Gemeinsam mit dem Fanprojekt “Kickerstube” hat der FC Energie Cottbus die Vorfälle beim Relegationsrückspiel in Unterhaching aufgearbeitet. Beide lehnen “jedwede Form von Gewalt sowie den Einsatz von Pyrotechnik”, sowie das mutwillige Beschädigen von Werbebanden und das Öffnen des Tores ab. Zugleich wird der Polizeieinsatz, bei dem 26 Personen durch den Einsatz von Pfefferspray verletzt wurden, als “unverhältnismäßig” kritisiert. Verein und Fanprojekt werfen den Ordnungskräften im Sportpark Unterhaching zudem vor, den ihnen am Spieltag gestellten Aufgaben zahlenmäßig nicht gewachsen gewesen zu sein. Der FCE ruft betroffene Anhänger auf, sich bezüglich der Erfahrungen in Unterhaching mit dem Fanprojekt auszutauschen. Bereits in unserem Videotalk am Montag wünschte sich FCE-Trainer Claus-Dieter Wollitz, dass die Vorfälle fair aufgearbeitet werden ->> Hier anschauen
Der FC Energie Cottbus teilte dazu mit:
Voranstellen möchten wir gemeinsam und eindeutig, dass jedwede Formen von Gewalt sowie der Einsatz von Pyrotechnik generell abzulehnen und zu verurteilen ist. Derartige Handlungsweisen stehen den Werten des sozialpädagogischen Fanprojektes sowie denen unseres FC Energie grundlegend entgegen. Weiterhin verurteilen wir mutwillige Beschädigungen von Werbebanden sowie das Öffnen des Tores mit der Intention, in den Innenraum zu gelangen. Friedliche und faire Unterstützung des FC Energie findet ausschließlich auf den Rängen statt!
Unabhängig davon muss insbesondere das Vorgehen der im Sportpark Unterhaching eingesetzten Polizeikräfte sowie das gesamtheitliche Sicherheitskonzept des Veranstalters infrage gestellt werden. Den FC Energie Cottbus haben dazu zahlreiche Hinweise von Beobachtern sowie geschädigten Fans erreicht, die in die Bewertung der Vorgänge eingeflossen sind.
Augenscheinlich waren die eingesetzten Ordnungskräfte zahlenmäßig nicht ihren am Spieltag gestellten Aufgaben gewachsen. Kontrollen am Einlassbereich fanden nach übereinstimmenden Berichten vollkommen unzureichend und teilweise gar nicht statt. Andererseits sollen gegenüber Cottbuser Anhängern teils haltlose und willkürliche Hausverbote ausgesprochen worden sein. Beides sind Umstände, die bereits im Vorfeld des Spiels weder zu einer Deeskalation noch einem ordnungsgemäßen Ablauf im Sinne der Sicherheit beitragen konnten.
Weiterhin ungeklärt ist, wie ein Sicherheitstor am Gästebereich geöffnet werden konnte, zudem war in jedem Fall eine unzureichende personelle Sicherung durch den eingesetzten Ordnungsdienst gegeben. Das sofortige Hinzuziehen der Polizei führte binnen weniger Augenblicke sowohl zur Schließung dieses Tores als auch einer Befriedung der Situation, so dass ein weiteres Vorgehen sowie eine fortwährende massive Polizeipräsenz unangebracht erscheinen.
Absolut unverhältnismäßig war im Anschluss der maß- und ziellose Einsatz von Pfefferspray gegen die im Gästeblock befindlichen Energiefans. Es gab zu diesem Zeitpunkt weder eine Relevanz noch Rechtfertigung für einen derartigen Einsatz. Erst im Nachgang des wahllosen Pfeffersprayeinsatzes kam es als Reaktion zu vermehrten Becherwürfen und zusätzlicher Aggression aus dem Gästeblock. Nach Polizeiangaben wurden bisher 26 verletzte Personen, darunter Kinder, registriert. Entsprechendes Videomaterial liegt vor.
Im Nachgang dessen war es dem Veranstalter zudem nicht möglich Wasser als erste Hilfeleistung für die zahlreichen Verletzten bereitzustellen. Erst später sorgte der vor Ort eingesetzte Sanitätsdienst für eine Erstversorgung hinter dem Gästebereich. Vielen Dank dafür an die Einsatzkräfte.
Weitere betroffene Energiefans können sich jederzeit beim Fanprojekt Cottbus sowie dem FC Energie melden, etwaige Strafanzeigen können bei der Polizeidirektion Süd gestellt werden.
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Red. / Presseinformation