Nach der Leipziger Führung in der 30. Minute dreht Energie Cottbus auf und noch bis zur Halbzeit das Spiel. Arnel Kujovic, Maximilian Pronichev und Erik Engelhardt bringen den FCE 3:1 in Front. In der zweiten Halbzeit setzt Axel Borgmann nach einer knappen Stunde den 4:1 Schlusspunkt gegen Chemie Leipzig. Mit 7.624 Zuschauern markiert Cottbus nicht nur den eigenen Saisonrekord sondern auch für die ganze Liga.
Zuschauerrekord und Abschied
Eine Woche vor dem Landespokalfinale gegen Krieschow zeigen beide Fanlager, was im Stadion möglich ist. Chemie Leipzig kam mit über 1.000 Anhängern, die Cottbuser ließen sich mit mehr als 6.500 Fans jedoch auch nicht lumpen und bereiteten so den Mannschaften ein Fußballspiel vor 7.624 Zuschauern, in der Regionalliga! Bereits vor Spielbeginn wurde Stadionsprecher Benjamin Hantschke vor der Nordwand verabschiedet. Er war zwölf Jahre lang der Mann vor den Fans, heute war seine letzte Partie und entsprechend emotional war der Moment.

Regionalliga Nord / Ost – 2021/2022 – FC Energie Cottbus vs. Chemie Leipzig
Die Partie begann munter auf beiden Seiten, wobei Energie die Chemiker im Laufe des Spiels immer weiter in die eigene Hälfte drückte. Einem genialen Moment von Keeper Benjamin Bellot war es zu verdanken, dass über Florian Brügmann Denis Jäpel an den Ball kam und der aus spitzem Winkel zur glücklichen 0:1 Gästeführung nach 30 Minuten einschoss. Danach war Cottbus kurz unsicher, das 2:0 hätte fast direkt danach fallen können, Arnel Kujovic jedoch erzielte in der 35. Minute den Ausgleich. Danach lief die Cottbuser Tormaschine an, immerhin stand das interne Saisonziel der besten Offensive der Liga noch. Nach 43 Minuten kann Bellot einen Schuss von Zografakis nur prallen lassen, Pronichev zeigt seine Coolness und Klasse, nimmt den Ball im Fünfer an, umkurvt den Keeper und machte das 2:1. Zwei Minuten später war der Torschütze Vorbereiter. Sein Pass über das halbe Feld landete perfekt bei Engelhardt, der aus vollem Lauf mit rechts annahm und mit links zum 3:1 vollstreckte.
Zweiter Abschied und Wehrmutstropfen von den Rängen
Zur Pause hatte Energie das Spiel gedreht und führte verdient. Dementsprechend sah Wollitz auch keinen Grund für Wechsel und sein Team knüpfte an die erste Hälfte an. Nach 59 Minuten gelang Pronichev der nächste Geniestreich, er steckte auf Borgmann durch, der knapp vor Bellot an den Ball kam und ihn ins Tor beförderte. Danach nahmen beide Mannschaften ihre Ambitionen ein wenig zurück, vermutlich im Ausblick auf kommende Woche. Nach 85 Minuten wurde es nochmal emotional, Erik Engelhardt verließ den Platz für Wagner. Der Stürmer hat sich in die Herzen der Cottbuser Fans geschossen, mit 19 Ligatoren ist er der Topstürmer des 85 Tore Teams. Mit Standing Ovations und Sprechchören wurde er verabschiedet. Gerüchte besagen einen Wechsel in die dritte Liga zu Osnabrück oder Halle.
Energie gewinnt das Spiel klar und deutlich und beendet die Saison mit 76 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Nun gilt die Konzentration ganz dem kommenden Gegner, denn das Ziel DFB-Pokal steht groß in den Büchern des Vereins. Anstoß in Luckenwalde am 21.05.2022 ist um 14:15 Uhr. Die ARD überträgt das Spiel als Konferenz.

