutz, doch waren während der Verbreitung für jeden Nutzer sichtbar. Die Polizei selbst hatte nach dem Vorfall wie normalerweise üblich eine Pressemitteilung am Nachmittag mit bis dahin gesicherten Erkenntnissen veröffentlicht. In den sozialen Netzen wiederum steckte sie für die Ermittlungen wegen Geheimnisverrates Kritik ein, da einige Nutzer “Vertuschung” und “Maulkorb” unterstellten sowie denjenigen, der die Infos veröffentlichte, zu diesem “mutigen Schritt” beglückwünschten. Zugriff auf die Einsatzprotokolle haben je nach Befugnissen nicht alle Polizisten gleichermaßen.
red