Für die Sicherheit vor Schulen und Kitas richtet die Stadt Cottbus zusammen mit der Verkehrssicherheit im Land Brandenburg Elternhaltestellen ein. Von Februar bis April 2015 führten der städtische Fachbereich Ordnung und Sicherheit, die Verkehrswacht Cottbus und das Netzwerk Verkehrssicherheit des Landes vor ausgewählten Kindertagesstätten und Schulen gemeinsame Begehungen durch. Ziel war es, die tägliche Verkehrssituarion am Morgen zu erfassen und Gefährdungspotentiale zu erkennen. “Da herrscht teilweise ein heilloses Durcheinander” so Manuel Helbig vom Fachbereich Ordnung und Sicherheit der Stadt Cottbus.
“Ankommende Kinder mit dem Bus, zu Fuß, dem Rad oder von Eltern mit dem Auto gebracht. Innerhalb von 20 Minuten vor Unterichtsbeginn ergibt sich fast immer ein kleines Verkehrschaos und die Kinder mitten drin.” beschreibt Helbig seine Beobachtungen. Verkehrsverstöße unmittelbar vor den Schuleingängen sind leider oft die Regel. Gefährdungen und Behinderungen resultieren überwiegend aus dem fehlerhaften Verhalten der Eltern. Dazu zählen Behinderung von Schulbussen, gefährliche Fahr- und Wendemanöver sowie unerlaubtes Halten im Halteverbot sowie entgegen der Fahrtrichtung und auf Gehwegen.
Im Vorfeld wurde mit Eltern, Lehrern und Schülern bei Projekttagen das Schulumfeld untersucht. Schüler gaben ihre Erfahrungen beim täglichen Schulweg weiter und machten auf Gefahren aufmerksam. Die Lösung sollen sogenannte Elternhaltestellen sein. Sie werden direkt vor oder in der Nähe von Schulen und Kitas eingerichtet und sollen dazu dienen, dass Kinder ungefährdet ein- und aussteigen können und die letzten Meter zur Schule laufen können.
Aktuell werden vier Schulstandorte untersucht, bei denen die Einrichtung einer Haltestelle infrage kommt. Dazu zählen die Reinhard-Lakomy-Grundschule in Groß Gaglow, die Astrid-Lindgren-Grundschule am Nordrand, die Grundschule in Sielow sowie die Fröbel-Grundschule in der Welzower Straße. Es handelt sich allerdings nicht um Unfallschwerpunkte in der Stadt, “vor Schulen haben wir keine Unfallschwerpunkte in Cottbus.” sagt Helbig.
Bereits ab dem kommenden Schuljahr im August wird für die Christoph-Kolumbus-Grundschule in der Muskauer Straße und für die Kita “Klostersternchen” in der Schillerstraße eine Elternhaltestelle bereits im Juni eingerichtet. Dazu gehören mehrere Parkplätze die für einen begrenzten Zeitraum von Eltern genutzt werden dürfen und ausgeschildert sind. Die Schilder haben allerdings keinen bindenen Charakter, sondern nur einen hinweisenden. Das bedeutet, Langzeitparker oder andere Verkehrsteilnehmer können kein Knöllchen erhalten, wenn sie dort stehen. Hier appeliert Helbig an das gute Gewissen.
Bleibt zu hoffen, dass sich Eltern und weitere Verkehrsteilnehmer im Sinne der Kinder gegen den Parkplatz direkt am Tor entscheiden.
Foto: Abbildung eines Elternhaltestellenschildes. Abbildung: Stadt Cottbus