Regionalliga Nord / Ost – 2021/2022 – FC Energie Cottbus vs. Chemie Leipzig
Polizei trennt Fangruppen. Pryoaktionen auf beiden Seiten
Einziger Wehrmutstropfen der heutigen Partie waren einige Fans auf der Nordwand, die mehrmals Pyrotechnik zündeten und jedwede Ansage durch Hantschke auf Unterlassen ignorierten. Minutenlang und immer wieder zünden sie verschiedenste verbotene Dinge. Ob sie auch die Rechnung des Verbands an den Verein für den Pyrotechnikverstoß übernehmen werden, darf zumindest bezweifelt werden. Energie ist kein unbeschriebenes Blatt, die Strafe kann leicht ein Jahresgehalt eines Spielers ausmachen.
Die Polizei teilte zum heutigen Spiel mit: “Durch eine starke Polizeipräsenz wurden die Fangruppen beider Vereine bereits bei Ankunft in der Stadt getrennt, um Auseinandersetzungen gewaltgeneigter Problemfans zu vermeiden. Im Zug aus Leipzig gab es Probleme mit Fans von Chemie Leipzig und es kam zum Zünden von Pyrotechnik während der Zugfahrt. Die Leipziger Fans wurden von der Polizei zum Stadion der Freundschaft begleitet und somit ein Zusammentreffen mit Fans des FC Energie Cottbus unterbunden. Nach Ende der Partie wurden sie erneut zum Bahnhof geleitet.
Während des Spiels kam es mehrfach zum Zünden von Pyrotechnik im FC Energie Fanblock. Es mussten durch die Polizei zwei Anzeigen wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz und daraus resultierend zwei Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung sowie eine wegen Sachbeschädigung aufgenommen werden.”
Stimmen zum Spiel:
Miroslav Jagatic: „Glückwunsch an Pele und seine Mannschaft zum Sieg. Wir sind heute nach Cottbus gekommen, wollten aber nicht respektlos wirken mit den Wechseln vor der Partie. Wir wollten ein paar angeschlagene Jungs schonen für das Pokalfinale und andere stehen vor dem Abschied. Am Ende war es zu wenig. Wir sind aber in Führung gegangen und geben dann die Halbzeit innerhalb von fünf Minuten ab und haben Energie eingeladen. Das setzte sich in der zweiten Halbzeit fort, es war ein verdienter Sieg für Cottbus. Nun konzentrieren wir uns auf das Pokalfinale in einer Woche. Pele versteht es, eine Mannschaft zu formen und im richtigen Moment vorne dabei zu sein, außer gegen uns wünsche ich Energie maximale Erfolge.“
Claus-Dieter Wollitz: „Danke für die Worte. Viel Erfolg kommende Woche gegen Chemnitz. Das war heute ein würdiger Abschluss von beiden Fanlagern. Ich glaube, dass wir unsere Art des Fußballs, den wir die letzten Wochen gespielt haben mit hohem Aufwand und Flexibilität auch heute wieder auf die Platte gebracht haben. Beim Gegentor hatten wir keine gute Restabsicherung, der Gästekeeper hat die Situation gut erkannt und mit seinem Abschlag das Tor eingeleitet. Wir haben danach mit Kujovic, Pronichev und Engelhardt noch auf 3:1 umgestellt. Gerade das dritte Tor war in der Entstehung und vom Abschluss her fantastisch. Ähnlich das 4:1 mit dem genialen Pass auf Borgmann, der das ebenso gut macht. Wir sind Dritter, haben die meisten Tore geschossen und die zweitwenigsten bekommen. Kompliment insbesondere an Böhmert, Eisenhuth und Hildebrandt für ihre Leistung hinten. Danke auch ans Präsidium, dass wir in dieser Saison überhaupt in dieser Situation spielen dürfen. Mit Engelhardt und Mäder verlassen uns zwei starke Spieler, da hoffen wir, dass wir wieder ähnliche Charaktere finden. Nun steht das Finale an, da wäre eine fünfstellige Zuschauerzahl möglich gewesen, ist leider nicht so, aber wir wollen die heutige Konzentration auch kommende Woche so auf die Platte bekommen.“