Zum dritten interdisziplinären Kolloquium des MRE-Netzwerks Südbrandenburg (Netzwerk Multiresistente Erreger) hatten die Amtsärzte der Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und der Stadt Cottbus in einen Hörsaal im Carl-Thiem-Klinikum geladen. Das Angebot mit dem Titel „Multiresistente Erreger in der täglichen Praxis“ richtete sich an Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Pflege- und Reha-Einrichtungen, Rettungsdienste und ambulante Pflegedienste – kurzum an alle, die das Thema betrifft. Gemeinsam gilt es, im Rahmen des Netzwerks Lösungswege im Alltag der jeweiligen Einrichtungen zu finden.
In einem gut gefüllten Hörsaal machten die Vortragenden deutlich: Es gibt immer noch viel Unsicherheit im Umgang mit Patienten, die mit multiresistenten Erregern besiedelt sind. Dr. Martina Pohle, Sachgebietsleiterin Hygiene/Gesundheitsschutz beim Landkreis Oberspreewald-Lausitz, berichtete von Pflegediensten, die den Transport solcher Patienten ablehnen, von Pflegeheimen, in denen diese Patienten drei Monate lang ihr Zimmer nicht verlassen dürfen, und von Pflegern, die ihre Familie nicht mit irgendwelchen „Killerkeimen“ anstecken wollen. Dabei betonte Dr. Rüdiger Haubold vom Klinikum Dahme-Spreewald in Lübben: Das A und O sei eine konsequente Basishygiene. Die regelmäßige Desinfektion der Hände, die Reinigung und Desinfektion von Flächen, Abfallentsorgung, der richtige Umgang mit Wäsche und Geschirr und die persönliche Hygiene von medizinischem Personal und Patient spielen eine entscheidende Rolle. Außerdem sollten Patienten, Angehörige und Personal umfangreich informiert werden.
Ein Diskussionsforum mit Experten der Ärztekammer, der mikrobiologischen Diagnostik und Infektiologie sowie aus der ambulanten Versorgung sorgte am Ende der Veranstaltung für einen regen direkten Austausch zum Thema zwischen Vortragenden und Teilnehmern.
(Multi)resistente Erreger sind Keime, die eine Unempfindlichkeit gegen zahlreiche zur Behandlung eingesetzte Antibiotika entwickelt haben. Am bekanntesten ist MRSA, der Methicillin resistente Staphylococcus aureus.
Das MRE Netzwerk existiert seit 2009 und hat es sich zur Aufgabe gemacht, einrichtungsübergreifend das Wissen über resistente Erreger und den richtigen Umgang mit betroffenen Patienten zu vermitteln.
Weitere Informationen zum Thema sind zu finden auf der CTK-Website www.ctk.de bei den Informationen zum Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene.
Quelle: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus gGmbH