Bereits zum vierten Mal lud CDU-Landtagsabgeordneter Prof. Dr. Michael Schierack zu seinem jährlichen Sportbrunch ein. Aktive und Vorstände von mehr als 40 Cottbuser Sportvereinen folgten der Einladung ins Sportlerheim am ehemaligen Lok-Stadion. Die traditionell gut besuchte Runde hat sich zum Ziel gesetzt die zuständigen Teile der Stadtverwaltung sowie Vertreter der Kommunal- und Landespolitik mit den Sportlern zusammen zu bringen um sich über Probleme und Missstände auszutauschen. Zu Beginn stand der Blick zurück ins Vorjahr und die seiner Zeit besprochenen Punkte. Positives konnte hier Bürgermeister Holger Kelch verkünden, die EU-Fördergelder für Deutsch/Polnische Sportprojekte in Brandenburg fließen wieder. Unterstützt durch den Brandenburger Europaabgeordneten Dr. Ehler war er persönlich in Brüssel um den zuständigen Dienststellen die Sorgen zu schildern. Die Gelder laufen nun nicht wie gewohnt erst über Warschau, wo mitunter jahrelange Bearbeitungszeiten zu beklagen waren, sondern können durch das Land Brandenburg direkt an die Deutschen Antragsteller ausgezahlt werden.
Frau Schlensog vom Immobilienamt stellte die zuletzt getätigten Sanierungen an Cottbuser Sporthallen vor. Von 25 Objekten stehen noch fünf zur Sanierung an, der Rest ist auf gutem Stand. Vereinzelte Kritik der Aktiven richtete sich hier vornehmlich auf zu geringe Kapazitäten bei Duschen und Toiletten. Ein weiterer Kritikpunkt war die immer noch nicht zufrieden stellende Prozedur der Hallenvergabe. Neben der Vereinheitlichung der Antragsformulare des städtischen Immobilienamtes und des ebenfalls städtischen Sportstättenbetriebs, in der Runde vertreten durch Herrn Zwoch, wurde auch ein früherer Bearbeitungszeitraum im April gewünscht. Für Unmut sorgte im letzten Jahr auch, dass einzelne Schuldirektoren, die städtischen Hallen für schulische Zwecke nutzten ohne auf die geschlossenen Verträge zwischen Stadt und Vereinen zu achten. Hier gilt es sich besser abzustimmen und mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen.
Der Vorsitzende des Stadtsportbundes Herr Wernicke nutzte die Gelegenheit, um über eine demnächst nötige Satzungsänderung für Sportvereine zu informieren. Aufgrund einer Gesetzesänderung, die das Ehrenamt stärken soll, gilt es einige Formulierungen zu ändern um als Sportverein weiterhin Steuervorteile genießen zu können. Sein Geschäftsführer Herr Schick stellte statistisch die Entwicklung des SSB in den letzten Jahren dar. Immer mehr Mitglieder, aktuell gut 23.000 sind hier organisiert. Er bedauerte, die Vereine bei der Begleichung der zuletzt deutlich gestiegenen Betriebskosten mit den zur Verfügung stehenden Mitteln nicht mehr adäquat unterstützen zu können. Einzelne Vereine stehen trotz drastisch erhöhter Mitgliedsbeiträge kurz vor dem Aus. Er appellierte an die Stadtführung, hierfür in Zukunft weitere 50.000 € zur Verfügung zu stellen. Bestätigendes Nicken und Gemurmel war zu vernehmen, als später auch die Altanschließerbeiträge zur Sprache kamen, die einige Vereine massiv belasten.
Einige der angesprochenen Probleme beispielhaft vorgestellt: Einen besonderen Fall stellt sicher der unfreiwillige Umzug der Basketballer der White Devils aus der LausitzArena nach Sandow dar. Offenbar war beim Bau der teuren Mehrzweckhalle vor einigen Jahren, nicht damit gerechnet worden, dass auf dem Parkett später einmal ca. 1.6 to schwere Korbanlagen stehen sollen, wie sie heute vorgeschrieben sind. Im Ausweichobjekt gibt es zwar sicheren Boden aber zu wenige Plätze und Bewirtungsmöglichkeiten für die Zuschauer. Besonders hart getroffen hat es die Tischtennisspieler aus Sachsendorf/Madlow. Diese mussten im vergangenen Jahr bereits zwei Mal mit Sack und Pack umziehen und ob sie nun in Sandow bleiben können ist ebenfalls schon wieder ungewiss, der Brandschutz kritisiert die Lagerung der Tischtennisplatten. Vielleicht können sie ja zukünftig die LausitzArena nutzen, wurde von einigen gescherzt, für Tischtennisplatten sollte das Parkett stabil genug sein. Michael Schierack und Holger Kelch haben fleißig mitgeschrieben, hoffen wir, dass in einem Jahr wieder positive Meldungen bekannt gegeben werden können.