Das 20. Bundesweite Kabarett-Treffen der Studiosi wirft seine Schatten voraus. Seit heute präsentiert das Festival im Audimax der BTU am Zentralcampus die Ausstellung „100 Jahre Deutsches Kabarett“.
Das Deutsche Kabarettarchiv mit Hauptsitz in Mainz und einer Außenstelle in Bernburg dokumentierte vor einiger Zeit die ersten 100 Jahre deutsches Kabarett und fügte das Resultat in eine sechsteilige Wanderausstellung. Nachdem im vergangenen Jahr im Teil 1 die Anfänge des Kabaretts in Deutschland in den Jahren 1901 bis 1916 zu sehen waren, kommen nun mit Teil 2 die wilden 20-iger Jahre nach Cottbus.
Die Ausstellung zeigt in 25 Rahmen die Welt des Kabaretts im Zeitraum von 1919 bis 1932. In den Jahren 1923/24, auf dem Höhepunkt der Inflation, gibt es in Berlin rund 100 Kabaretts, republikweit etwa doppelt so viel. Mit Literatur, Satire, Kunst und tieferer Bedeutung hat die überwiegende Mehrzahl dieser Bühnen allerdings nichts im Sinn, sie präsentieren sich vielmehr als überteuerter Sektausschank mit „Fleischbeschau“ und rechtskonservativer Wortbeilage zur Unterhaltung eines Monarchie und Kaiserzeit verherrlichenden Publikums. In den ersten Jahren der Republik setzen nur wenige Kabaretts gegen den Trend zum nackten Amüsement auf ein literarisch-politisches Programm. Auch in den übrigen Großstädten bilden Kabaretts, die den Wegfall der kaiserlichen Zensur für ein künstlerisch oder politisch ambitioniertes Kabarett nutzen, die Ausnahme.
Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen und kann vom 17. Dezember 2014 bis 30. Januar 2015 jeweils montags bis freitags tagsüber im Audimax auf dem Cottbuser Zentralcampus der BTU Cottbus-Senftenberg besichtigt werden.
Foto: BTU Cottbus-Senftenberg
Quelle: Studentenwerk Frankfurt (Oder)