Am späten Nachmittag des 27. Januars stellte die Universität ihr neues Verfügungsgebäude vor. Ressourcenschonend, kreativ und technisch innovativ sollte der neue Bau sein. Eine Bereicherung für den Campus oder doch eher ein teurer Klotz?
Die Eröffnungsrede von Daniela Trochowski, Staatssekretärin des Finanzmisteriums, der BTU-Präsident Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach und Prof. Dr. Sabine Kunst, Wissenschaftsministerin des Landes Brandenburg, begrüßte das neue Rechenzentrum, welches als „Baustein“ der BTU Cottbus-Senftenberg gelobt wurde.
Das Gebäude erinnert von außen an eine riesige Spule: die Kupferfassade ist an den Ecken abgerundet und trägt horizontal verlaufende Balken. Innen erstrahlt es in einem leuchtenden weiß mit minimalistischem Stil. Interessant ist dieser Unterschied, da es einen großen Gegensatz in der Helligkeit darstellt. Die Gestaltung stammt von den Stuttgarter Architekten Bez + Koch.
Das Verfügungsgebäude kostete nach der Fertigstellung insgesamt 21,2 Millionen Euro. Laut der Pressemitteilung der BTU Cottbus-Senftenberg flossen davon 7,7 Euro in die technische Ausstattung ein. Das kommt den Lehrstühlen Informatik und sowie Informations- und Medientechnik zu Gute. Ende September ist schrittweise der BTU-Server in das neue Rechenzentrum eingezogen. Jedoch kam es im Oktober zu einem tagelangen Ausfall, wodurch die Webseiten und WLAN der Universität ganz aus dem Internet verschwanden; zum Leidwesen der Studenten, da das genau die letzten Tage der Prüfungsanmeldung waren.
Die BTU präsentierte ein Lehrgebäude, das modernen Energiesparkriterien folgt. Zur selben Zeit wurde der Pufferspeicher im Nachbargebäude des Zentrums für Energietechnologie fertiggestellt. Der Künstler Thomas Ellers ließ dort einen riesigen Metallkessel installieren, welches Wasser enthält und aus der Abwärme der Computertechnik und Erdwärme die Gebäudeheizung unterstützt.
Überraschender Weise findet man in der Mitte des Rechenzentrums einen Innenhof. Hier wurde der Platz für weitere Kunst in Gebrauch genommen: das Künstlerpaar Pauline Kraneis und Nikolas M. Theilgraard kreierten schmale Bodenplatten, auf welches ein virtueller Dialog über Träume und Sehnsucht mit einer künstlichen Intelligenz verzeichnet ist, welches den Namen „It’s like talking to ghosts“ trägt. Dies weist erfolgreich auf das Wesen und Benutzerkonzeptes bezüglich Computer und Kommunikation des Baus hin.
Ob das neue Rechenzentrum auf 4.041 Quadratmetern eine Bereicherung für Wissenschaft und Studenten ist, wird sich im Laufe der folgenden Semester zeigen. Jedoch kann die BTU Cottbus-Senftenberg mit diesem Lehrgebäude zuversichtlich in ein neues Jahr starten.
Fotos: Benjamin Andriske