Die Geschäftserwartungen in Südbrandenburg sind auf historischem Tiefstand. Das zeigen die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage. Laut der Cottbuser Kammer ist die aktuelle Geschäftslage noch relativ stabil, allerdings befürchten fast 70 Prozent der Betriebe für die kommenden zehn Monate besorgniserregende Zukunftsaussichten. Die Angst um eine Gasmangellage, anhaltend hohe Energiepreise und Lieferengpässe sowie die inflationsbedingte Konsumzurückhaltung verunsichern demzufolge die Unternehmen. Vor allem die Wirtschaftszweige Bau, Dienstleister und Händler befürchten massive Einbußen. Mehr dazu im Video ->> Hier klicken
Die IHK Cottbus teilte dazu mit:
Noch zeigt sich die Geschäftslage in Südbrandenburgs Unternehmen relativ stabil. 83 Prozent der befragten Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung bewerteten sie mit „gut“ bzw. „befriedigend“. Doch die Unternehmenseinschätzungen für die kommenden zehn Monate sind höchst besorgniserregend. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus. Fast 70 Prozent der Betriebe rechnen mit einem ungünstigen Geschäftsverlauf. Dies ist der niedrigste je von der IHK Cottbus gemessene Wert. Im Frühjahr lag er noch bei 41 Prozent.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Krüger: „Gesamtwirtschaftlich betrachtet ist die Lage über alle Branchen hinweg noch gut. Die auf einem historischen Tiefpunkt angekommenen Geschäftserwartungen sind jedoch alarmierend. Sie sind Ausdruck der enormen Unsicherheit und Zukunftsangst in den Unternehmen. Sie kündigen eine mögliche bevorstehende Rezession an. Wie schnell und gut die regionale Wirtschaft diese bewältigen wird, hängt vor allem von den Preisentwicklungen, der Wirksamkeit und Geschwindigkeit geplanter Hilfsmaßnahmen durch die Bundes- und Landesregierung ab.“
Bau, Dienstleister & Händler befürchten Einbußen
Die Angst um eine Gasmangellage, anhaltende exorbitant hohe Energiepreise und Lieferengpässe sowie die inflationsbedingte Konsumzurückhaltung verunsichern die Unternehmen. Vor allem die verbrauchsnahen Wirtschaftszweige wie Bau, Dienstleister und Händler befürchten massive Einbußen, da die Erhöhungen nicht in vollem Umfang an die Endkunden weitergegeben werden können. Die Industrie und das Baugewerbe rechnen mit rückläufigen Auftragseingängen. Auch der Handel, das Gastgewerbe und die Dienstleister erwarten einen gravierenden Nachfragerückgang.
Fast 90 Prozent der Betriebe nennen die Energie- und Rohstoffpreise als Hauptrisiko der wirtschaftlichen Entwicklung, gefolgt vom Fachkräftemangel (61 Prozent), hohen Arbeitskosten (56 Prozent) und den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (54 Prozent).
Investitions- und Beschäftigungspläne
„Die Investitionsbereitschaft hat sich in allen Branchen deutlich abgeschwächt. 44 Prozent der befragten Betriebe wollen Investitionen zurückstellen. Grund ist, dass sich die Finanzsituation in den Unternehmen zunehmend verschlechtert“, betont Dr. Wolfgang Krüger.
Gegenüber dem letzten Herbst ist der Anteil derer, die von einer unproblematischen Finanzlage sprechen können, von 70 auf 53 Prozent gesunken. Aufgrund des hohen Kostendrucks planen die Unternehmen erstmalig auch mehr Entlassungen als Einstellungen. Vor allem im Handel und im Bau ist mit einem Stellenabbau zu rechnen. Mehrheitlich versuchen die Unternehmen allerdings den Personalstand zu halten.
Klare Forderung an Politik
„Die Poltik muss schnell handeln und die Forderungen der Wirtschaft nach Unterstützung unbürokratisch umsetzen, denn die aktuelle Lage ist für viele Unternehmen bereits existenzbedrohend“, fordert Dr. Wolfgang Krüger.
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Red. / Presseinformation