Mit „ich bin immernoch da!“ zeigt sie auch gleich zu Beginn ihre Stimmgewalt und Bühnenpräsenz: Ein Abend mit Dagmar Frederic. Moderiert und präsentiert von der Sängerin und Moderatorin, wie man sie aus Funk und Fernsehen kannte. Ein wenig Berliner Schnauze, aber ganz charmant zu Mitwirkenden und Gästen.
Und sie hatte sich musikalische Gäste eingeladen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten. Alle kamen sie um IHR Haus, wie es „die Frederic“ immer wieder betonte, zu unterstützen. Das Ronald McDonald-Haus in Cottbus. Seit der Geburtsstunde vor 16 Jahren mit der Grundsteinlegung ist Dagmar Frederic die Schirmherrin und betont dies auch bei all‘ ihren Konzerten unterwegs in ganz Deutschland.
Als ersten präsentierte Daggi, wie sie liebevoll von den Kollegen genannt wird, die Sopranistin Carmen Schubert begleitet am Klavier von Ricardo Gunder. Eine 20minütige Weltreise durch die klassische Musik mit bekannten Zigeunermelodien erklang und brachte das Publikum zu tosenden Beifallsstürmen.
Als nächstes hatte sich Jay Ova angekündigt. Niemand im Saal konnte sich unter dem Namen etwas vorstellen und so wurde auch dieses Geheimnis durch die Gastgeberin gelüftet – es ist eine kleine Spielerei aus dem bürgerlichen Namen des Künstlers. Musikalisch brachte Jay Ova und sein Kollege ein Kontrastprogramm auf die Bühne, wie es unterschiedlicher nicht sein konnte. Mit reinem Rap und teils harten Beats, aber auch sanften „Instrumentals“ gab‘ er sich jedoch recht emotional und für sein Genre auch sehr professionell.
Nach einer kurzen Pause gab‘ es dann die Lokalmatadoren „Träumer & Menschen“ auf die Ohren. „Nähe hilft heilen“ – ist der Song, den Bandchef Torsten Karow extra für das Elternhaus komponiert hatte. Und so prangte das Motto des Hauses nicht nur von allen Plakaten, sondern drang auch in die Ohren der rund 200 Besucher im Saal. Mit ihren gefühlvollen Liedern aus dem Alltag und dem perfekten Satzgesang brachten sie das Publikum im Saal des Konservatoriums zum Mitsingen und Mitklatschen und machten dabei auch gleich ein bisschen Werbung für ihre Konzerte am 1. und 2. Dezember im Planetarium Cottbus.
„Last but not least“ – die „Valente des Ostens“, wie sie einst durch Ministerpräsident a.D. Matthias Platzek betitelt wurde, präsentierte sich und einen Querschnitt aus ihren bekanntesten Hits, welche durch die älteren im Saal mitgesungen werden konnten und die jüngeren im Saal aufhorchen ließen. Man merkt ihr ihr Alter gar nicht an und sie verrät es auch gern: 73. „Ich sag‘ immer lieber wie alt ich bin – nicht das einer denkt, ich sei noch älter…“ flackst sie auf der Bühne und kommt sogar von ihrem Kniefall gegenüber Herrn Dr. Georg Schwabe (Leiter der Kinderstation des CTKs) wieder hoch.
Am Ende verlässt das Publikum mit einem sehr beseelten Gefühl das Haus. In der Spendenbox waren 1.757,60 Euro, die dem Elternhaus der Lausitz der Ronald-McDonald-Stiftung zugutekommen.