Das Cottbuser CTK erhält für den Ausbau der Digitalisierung insgesamt 85 Millionen Euro aus dem Strukturwandelfonds für die Lausitz. Geplant sind 30 Einzelmaßnahmen wie der Ausbau der IT-Infrastruktur, der Aufbau eines Patientenportals, die Einführung neuer digitaler Prozesse und Dokumentationen sowie die überregionale Vernetzung. Im Zuge dessen sucht das Krankenhaus insgesamt 50 IT-Experten, um das junge Team weiterzuentwickeln und diese Mammutaufgaben zu stemmen.
Das CTK Cottbus teilte dazu mit:
Vom Fax zur künstlichen Intelligenz – als Digitales Leitkrankenhaus wird das Carl-Thiem-Klinikum künftig der Motor für die Modellregion Gesundheit Lausitz sein. Ziel ist es, alle Gesundheitseinrichtungen – von der Arztpraxis über Kliniken bis hin zur Apotheke – in der Region digital zu vernetzen.
Die Fördermittelsumme im zweistelligen Millionenbereich ist der größte Betrag, den das CTK jemals erhalten hat. Die 85 Millionen Euro kommen aus dem Strukturwandelfonds für die Lausitz. „Medizin der Zukunft statt Braunkohle. Die Politik steht zu ihrem Wort, die medizinische Versorgung auf dem Land in Richtung Zukunft zu entwickeln. Das CTK kann mit der Modellregion Gesundheit Lausitz eine Blaupause für die medizinische Versorgung in ländlichen Gebieten in ganz Deutschland werden“, so CTK-Geschäftsführer Dr. med. Götz Brodermann.
„Der erste Schritt für das CTK hin zum Digitalen Leitkrankenhaus ist der Aufbau eines modernen digitalen Fundaments für IT- und Gesundheitsanwendungen von morgen. Denn die digitale Infrastruktur ist schon heute das Rückgrat für die medizinische Versorgung, für die Arbeit von Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten“, erklärt Sebastian Scholl, Direktor für Finanzen, IT und Digitalisierung. Hinzu kommen digitalisierte Abrechnungs- und Logistikprozesse.
Perspektivisch wird damit eine offene Datenplattform geschaffen, die künftig für die Region eine innovative und digitale Patientenversorgung ermöglicht. Durch die Verfügbarkeit von Gesundheits- und Prozessdaten aus dem CTK ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für eine bessere Medizin, höhere Patienten- und Datensicherheit sowie eine effektive Ressourcensteuerung. Gleichzeitig wird damit die Basis geschaffen, um die Entwicklung der Lausitz zu einer wissenschaftlich-technologischen und forschungsstarken Gesundheitsregion zu fördern.
Langfristig beschreitet das CTK mit dieser Strategie zum digitalen Leitkrankenhaus völlig neue Wege in der deutschen Krankenhauslandschaft und der Versorgung in der Lausitz – gemeinsam mit allen anderen regionalen Akteuren im Gesundheitswesen.
Krankenhaus sucht 50 IT-Experten
„Um diese Projekte umzusetzen, braucht das CTK praktisch den ´Bautrupp´ für das digitale Fundament. Wir suchen 50 IT-Experten – vom IT-Projekt-Manager bis hin zum Daten-Analysten, um unser junges Team weiter zu entwickeln und diese Mammutaufgaben gemeinsam zu stemmen“, betonen Sven Kleemann (Leiter IT) und Thilo Menges (Leiter Digitalisierung und Innovation)“. Unter dem Motto „Im Blut: Bits und Bytes – Dein IT-Job fürs Klinikum“ startet das CTK am 16.12.2022 eine großangelegte Jobkampagne.
IMAG Lausitz gibt grünes Licht für Umbau
Die Brandenburger Staatskanzlei teilte dazu mit: Das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) in Cottbus kann sich in den kommenden Jahren als „Digitales Leitkrankenhaus“ etablieren. Das Fundament dafür – die personelle, konzeptionelle und digitale Infrastruktur – kann mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz zum Ausstieg aus der Braunkohle gefördert werden. Die grundsätzliche Förderwürdigkeit des Vorhabens hat heute die Interministerielle Arbeitsgruppe (IMAG) Lausitz bestätigt. Damit kann das CTK den Förderantrag bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) einreichen, die dann die fachliche Notwendigkeit und wirtschaftliche Angemessenheit der geplanten Investitionen im Detail bewerten und über die Förderung entscheiden wird.
Für das infrastrukturelle Fundament eines „Digitalen Leitkrankenhaus“ hat das Klinikum Investitionskosten in Höhe von 85 Millionen Euro veranschlagt. Geplant sind 30 Einzelmaßnahmen wie der Ausbau der IT-Infrastruktur, der Aufbau eines Patientenportals, die Einführung neuer digitaler Prozesse und Dokumentationen sowie die überregionale Vernetzung.
Friederike Haase, die für die Lausitz-Strukturentwicklung zuständige Staatssekretärin in der Staatskanzlei: „Ein bedeutender Baustein für die Gesundheitsmodellregion ist gesetzt. Als ‚Digitales Leitkrankenhaus‘ wird das CTK eine Vorreiterrolle einnehmen für moderne Medizin und digital vernetzte Gesundheitsversorgung in Deutschland. Mit der Ausweitung digitaler Prozesse zur Nutzung in allen Gesundheitseinrichtungen der Lausitz werden neue Möglichkeiten in der Versorgung und für die Forschung geschaffen. So werden hochtechnologische, komplexe und kostenintensive digitale Prozesse einheitlich auch für kleinere Einrichtungen zugänglich gemacht. Davon profitieren nicht nur Gesundheitsversorger, sondern vor allem auch die Patientinnen und Patienten. Zugleich wird die Lausitz für Fachkräfte im Bereich Medizin zunehmend attraktiv.“
Der Vorsitzende der IMAG und Lausitz-Beauftragte des Ministerpräsidenten, Klaus Freytag, unterstrich: „Die heutige Entscheidung ist ein weiterer großer Schritt zur Strukturentwicklung der Lausitz. Sie wird immer deutlicher und sichtbarer.“
Hintergrund:
Der Bund stellt dem Land Brandenburg bis 2038 insgesamt 3,612 Milliarden Euro Finanzhilfen zur Förderung kommunaler und regionaler Projekte für die Strukturentwicklung in den vier Lausitzer Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald sowie der kreisfreien Stadt Cottbus zur Verfügung. Die erste Förderperiode läuft bis zum 31.12.2026. Brandenburg hat innerhalb dieser ersten Förderperiode rund 1,42 Mrd. € Bundesmittel zur Verfügung. Die Finanzhilfen sind Teil der insgesamt vom Bund bereit gestellten rund 10,32 Milliarden Euro zur Strukturstärkung in der brandenburgischen Lausitz. Den Rahmen für die gesamte Strukturentwicklung in der Region bildet das Lausitzprogramm 2038, das das Brandenburger Kabinett im August 2020 beschlossen hat.
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Red. / Presseinformation