Sie haben bereits den Unternehmer-Preis 2019 des Ostdeutschen Sparkassenverbandes als Verein des Jahres gewonnen. Eine Auszeichnung, welche die zahlreichen Einsatzstunden würdigt, die durch die Mitglieder für den Verein ehrenamtlich geleistet wurden. Die Rede ist von den derzeit ca. 100 Mitgliedern des Flugplatzmuseum Cottbus e.V.
Sehr beliebt ist das Flugplatzmuseum in der Fichtestraße am Cottbuser Stadtrand. Viele Veranstaltungen für die ganze Familie, Nutz- und Militärfahrzeugtreffen, Modellbauausstellungen oder Flohmärkte erfordern ein gut organisiertes Vereinsleben.
Nachwuchs gesucht
Seit seinem Gründungsjahr 1990 wurde das Flugplatzmuseum Stück für Stück aufgebaut. Immer wieder kam der Verein in den Besitz historischer Ausstellungsstücke, welche aber erst einmal instandgesetzt und gepflegt werden mussten, damit sie in dieser Qualität für die Besucher dastehen, wie sie es jetzt tun.
Das spektakulärste Ausstellungsstück dürfte wohl die alte Tupolew Tu-134A sein, welche schon durch seine Demontage und den Transport nach Cottbus für Schlagzeilen sorgte. Stand sie früher im Dienst der Aeroflot und des MfS, so steht sie heute auf dem Gelände des Museums. Noch ist sie nicht sehr schön anzusehen. Feuchtigkeit ist über die vielen Jahre in den Innenraum eingedrungen und hat Spuren hinterlassen. Ein großes und zeitaufwendiges Projekt, welches sich die Flugzeugliebhaber da vorgenommen haben. Seit dem langen Himmelfahrts-Wochenende steht sie sogar wieder auf eigenen „Füßen“.
Aber nicht nur Spendengelder sind für die Instandsetzung dringend erforderlich, sondern auch interessierte helfende Hände. Inzwischen sind die ältesten Vereinsmitglieder schon im Rentenalter. Der Altersdurchschnitt von 55 – 60 Jahren der Mitglieder stellt den Fortbestand des Museums infrage. Nachwuchs ist dringend erwünscht!
Die rasante Entwicklung der Informationstechnik führt nämlich auch dazu, dass viele Jugendliche nach Schulschluss vor dem Computer hocken, sich langweilen oder Fernsehsendungen und Süßigkeiten unkontrolliert konsumieren. Wäre es nicht toll, zu wissen und zu erleben, warum sich ein Flugzeug überhaupt am Himmel halten kann, aus welchem Material so eine Tragfläche besteht, was es für ein erhabenes Gefühl ist, selbst mal im Cockpit einer riesigen Antonow zu sitzen? Nicht selten keimen aus sinnvollen Hobbys die besten Freundschaften und auch Berufswünsche!
Aktives Vereinsleben
René Dill ist bereits seit 1991 im Verein. Christian Schubert kam 1993 dazu. Zusammen mit den anderen Vereinsmitgliedern restaurierten sie ihr „Lieblingsstück“, eine Antonow An-2. Kräftig lädiert kam das Flugzeug zum Cottbuser Museum. Die Tragflächen mussten neu bespannt werden und der Rumpf wurde auch farblich perfekt in unzähligen Arbeitsstunden aufgearbeitet.
Als 1988 der Pionierpark Cottbus (damals gleich neben dem Tierpark) aufgelöst wurde, übernahm das Flugplatzmuseum die JAK 11. Jahrelang war sie den Witterungsverhältnissen ausgesetzt und vergammelte regelrecht. Heute stellt sie mit das schönste Ausstellungsobjekt dar.
Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen, den Verein tatkräftig unterstützen zu wollen, vielleicht sogar gemeinsam mit Ihren Kindern oder Enkeln in das Vereinsleben eintauchen zu wollen, dann melden Sie sich doch einfach mal im Flugzeugmuseum. Eine gute Möglichkeit zum „Reinschnuppern“ wäre auch der Termin am Wochenende 15./16.07.2023. Denn dann findet das 20. Militär- und Nutzfahrzeugtreffen statt. Zum Jubiläum flüstert man, dass es einige interessante Programmpunkte geben soll.
Fotos @ Simone Noack