Bundeskanzler Olaf Scholz war am heutigen Dienstag in Cottbus. Auf seinem Programm standen unter anderem ein Treffen mit Handwerkerinnen, der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt sowie ein Besuch im Frauenzentrum “Lilla Villa”. Am Abend fand zudem ein KanzlerGespräch in der Stadthalle mit rund 150 Bürgerinnen und Bürger statt, die zuvor unter rund 400 Anmeldungen ausgelost wurden. So die Angaben der Lausitzer Rundschau. Vor der Stadthalle gab es eine Demonstration gegen die Politik von Olaf Scholz und seiner Regierung.
Der Bundeskanzler trifft Frauen aus dem Handwerk
Gegen 14:45 Uhr traf Bundeskanzler Olaf Scholz bei “Zweirad Hübner” in Cottbus-Gallinchen ein. Hier warteten bereits die Präsidentin der Handwerkskammer Corina Reifenstein sowie weitere Handwerksmeisterinnen, die sich im Arbeitskreis “Unternehmerfrauen im Handwerk” engagieren.
Die Handwerkskammer teilte im Anschluss mit: Fachkräftemangel, Bürokratie, Elektromobilität, Energiekosten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, finanzielle Absicherung von Selbstständigen: Das waren einige Themen, die Unternehmerinnen aus dem Handwerk mit Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstagnachmittag besprachen. Der Regierungschef war dafür zum Fahrradspezialisten “Zweirad Hübner” nach Cottbus-Gallinchen gekommen. Über vier Milliarden Euro haben die südbrandenburgischen Handwerksbetriebe unter schwierigsten Bedingungen im Jahr 2022 erwirtschaftet. Frauen – sei es als Unternehmerinnen, als mitarbeitende Ehefrauen, als Fachkräfte und Auszubildende – haben einen großen Anteil an dieser Leistung. Gegenüber Olaf Scholz schilderten Unternehmerinnen ihre Sorgen und Nöte. Sie untermauerten aber auch, wofür das Handwerk steht: Für eine hohe Ausbildungsbereitschaft, für eine starke Verbundenheit zur Region und für Stabilität in Krisenzeiten. “Der Fachkräftemangel ist unser größtes Problem”, sagt Corina Reifenstein, Präsidentin der Handwerkskammer Cottbus (HWK). “Derzeit entscheiden sich zu wenige Jugendliche für eine Ausbildung in unseren Betrieben. Sie wissen zu wenig über die Handwerksberufe und deren Anforderungen. Wir brauchen daher eine frühzeitige Berufsorientierung in allen Schulformen ab der 7. Klasse. So können wir zum Beispiel auch mehr junge Frauen an technische Berufe heranführen”, begründet die Bauunternehmerin. Das Handwerk ist in der Lausitz seit Jahrzehnten das Fundament, auf dem alles aufbaut. “Wir sind mit 45.000 Beschäftigten und 1.750 Auszubildenden ein starker Wirtschaftszweig. Und das wollen wir auch nach dem Strukturwandel sein. Viele Projekte stehen an. Was wir brauchen, ist Geschwindigkeit bei der Planung und vor allem bei der Genehmigung der Vorhaben, wie die Bundesregierung es bei den LNG-Terminals (Flüssiggas) gezeigt hat. Nicht nur bei den Leuchtturmprojekten. Gleiches Recht für alle. Unsere Betriebe stehen bereit”, fordert Corina Reifenstein. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD): “Die Lausitz ist eine Region im Aufbruch. Frauen spielen in der Transformation eine große Rolle – das gilt ganz besonders auch fürs Handwerk. In Bezug auf gleiche Bezahlung bei Männern und Frauen sind Cottbus und die Lausitz in der Spitzengruppe Deutschlands. Das ist eine gute Nachricht zum heutigen Equal Pay Day. Klar ist aber auch: In der Lausitz braucht es viele zusätzliche Arbeitskräfte. Dafür wollen wir die Unterstützung beim Übergang von der Schule in die Ausbildung ausweiten und besser organisieren.”
Bürgertalk in der Stadthalle
In der Stadthalle kommt es am Abend dann zum Dialog zwischen dem Kanzler und mehrereb Bürgerinnen und Bürgern. Nach Angaben der Lausitzer Rundschau hatten sich knapp 400 Brandenburgerinnen und Brandenburger zum Mitdiskutieren angemeldet – am Ende musste das Los für 150 Teilnehmende entscheiden. Der Talk wird um 18:30 Uhr live auf www.bundesregierung.de gestreamt.
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Red.