In der Pücklerallee im Branitzer Park stehen die ersten 13 klimaangepassten Eichen aus der Branitzer Baumuniversität. Die derzeit in dem Bereich stehenden Stiel-Eichen sind besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen und damit auch anfälliger für Schädlinge. Bei den neu dazu gepflanzten Bäumen handelt es sich um Zerr-Eichen. Wie die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz mitteilte, stammt diese Eichenart aus wärmeren und trockneren Gegenden Europas und soll sich dadurch besser in der Pücklerallee eignen.
Die Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz teilte dazu mit:
In der Pücklerallee im Branitzer Park wurden in der vergangenen Woche die ersten 13 klimaangepassten Eichen aus der Branitzer Baumuniversität gepflanzt. Die Allee zwischen der historischen Baumuniversität des Fürsten Pückler und der geplanten Neuen Branitzer Baumuniversität im Außenpark besteht vor allem aus Stiel-Eichen, die besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Geschwächt durch die langen Hitze- und Dürreperioden der letzten Jahre, sind die Bäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wie den Eichenprachtkäfer. Deshalb mussten in den letzten Jahren bereits zahlreiche Eichen in der Pücklerallee gefällt werden, weitere Ausfälle werden mit Sicherheit folgen.
Nun wird die Pücklerallee zum Hoffnungsträger für den klimagerechten Parkumbau. Nachgepflanzt wurden Eichen-Arten und -Sorten wie die Zerr-Eiche, die ursprünglich aus wärmeren und trockeneren Gegenden Europas stammen. Sie werden den Auswirkungen des Klimawandels voraussichtlich besser trotzen können als die heimische Stiel-Eiche. Gleichzeitig sollen sie dieser in Größe, Blattform und Habitus möglichst ähnlich sein, um das charakteristische Bild der Pücklerallee zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen.
Mit der Auswahl der Pflanzen beschreitet Branitz naturschutz- und denkmalrechtlich neue Wege. Die Erkenntnisse aus diesen Nachpflanzungen in der Pücklerallee sind ein wichtiger Schritt zur klimaangepassten Nachpflanzung im gesamten Branitzer Park, aber auch in anderen historischen Parks und Gärten in Deutschland.
Die Branitzer Baumuniversität wurde um 1846 von Fürst Pückler eingerichtet und diente zur Aufzucht groß zu verpflanzender, charaktervoller Bäume. Diese spezielle Baumschule in der historischen Schlossgärtnerei lieferte bis Anfang des 20. Jahrhunderts Pflanzen, die an den kargen Boden der Lausitz angepasst waren. Diese machen bis heute den Bestand der 25.000 Bäume im Innenpark aus. 2011 von der Stiftung wiederbegründet, arbeitet die heutige Baumuniversität am originalen Standort und versorgt den Park in Zeiten von Dürre, Hitze und extremen Wetterereignissen mit klimaangepassten Zukunftsbäumen. 2022 startete die Baumuniversität in die nächste Ära: In Deutschlands größtem Modelprojekt zum Erhalt historischer Gärten im Klimawandel wird die Neue Branitzer Baumuniversität entstehen.
Videotalk zum Baustart für die Branitzer Baumuniversität (Oktober 2022)
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Red. / Presseinformation
Bilder: SFPM