Das Steigerlied, das Lied der Bergleute, ist nun von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe bestätigt worden. Es wurde als mündlich überlieferte identitätsstiftende Tradition mit hohem Engagement von Vereinen und Privatpersonen eingestuft, das anhaltende Popularität in den Bergbaugebieten Deutschlands besitzt.
Hymne des Bergbaus
Von der UNESCO heißt es: “Das Steigerlied ist eine Hymne des Bergbaus und hat eine bis heute anhaltende Popularität erlangt. Es wird in aktiven und ehemaligen Bergbauregionen Deutschlands gesungen. Je nach Region sind unterschiedliche Fassungen des Liedtextes vorhanden.
Spuren des Steigerlieds reichen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Im Laufe der Zeit erfuhr das Lied als Zunft- und Volkslied diverse Umdichtungen und Ergänzungen. Das Steigerlied wird zu vielfältigen Anlässen gesungen, wie zum Beispiel bei Bergparaden und Bergaufzügen sowie bei anderen Feiern.
Die identitätsstiftende Bedeutung zeigt sich sowohl in aktiven Bergbauregionen, als auch dort, wo die Bergwerke bereits geschlossen sind. In beiden Fällen werden die traditionellen Bergbauwerte im Steigerlied (weiter-)gelebt und in Melodie und Gesang auch an die kommenden Generationen weitergegeben. Darüber hinaus wurde es auch in anderen Milieus außerhalb der Bergbaureviere populär.”
Text des Steigerlieds
Glück auf, Glück auf! Der Steiger kommt,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht
schon angezündt, schon angezündt.
Hat’s angezündt, ‘s wirft seinen Schein,
und damit so fahren wir bei der Nacht,
und damit so fahren wir bei der Nacht
ins Bergwerk ein, ins Bergwerk ein.
Ins Bergwerk ein, wo die Bergleut’ sein,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht,
die da graben das Silber und das Gold bei der Nacht
aus Felsgestein, aus Felsgestein.